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Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Titel: Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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zogen. Matthias nahm seinen Dolch in die Pfote. Sie begannen, den Steinbruch nach einem möglichen Loch oder einem verborgenen Eingang abzusuchen.
     
    Das Dreiergespann durchkämmte die niedriger gelegenen Abhänge, suchte und forschte. Sie stöberten unter verkrüppelten Büschen, drehten Felsbrocken um, krabbelten unter gewaltigen Steinplatten umher und suchten eifrig nach der sagenumwobenen, sich einsam windenden Spur der Natter. Die Stille war bedrückend. Man vernahm innerhalb des tief gelegenen Geländes weder Vogelgezwitscher noch das Summen von Insekten. Nachdem sie die Talsohle kreuz und quer durchsucht hatten, nahmen sie sich das mittlere, terrassenförmige Gebiet vor, leider mit demselben enttäuschenden Ergebnis. Den ganzen Morgen über hatten sie den Steinbruch abgesucht, und das ohne den geringsten Erfolg.
    Zur Mittagszeit gebot Roy-Ahoi Einhalt. Sie setzten sich auf einen flachen, tischförmigen Felsen, der sich auf halber Höhe befand, und teilten sich ein Mahl, das aus Schiffszwieback und einem Krug Wasser bestand. Es war nicht gerade ein fröhlicher Schmaus. Jeder saß da und war in Gedanken versunken. Schließlich stand Guasim auf und klopfte sich den Staub aus dem Fell. Sie klatschte energisch in die Pfoten und drängte ihre Gefährten dazu, die Suche wieder aufzunehmen.
    »Na los, nun macht schon, ihr zwei, uns bleibt immer noch ein halber Tag.«
    Matthias und Roy-Ahoi hoben ihre Bündel und die Waffen auf, während Guasim sich gegen eine schmale Steinplatte lehnte und wieder herumzustöbern begann.
    »Wenn wir uns an diesem Nachmittag den oberen Bereich vornehmen, dann haben wir nur noch deeeeeeeee …!«
    Das Echo des Schreis hing noch in der windstillen Luft. Guasim war verschwunden. Die schmale Steinplatte, gegen die sie sich gelehnt hatte, pendelte in ihren Angeln hin und her. Sie hatten den Eingang zu dem Versteck von Asmodeus Giftzahn gefunden.

 
48
     
    Cluny die Geißel wartete ungeduldig auf das Einsetzen der Dunkelheit. Einer seiner drei Pläne ließ sich schon viel früher verwirklichen, als er erwartet hatte.
    Zapfentöter hatte sich dabei als wertvolle Hilfe erwiesen. Getrieben von Neugierde, war er zum Wald hinübergelaufen, um herauszufinden, womit die Ratten sich dort beschäftigten. Der Frettchenmann war nicht im Geringsten überrascht, als er sah, dass sich dort ein hoher Belagerungsturm im Bau befand. Es gab allerdings ein Problem. Der Heuwagen lag noch immer kopfüber im Graben. Trotz aller Mühe hatten die Ratten es noch nicht geschafft, von dem Wagen einen Satz Räder und eine Achse abzubauen.
    Zapfentöter sprach mit Cluny und wurde sofort hinuntergeschickt, um die Leitung der Arbeiter zu übernehmen. Der schwatzhafte Frettchenmann zeigte den Ratten seine umfassende Kenntnis der Prinzipien von Drehpunkt und Hebelkraft. Er montierte einen Flaschenzug anstelle des abgestorbenen Astes, den sie als Hebel benutzt hatten. Mit Seilen befestigte er den Wagen am Flaschenzug, wobei er allerdings die Räder und die Achse aussparte. Mit der Unterstützung aller Ratten und einer großen Portion Glück gelang es ihm, den Heuwagen anzuheben, bis er zur Hälfte aus dem Graben herausragte. Als erneut Druck auf den Hebel ausgeübt wurde, bekam der Heuwagen Übergewicht. Der Flaschenzug brach unter der Last zusammen und das Frettchen und die Ratten, die sich auf gleicher Höhe befanden, stürzten in den Graben hinunter. Es war reiner Zufall, dass es funktionierte. Mit einem lauten Krachen landete der Heuwagen mit allen vier Rädern auf der Straße.
    Sie schoben ihn in den Wald. Unter Zapfentöters Anleitung wurde der Turm auf den Unterbau des Wagens gehoben. Er war von seiner eigenen Genialität beeindruckt und erledigte noch die letzten Handgriffe. Innerhalb kürzester Zeit war der Belagerungsturm fertig; die Räder wurden mit Sackleinen umwickelt und er konnte jederzeit eingesetzt werden.
     
    Cluny versammelte seine Hauptmänner um sich und legte ihnen in groben Zügen seine Strategie dar. Heute, wenn es dunkel war, sollte Reißzahn als Ablenkungsmanöver den Angriff auf das Torhaus verstärken. Cluny würde dann an der Spitze einer Truppe von Elitekämpfern den Belagerungsturm aus dem Schutz des Waldes von Mossflower zu der Stelle der Mauer schieben, deren Verteidigung am schwächsten erschien. Im Schutze der Dunkelheit würden sie dann von der Spitze des Turmes aus auf die Brustwehr gelangen und in die Abtei eindringen. Die Verteidiger würden niedergemetzelt werden und damit

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