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Redshirts

Redshirts

Titel: Redshirts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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drücken sollten – oder etwas anderes Entscheidendes –, konnte ich sie einfach nicht dazu bringen, es zu tun. Ich habe mir alle möglichen Sachen ausgedacht, um sie aus den Zwickmühlen herauszuholen, in die ich sie über viele Kapitel hineinmanövriert habe. Und das war einfach keine gute Geschichte mehr. Schließlich bin ich völlig erstarrt. Ich konnte gar nicht mehr schreiben.
    AA: Aber das betrifft nur Sie …
    DENISE (hebt eine Hand) : Warten Sie, ich bin noch nicht fertig. Schließlich saß ich eines Tages vor meinem Laptop und machte gar nichts mit meinen Figuren. Dann tippte ich, wie eine von ihnen sich zu mir umdreht und mich als Autor anspricht: »Könntest du dich jetzt endlich mal entscheiden, verdammt? Nein? Gut. Dann mache ich es selber.« Und dann tat der Kerl etwas, womit ich überhaupt nicht gerechnet hatte. Ich hätte nicht einmal gewollt, dass er es tut. Doch als er es tat, war es wie eine gewaltige Flut von Möglichkeiten, die den Damm der Schreibblockade zum Einsturz brachte. Ich hatte Angst davor gehabt, meine Figur das tun zu lassen, was sie dann aus eigenem Antrieb tat.
    AA: Und was war das?
    DENISE: Initiative entwickeln. Sie tat Dinge, auch wenn sie auf lange Sicht katastrophale Folgen für die Figur hatte, aber sie tat sie trotzdem.
    AA: Glauben Sie mir, Eigeninitiative ist nicht das Problem meiner Figuren.
    DENISE: Das habe ich auch nicht gesagt. Aber meine Figuren taten auch noch etwas anderes. Sie rebellierten gegen etwas.
    AA: Was?
    DENISE: Gegen meinen schlechten Erzählstil. Ich tat nicht das für meine Figuren, was ich für sie hätte nun müssen, nämlich mutig genug sein, mit ihnen eine interessante Geschichte zu erzählen. Also machten sie es selber. Und damit öffneten sie mir den Zugang zu einem Teil meines Schreibzentrums im Gehirn, zu dem ich bislang keinen Zugang hatte. Vielleicht ist das etwas, das auch Sie tun sollten.
    AA: Moment. Haben Sie mich gerade einen schlechten Erzähler genannt?
    DENISE: Das habe ich nicht getan.
    AA: Gut.
    DENISE: Aber ich habe mir ein paar Folgen Ihrer Serie angesehen. Die meisten Drehbücher sind ziemlich furchtbar.
    AA (reißt die Hände hoch) : Ich bitte Sie!
    DENISE (unbeirrt) : Und sie sind ohne Grund furchtbar.
    AA (beugt sich vor) : Schreiben Sie Drehbücher? Wissen Sie, wie schwer es ist, wöchentliche Termine einzuhalten, wenn man für eine Fernsehserie schreibt?
    DENISE: Nein, aber Sie tun es. Ich möchte Sie etwas fragen: Glauben Sie wirklich, dass Sie sich Mühe geben? Vergessen Sie nicht, ich lese Ihr Blog. Dort habe ich gelesen, dass Sie sich für die minderwertige Qualität Ihrer Skripte entschuldigen, während Sie sich gleichzeitig dafür auf die Schulter klopfen, in welchem Tempo Sie sie produzieren.
    AA: Das hat nichts mit meiner Blockade zu tun.
    DENISE: Wirklich nicht? Ich war blockiert, weil ich wusste, dass ich schlecht schreibe, und ich hatte nicht den Mut, es zu korrigieren. Sie wissen, dass Sie schlecht schreiben, aber Sie schieben eine Ausrede vor. Vielleicht sagt Ihnen die Blockade, dass die Ausrede nicht mehr funktioniert.
    AA: Ich bin nicht blockiert, weil ich schlecht schreibe, verdammt! Ich bin blockiert, weil ich nicht will, dass andere Leute sterben!
    DENISE (nickt) : Ja, ich glaube, das ist Ihre neue Ausrede.
    AA (steht wieder auf) : Ich hatte schon einmal die Vermutung, dass ich nur meine Zeit verschwende. Jetzt weiß ich es. Verbindlichsten Dank. Ich werde darauf achten, Ihren Namen nicht zu erwähnen, wenn ich in meinem Blog über dieses Gespräch schreibe.
    DENISE: Wenn Sie es tatsächlich in Ihrem Blog bringen wollen, dürfen Sie gern meinen Namen nennen. Und dann fragen Sie Ihre Leser, ob es vernünftig klingt, was ich gesagt habe. Sie haben Ihre Leser um Hilfe gebeten. Mich würde interessieren, ob Sie wirklich an einer solchen Hilfe interessiert sind.
    ANON-AUTOR GEHT.
    So habe ich den heutigen Tag damit vergeudet, einer Frau zuzuhören, von der ich dachte, sie könnte mir erklären, warum ich ein schlechter Autor bin – nein, Moment, kein schlechter Autor , ich bin nur ein Autor, der schlechte Sachen schreibt . Denn da gibt es einen entscheidenden Unterschied.
    Nein, ich habe auch nie gesagt, dass ich schlechte Drehbücher für die Serie schreibe. Ich habe nur gesagt, dass es nicht Shakespeare ist. Dass ich damit keinen Emmy gewinnen werde. Das ist nicht dasselbe wie schlecht . Ich glaube, ich bin ehrlich genug mit mir selbst, um zugeben zu können, wenn ich schlecht schreibe. Aber man bleibt

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