Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Redshirts

Redshirts

Titel: Redshirts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
Vom Netzwerk:
und Lieutenant Kerensky.«
    »Aber es geht nicht nur um sterbende Besatzungsmitglieder«, sagte Trin.
    »Richtig«, bestätigte Collins. »Es geht auch um andere Dinge.«
    »Zum Beispiel, wenn jemand in Kerenskys Nähe stirbt, sind alle anderen in Sicherheit, wenn sie bei ihm bleiben«, sagte Dahl, als er sich an McGregor erinnerte.
    »Kerensky ist eigentlich nur in geringerem Maß mit diesem Effekt assoziiert«, sagte Cassaway.
    Dahl wandte sich Cassaway zu. »Es ist ein Effekt? Habt ihr etwa schon einen Namen dafür geprägt?«
    »Es ist der Opferungseffekt«, sagte Cassaway. »Am stärksten wirkt er sich bei Hartnell und Q’eeng aus. Beim Captain und Kerensky nicht so sehr. Und bei West funktioniert er gar nicht. Er ist eine verdammte Todesfalle.«
    »Um ihn herum fliegt ständig alles in die Luft«, sagte Mbeke. »Kein gutes Zeichen für einen Chefingenieur.«
    »Die Tatsache, dass Menschen in der Nähe dieser Offiziere sterben, ist so klar und offensichtlich, dass jeder ihnen aus dem Weg geht«, sagte Collins. »Wenn sie durch das Schiff gehen, geben sich alle Besatzungsmitglieder große Mühe, den Anschein zu erwecken, als hätten sie eine sehr wichtige Aufgabe für ihren direkten Vorgesetzten zu erledigen. Deshalb hetzen alle durch die Korridore, sobald diese Offiziere auftauchen.«
    »Das erklärt aber nicht, woher ihr alle wisst, dass ihr Kaffee holen oder den Lagerraum inspizieren müsst, wenn Q’eeng auf dem Weg hierher ist.«
    »Es gibt ein Ortungssystem«, sagte Trin.
    »Ein Ortungssystem?«, wiederholte Dahl fassungslos.
    »Das ist gar nicht so schockierend«, sagte Collins. »Jeder von uns hat ein Phon, mit dem das Computersystem der Intrepid unseren Aufenthaltsort ermitteln kann. Als dein vorgesetzter Offizier könnte ich den Computer auffordern, dich zu lokalisieren, wo auch immer du dich an Bord des Schiffes aufhältst.«
    »Q’eeng ist nicht dein Untergebener«, sagte Dahl. »Genauso wenig wie Captain Abernathy.«
    »Streng genommen ist das Alarmsystem nicht ganz legal«, räumte Collins ein.
    »Aber ihr alle habt Zugriff darauf?«, fragte Dahl.
    » Sie haben den Zugriff«, sagte Cassaway und zeigte auf Collins und Trin.
    »Wir warnen euch, wenn jemand von ihnen im Anmarsch ist«, sagt Trin.
    »Und dann geht ihr mal eben einen Kaffee holen«, sagte Dahl.
    Trin nickte.
    »Ja, aber das funktioniert nur, wenn einer von den beiden tatsächlich hier ist«, sagte Cassaway. »Wenn sie nicht da sind, haben wir Pech gehabt.«
    »Wir können das Alarmsystem nicht auf das gesamte Schiff ausweiten«, sagte Trin. »Das wäre zu offensichtlich.«
    Cassaway schnaufte verächtlich. »Als ob sie irgendetwas davon bemerken würden«, sagte er.
    »Was soll das heißen?«, fragte Dahl.
    »Das heißt, dass der Captain, Q’eeng und die anderen gar nicht bemerken, dass der größte Teil der Besatzung ihnen aus dem Weg geht«, sagte Mbeke. »Und ihnen scheint auch nicht bewusst zu sein, dass sie sehr viele Besatzungsmitglieder töten.«
    »Wie kann ihnen so etwas entgehen?«, fragte Dahl. »Hat noch niemand mit ihnen darüber geredet? Gibt es keine Statistiken?«
    Dahls vier Laborkollegen tauschten kurze Blicke aus. »Der Captain wurde bei einer Gelegenheit darauf hingewiesen«, sagte Collins. »Aber es kam nicht an.«
    »Was soll das heißen?«, fragte Dahl.
    »Das heißt, ein Gespräch mit ihnen über die Anzahl der Leute, die sie verheizen, könnte man genauso gut mit einer Wand führen«, sagte Cassaway.
    »Dann wendet euch an jemand anderen«, sagte Dahl. »Redet mit Admiral Comstock.«
    »Meinst du, das wäre noch nie versucht worden?«, erwiderte Cassaway. »Wir haben uns an die Flotte gewandt. Wir haben uns an die Militärische Ermittlungsbehörde der UU gewandt. Wir haben sogar versucht, mit Journalisten darüber zu reden. Aber nichts hat funktioniert.«
    »Es gibt keine tatsächlichen Beweise für Dienstvergehen oder Inkompetenz der Offiziere, hat man uns erklärt«, sagte Trin. »Also, nicht uns im Speziellen, sondern jedem, der sich darüber beklagt.«
    »Wie viele Leute müsst ihr verlieren, bevor man den Offizieren Inkompetenz vorwerfen kann?«, fragte Dahl.
    »Man hat uns erklärt«, sagte Collins, »dass die Intrepid als Flaggschiff der UU deutlich mehr schwierige diplomatische, militärische oder wissenschaftliche Missionen übernimmt als jedes andere Schiff der Flotte. Aus diesem Grund steigt das Risiko proportional an, was zu einer statistisch höheren Wahrscheinlichkeit führt, dass

Weitere Kostenlose Bücher