Redshirts
glauben.«
»Jedenfalls ist es vernünftiger als das, was Jenkins glaubt«, sagte Mbeke.
Dahl drehte sich zu Mbeke um. »Ihr habt schon einmal über ihn gesprochen«, sagte er.
»Er arbeitet an einem unabhängigen Forschungsprojekt«, sagte Collins.
»An dieser Sache?«, fragte Dahl.
»Nicht ganz«, sagte Collins. »Er hat das Ortungssystem eingerichtet, mit dem wir die Bewegungen des Captains und der anderen verfolgen. Die KI des Computersystems betrachtet es als Hack und versucht immer wieder, den Fehler zu beheben. Also muss er ständig Updates machen, damit es weiterhin funktioniert.«
Dahl blickte zu Cassaway. »Du hast gesagt, er würde wie ein Yeti aussehen.«
»So sieht er tatsächlich aus«, sagte Cassaway. »Entweder wie ein Yeti oder wie Rasputin. Er wird mal so, mal so beschrieben. Beides ist zutreffend.«
»Ich glaube, ich bin ihm begegnet«, sagte Dahl. »Nachdem ich auf der Brücke war, um Q’eeng die Box-Daten über Kerenskys Seuche zu geben. Er tauchte im Korridor vor mir auf.«
»Was hat er zu dir gesagt?«, wollte Collins wissen.
»Dass ich mich von der Brücke fernhalten sollte«, sagte Dahl. »Und er riet mir, ›die Story zu meiden‹. Was zum Henker meint er damit?«
Mbeke öffnete den Mund, doch Collins kam ihr zuvor. »Jenkins ist ein brillanter Programmierer, aber er hat sich auch ein wenig in seiner eigenen Welt verloren. Und das Leben an Bord der Intrepid hat ihm härter zugesetzt als den meisten.«
»Damit meint sie, dass Jenkins’ Frau bei einer Außenmission getötet wurde«, sagte Mbeke.
»Was ist passiert?«, fragte Dahl.
»Sie wurde von einem cirquerianischen Attentäter erschossen«, sagte Collins. »Der Attentäter zielte auf den Botschafter der UU auf Cirqueria. Der Captain stieß den Botschafter zu Boden, und Margaret stand zufällig genau hinter ihm. Hat die Kugel in den Hals bekommen. Sie war schon tot, bevor sie zu Boden stürzte. Danach entschied Jenkins, sich zumindest teilweise von der Realität zu verabschieden.«
»Und was glaubt er, was hier los ist?«, fragte Dahl.
»Das heben wir uns lieber für ein andermal auf«, sagte Collins. »Du weißt jetzt, was vor sich geht und warum. Es tut mir leid, dass wir dir nicht früher davon erzählt haben, Andy. Aber jetzt weißt du Bescheid. Und du weißt, was zu tun ist, wenn Ben oder ich plötzlich sagen, dass wir Kaffee holen wollen.«
»Mich verstecken«, sagte Dahl.
»›Verstecken‹ ist ein Wort, das wir nicht so gern benutzen«, sagte Cassaway. »Wir ziehen die Formulierung ›sich einer alternativen Tätigkeit widmen‹ vor.«
»Aber nicht im Lagerraum«, sagte Mbeke. »Dort führen wir unsere alternativen Tätigkeiten durch.«
»Dann werde ich mir eben eine alternative Tätigkeit hinter meiner Station suchen«, sagte Dahl.
»Das ist die richtige Einstellung«, sagte Mbeke.
Beim Abendessen in der Messe brachte Dahl seine vier Freunde auf den neuesten Stand und wandte sich dann an Finn. »Hast du die Information bekommen, um die ich dich gebeten hatte?«, fragte er.
»In der Tat«, sagte Finn.
»Sehr gut«, sagte Dahl.
»Ich möchte vorausschicken, dass ich diese Art von Arbeit normalerweise nicht für lau mache«, sagte Finn und reichte sein Phon an Dahl weiter. »Normalerweise wäre für so etwas ein Wochengehalt fällig. Aber seit der Außenmission macht mir diese Scheiße Angst. Deshalb hat es mich selber interessiert.«
»Wovon redet ihr beiden?«, wollte Duvall wissen.
»Ich hatte Finn gebeten, mir ein paar Personaldaten zu besorgen«, sagte Dahl. »Hauptsächlich medizinische.«
»Von wem?«, fragte Duvall.
»Von deinem Freund«, sagte Finn.
Dahl blickte auf. »Was?«
»Duvall hat was mit Kerensky«, sagte Finn.
»Halt die Klappe, Finn, das stimmt nicht«, sagte Duvall und warf Dahl einen Blick zu. »Nachdem er sich erholt hatte, machte Kerensky mich ausfindig, um mir zu danken, weil ich ihm das Leben gerettet habe«, erklärte sie. »Er sagte, als er im Shuttle wieder zu sich kam, dachte er zuerst, er wäre gestorben, weil ein Engel auf ihn herabschaute.«
»O Gott!«, rief Hester. »Sag mir, dass ein solcher Spruch nicht funktioniert. Weil ich mich andernfalls erschießen müsste.«
»Er funktioniert nicht«, versicherte Duvall. »Jedenfalls fragte er mich, ob er mir einen Drink ausgeben darf, wenn wir das nächste Mal Landurlaub haben. Ich sagte zu ihm, ich würde darüber nachdenken.«
»Dein Freund«, sagte Finn.
»Ich werde dir ein Auge ausstechen«, sagte Duvall zu Finn und
Weitere Kostenlose Bücher