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Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Titel: Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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tun geradeaus weitermachen, bohörr.«
    Der Vormaulwurf war zufrieden und ging mit dem Rest seiner Mannschaft zum Testloch. »Hajaj, aber ja, ich tu vorausgraben, ihr tuts verbreitern. Hammer und Meißel, immer hinter uns her.« Respektvoll richtete er seine Schnauze auf Matthias und Konstanze. »Ihr vornehmen Wesen tut fei warten, bis dass wir zurück sein tun, hajo.«
    Es folgte noch ein Schauer weicher, dunkler Erde und die Maulwürfe waren unter der Erdoberfläche verschwunden.
     
    Konstanze schnupperte in die Luft, während Matthias sich den nächtlichen Waldgeräuschen zuwandte. Sie beobachteten, wie sich auf der Erdoberfläche kleine Hügel formten, die immer zahlreicher wurden, während die Maulwürfe einen Tunnel zu Ambrosius Stachel gruben. Die Nacht war weiterhin ruhig und still, aber Matthias und Konstanze blieben wachsam, denn sie wussten, dass die Missachtung dieser elementaren Regel der Natur böse Folgen haben könnte.
    Matthias scharrte vor Aufregung mit den Pfoten. »Schaut doch nur, sie sind direkt unter dem armen alten Ambrosius herausgekommen! Kaum zu glauben, was sind das nur für großartige Maulwürfe. Schaut nur, er ist verschwunden! Sie müssen ihn jetzt im Tunnel haben.«
    In erstaunlich kurzer Zeit waren die Tunnelgräber zurück. Sie kletterten aus dem Loch heraus und trugen den Igel in der Seilschlinge auf dem Rücken, wobei sie jegliche Hilfe von der Dächsin und dem Mäuserich ablehnten. Der Vormaulwurf tippte sich nur an die Schnauze.
    »Hano, ihr tut euch allerweil nur die Pfoten schmutzig machen.«
     
    So schnell es ging, wurde Ambrosius zur Krankenstation der Abtei gebracht. Dort kümmerte sich der Abt höchstpersönlich um ihn. Hastig wurde die Diagnose gestellt: Der Igel hatte eine lange, klaffende Wunde, die vom Ohr bis zur Pfotenspitze reichte. Bruder Alf beugte sich voller Mitgefühl über ihn.
    »Daran lag es wohl, dass der alte Ambrosius ohnmächtig wurde, die Schmerzen und der Blutverlust. Er muss in diesem Zustand noch eine weite Strecke gekrochen sein. Glaubt Ihr, dass er überleben wird, ehrwürdiger Abt?«
    Der Abt gluckste leise. Er reinigte die lange, hässliche Wunde und machte einen Kräuterwickel. »Kein Grund zur Sorge, Bruder Alf. Ambrosius Stachel besteht aus Nadeln und Leder. Siehst du, der alte Raufbold kommt schon wieder zu sich.«
    Und richtig, der Igel gab ein paar eigenartige Grunzer von sich, rollte sich mehrmals ein und wieder aus und öffnete schließlich die Augen, um sich umzusehen. »Aah, mein Ohr tut weh! Ehrwürdiger Abt, wie könnt Ihr nur mit ansehen, wie ich armer Stachler leiden muss ohne ein paar Tropfen von dem nussbraunen Bier vom letzten Oktober, um mir die ausgetrocknete Kehle zu benetzen?«
    Alle lachten vor Freude und Erleichterung darüber, dass ihr alter Freund lebte und es mit ihm wieder bergauf ging.
    Matthias staunte nur, wie viel nussbraunes Bier Ambrosius hinunterstürzte, bevor er sich in der Lage sah, einen Bericht abzugeben. Der Igel schmatzte laut und leckte sich die Lippen.
    »Aaaahhh, schon besser. So, wo fange ich an? Also, ich tat genau das, was ihr mir aufgetragen hattet, ich warnte so viele Nachbarn, wie ich nur konnte. Viele waren schon von der Josefsglocke alarmiert worden. Na ja, ich will es kurz machen, es muss so um die Mittagszeit gewesen sein, als ich am Wall der Wühlmäuse Halt machte. Ich überbrachte den Wühlmäusen die schlechte Nachricht, und man höre und staune, Colin Wühlmaus, diese kleine Memme, schrie und kreischte überall herum, dass sie alle im Schlaf gemeuchelt werden würden. Glaubt mir, der kleine Trottel ließ sich überhaupt nicht wieder beruhigen. Wie dem auch sei, mit seinem Geschrei muss er wohl einen Rattentrupp, der sich in der Nähe herumtrieb, auf uns aufmerksam gemacht haben. Im Handumdrehen fielen sie über uns her. Es waren so viele, dass ich nichts gegen sie ausrichten konnte. Ich musste mich einrollen. Sie verschleppten den kleinen Colin, seine Mutter und seinen Vater, aber sosehr sie sich auch anstrengten, Ambrosius Stachel konnten sie mit ihren Klauen nicht zu Leibe rücken, oh nein! Dann versuchte es einer von ihnen mit der Eisenspitze von einem Kirchhofszaun. Dieser Teufel stach damit auf mich ein. Sie nahmen an, ich sei tot. Sagten, ich sei zum Essen zu stachelig, also zerrten sie Familie Wühlmaus davon, und ich blieb still liegen, bis die Luft rein war. Bis Mossflower bin ich noch gekommen, an mehr kann ich mich nicht erinnern. Äh, ist da vielleicht noch etwas im Krug?

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