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Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Titel: Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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auf Trab halten, Basilius?«
    Der Hase zuckte selbstbewusst mit den Ohren. »Ihr braucht nichts weiter zu sagen, Jungchen. Euch steht der richtige Hirsch zur Seite. Hört mir gut zu. Ihr haltet Euch seitlich und zieht an der linken Flanke vorbei. Sie haben ein Holzbrett aus dem Zaun am Friedhofstor entfernt. Da könnt Ihr Euch hindurchschlängeln. Wenn Ihr gefunden habt, was Ihr sucht, dann werdet Ihr denselben Ausgang nehmen. Ich werde irgendwo in der Nähe sein und ein Auge auf Euch haben. Nun aber los mit Euch!«
    Matthias lief in Windeseile, immer noch bemüht, sich zu schlängeln und Haken zu schlagen, wie Basilius es ihm beigebracht hatte. Er erreichte den Zaun mit Leichtigkeit und blickte zurück, um zu sehen, was sein Gefährte nun machte.
    Basilius kam herangelaufen, sprang elegant über den Zaun und klopfte der Ratte, die am nächsten stand, auf den Rücken.
    »Sag mal, Alterchen, wo ist denn dieser Anführerheini, Geißel oder Meißel, oder wie immer er auch heißen mag?«
    Vollkommen überrumpelt stand die Ratte mit offenem Maul da und starrte ihn an. Basilius verschwand und tauchte neben der nächsten Ratte auf. »Pfui! Ojemine, sag mal, badet ihr Burschen eigentlich niemals? Hör mir gut zu, du grässliche Kreatur. Bist du dir darüber im Klaren, dass du zum Himmel stinkst? Äh, haben deine Eltern dich eigentlich jemals Stinktier genannt oder haben sie genauso gestunken wie du?«
    Die Rattenwachposten brauchten eine Weile, um sich von dem Schock zu erholen. Dann stimmten sie ein Wutgeheul an und versuchten, den unverschämten Hasen zu schnappen.
    Es war, als wollten sie mit ihren Klauen eine Rauchwolke einfangen. Basilius rannte im Kreis um sie herum, hörte nicht auf, Beschimpfungen auf sie niederprasseln zu lassen, und machte die Ratten immer wütender. Sie kreischten erbost:
    »Schnappt euch das große, dürre Karnickel, Jungs.«
    »Selber dürres Karnickel, Katzenfutter!«
    »Ich werde seine verdammten Eingeweide aufspießen.«
    »Ruhig Blut! Tz, tz! Was für eine Ausdrucksweise! Wenn das deine Mutter hören würde!«
    »Verflucht noch mal, der ist so schlüpfrig wie ein öliges Schwein.«
    »Einige meiner besten Freunde sind ölige Schweine, Säufernase. Hoppla! Wieder vorbeigelangt, du Schussel.«
     
    Matthias kicherte leise in sich hinein und schüttelte bewundernd den Kopf. Er beobachtete, wie zwölf Ratten durcheinander purzelten und mit den Köpfen zusammenprallten, während sie seinen Freund über das Gemeindeland jagten. Von Zeit zu Zeit hielt Basilius inne und nahm die Haltung eines »edlen Hirsches« ein, bis die Ratten auf eine Schnurrhaarlänge an ihn herangekommen waren. Dann trat er behände mit seinen kräftigen Hinterläufen zu und ließ sie wild durcheinander wirbeln. Ihren Verletzungen setzte er mit seinen Beschimpfungen noch die Krone auf, während er um die am Boden liegenden Wachposten herumtanzte und sie mit Gänseblümchen bewarf, bis sie hochkamen und fluchend die Verfolgung wieder aufnahmen.
    Sehr vorsichtig, für den Fall, dass sich noch andere Ratten hier herumtrieben, kletterte Matthias durch ein zerbrochenes buntes Fenster in die Kirche hinein. Als er am Boden aufkam, sah er, dass er sich in der Marienkapelle befand.
    Der junge Mäuserich rümpfte angeekelt die Nase. Die wunderschöne alte Kirche war von ranzigem Rattengestank erfüllt. Möbelstücke waren umgeworfen, Standbilder zerschmettert, Wände beschmiert; überall lagen Seiten herum, die aus Gesangbüchern gerissen worden waren.
    Wo war das Stück Wandteppich abgeblieben?
    Und wo war Cluny mit dem Rest seiner Armee?
    Plötzlich verstand Matthias, und er fühlte sich, als hätte ihn ein Bleigewicht in seiner Magengrube getroffen!
    Sie waren zum Angriff auf Redwall ausgezogen. Cluny musste den Wandteppich bei sich haben. Matthias wurde ganz schlecht bei dem Gedanken.
    Hastig kletterte er wieder aus dem Fenster. Auf halbem Wege zum Zaun fiel ihm ein kleiner Schuppen auf. Jemand warf sich von innen gegen die verschlossene Tür und rief laut seinen Namen.
    »Matthias, schnell! – Hier drüben in der Hütte!«
    Durch einen kleinen Türspalt konnte er Familie Wühlmaus sehen. Ihre Pfoten waren fest zusammengebunden. Colin Wühlmaus gab ein erbärmliches Bild ab, wie er sich da auf alten, schmutzigen Säcken in der Ecke zusammengekauert hatte, während Herr Abraham Wühlmaus und seine Frau mit gefesselten Pfoten an die Tür hämmerten.
    Matthias rief ihnen durch den Spalt hindurch zu: »Hört auf mit dem Krach! Seid

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