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Redshirts

Redshirts

Titel: Redshirts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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Einsatzerfahrung zu geben. Ein letztes Hurra. Er wollte es abwimmeln, aber ich habe darauf bestanden.«
    »Das war zutiefst maliziös von Ihnen«, sagte Dahl.
    Kerensky nickte, entweder weil er nicht wusste, was maliziös bedeutet, oder weil er viel zu sehr in seine eigenen Gedanken versunken war. »Wirklich eine Schande. Er wollte demnächst heiraten.«
    »Oh, bitte, hören Sie auf!«, sagte Finn. »Andernfalls werde ich Sie fragen.«
    »Was?«, fragte Kerensky und blickte zu Finn auf.
    »Ich glaube, er meint, dass wir uns langsam auf den Weg machen sollten«, sagte Dahl besänftigend.
    »Richtig«, sagte Kerensky. »Also, wohin gehen wir?«
    »Sie beide warten hier«, flüsterte Kerensky an einer Biegung im Tunnel. Gleich dahinter lag der Verteilerknoten, an den sie sich anschlichen. »Ich werde ihn überraschen und betäuben. Dann nehmen wir Verbindung mit dem Captain auf.«
    »Das geht nicht, weil wir unsere Phone im Shuttlehangar zurückgelassen haben«, sagte Finn.
    »Und vorher sollten wir vielleicht all die bewaffneten Transportwagen deaktivieren«, sagte Dahl.
    »Ja, ja«, sagte Kerensky mit leichter Ungeduld. »Aber zuallererst werde ich ihn überwältigen.«
    »Ein guter Plan«, sagte Dahl.
    »Wir geben Ihnen Rückendeckung«, sagte Finn.
    Kerensky nickte und machte seine Waffe bereit. Dann sprang er in den Korridor und rief Jer Westons Namen. Es folgte ein Schusswechsel mit Pulswaffen. Jeder Schuss ging weit daneben. Von der Tunneldecke kam ein Funkenregen, als ein Pulsstrahl zwischen die Rohrleitungen geriet, die über Kerensky zusammenbrachen und ihn unter sich begruben. Er stöhnte und verlor das Bewusstsein.
    »Er ist wirklich absolut unfähig«, sagte Finn.
    »Was willst du jetzt machen?«, fragte Dahl.
    »Ich habe einen Plan«, sagte Finn. »Komm mit.« Er stand auf und lief los, die Pulswaffe hinter seinem Rücken. Dahl folgte ihm.
    Nach ein paar Schritten kam hinter der Biegung ein derangierter Jer Weston in Sicht. Er stand am Verteilerknoten, eine Pulswaffe in der Hand, und schien zu überlegen, ob er Kerensky töten sollte oder nicht.
    »Hallo, Jer«, sagte Finn und ging auf ihn zu. »Ich bin’s, Finn.«
    Weston blinzelte. »Finn? Ernsthaft? Hier?« Er lächelte. »Mein Gott! Wie unwahrscheinlich ist das denn?«
    »Ich weiß«, sagte Finn und schoss mit einem Betäubungspuls auf Weston.
    Weston brach zusammen.
    »Das war dein Plan?«, sagte Dahl eine Sekunde später. »Die Hoffnung, dass die Überraschung ihn lange genug zögern lässt, bevor er auf dich schießt?«
    »In der Rückschau weist der Plan gravierende logistische Schwächen auf«, räumte Finn ein. »Andererseits hat er funktioniert. Gegen Erfolg lässt sich schlecht argumentieren.«
    »Aber sicher«, sagte Dahl, »wenn er schlicht auf Dumm heit basiert.«
    »Wie auch immer, damit habe ich dir einen Beweis geliefert«, sagte Finn. »Wenn es vorgesehen war, dass ich auf dieser Mission sterbe, wäre dies wahrscheinlich der günstigste Moment gewesen, nicht wahr? Ich gegen meinen ehemaligen Kumpel. Aber ich lebe, und er ist betäubt und dingfest gemacht. So viel zur ›Story‹ und dem Tod in dramaturgisch passenden Momenten. Ich hoffe, du nimmst dir diese Lektion zu Herzen.«
    »Gut«, sagte Dahl. »Vielleicht habe ich mich nur verrückt gemacht. Trotzdem werde ich nicht mehr mit dir in irgendeinen Kampf ziehen.«
    »Das wäre vermutlich am klügsten«, sagte Finn und blickte dann zum kleinen Computer im Verteilerknoten, den Weston offenbar zur Kontrolle der Transportwagen benutzt hatte. »Du könntest vielleicht die Killerkarren abschalten, und ich überlege mir, wie wir Jer von hier wegschaffen.«
    »Du könntest einen Wagen benutzen«, schlug Dahl vor, während er zum Computer hinüberging.
    »Keine schlechte Idee«, sagte Finn.
    Dahl deaktivierte sämtliche Wagen innerhalb des Schiffs und hörte dann ein Stöhnen aus Kerenskys Richtung. »Klingt, als wäre jemand aufgewacht«, sagte er zu Finn.
    »Ich bin damit beschäftigt, Jer zu einem hübschen Paket zu verschnüren«, sagte Finn. »Kümmer du dich darum.«
    Dahl ging zu Kerensky, der immer noch unter den Rohren lag. »Guten Morgen, Sir«, sagte er zu Kerensky.
    »Hab ich ihn erwischt?«, fragte Kerensky.
    »Meinen Glückwunsch, Sir«, sagte Dahl. »Ihr Plan ist aufgegangen.«
    »Wunderbar«, sagte Kerensky und keuchte leicht, weil die Trümmer seine Lungen zusammendrückten.
    »Möchten Sie etwas Hilfe mit den Rohren, Sir?«, fragte Dahl.
    »Bitte«, sagte Kerensky.
    »In

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