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Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Titel: Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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leise! Sobald ich das Schloss aufgebrochen habe, seid ihr draußen.«
    Matthias blickte sich um und suchte nach etwas, womit er das Vorhängeschloss und den Riegel aufbrechen konnte. Zweifellos hatte irgendeine der Ratten den Schlüssel, aber dafür war keine Zeit.
    Es war ein reiner Glücksfall, dass er eine Eisenspitze entdeckte, die eine der Ratten nach Basilius geworfen hatte. Matthias trieb die Spitze in den Bügel des Vorhängeschlosses und hebelte drauflos.
    »Es rührt sich nicht«, murmelte er.
    In seiner Ecke begann Colin Wühlmaus laut loszuheulen: »Oh nein, wir werden hier eingesperrt sein, bis Cluny zurückkommt! Ich will ihm aber nicht noch einmal vorgeführt werden! Tu doch was, Matthias! Rette mich!«
    Trotz der misslichen Lage, in der sich die Wühlmäuse befanden, konnte Matthias seine Verachtung für Colin nicht verbergen. »Nun hör schon auf zu heulen, Colin! Das hilft doch jetzt nichts. Sei leise. Es könnten immer noch Ratten in der Nähe sein. Denk nicht immer nur an dich. Sei tapfer wie deine Mutter und dein Vater.«
    Ärgerlich schleuderte Matthias die Eisenspitze gegen das Schloss. Sie prallte ab und bohrte sich zwischen Riegel und Rahmen tief ins Holz. Er stöhnte vor Wut und zog kräftig daran, um sie wieder zu lösen, verlor aber das Gleichgewicht und fiel Hals über Schwanz hin. Der Riegel war abgerissen und zusammen mit ein paar verbogenen, rostigen Schrauben heruntergefallen.
    Die Tür flog auf.
    Mit dem Dolch zerschnitt Matthias hastig die Fesseln, wobei er Familie Wühlmaus genaue Instruktionen erteilte: »Folgt mir und tut genau, was ich euch sage. Bewegt euch so schnell und so leise, wie ihr könnt.«
    Vorsichtig schlüpften sie durch das Loch im Zaun und machten sich auf den Weg über das Gemeindeland.
    Die Rattenwachposten waren nicht zu sehen. Matthias nahm an, dass sie immer noch irgendwo versuchten, den flinken Hasen zu erwischen.
     
    Es war mitten am Nachmittag. Das Gemeindeland lag friedlich im Sonnenschein; Schmetterlinge saßen auf Distelblüten und Grashüpfer brachten einander endlose Ständchen. Abraham Wühlmaus bestand darauf, Matthias die Pfoten zu schütteln und ihm zu gratulieren: »Matthias, ich danke dir von ganzem Herzen dafür, dass du meine Familie gerettet hast. Wir dachten schon, wir wären verloren.«
    Der junge Retter blickte finster drein.
    »Noch sind wir nicht zu Hause, Herr Wühlmaus, und selbst wenn wir das schaffen, graut mir vor dem, was wir dort vielleicht vorfinden werden.«
    Frau Wühlmaus nickte bestätigend. »Genau, wir haben gesehen, wie sie die Kirche verließen, um nach Redwall zu marschieren. Cluny führte die Schurken an und hatte Martins Bildnis an seine Standarte gebunden. Oje, in meinem ganzen Leben habe ich noch nie so viele wilde Halunken gesehen.«
    Matthias runzelte besorgt die Stirn. »Ich wünschte, ich hätte mich heute Morgen nicht aus der Abtei geschlichen. Ich kann nur hoffen, dass Konstanze all ihre Verteidiger in Alarmbereitschaft hat.«
    Wenige Sekunden später wünschte sich Matthias, er wäre selbst in Alarmbereitschaft gewesen.
    Die Rattenwachposten waren es Leid geworden, hinter Basilius herzujagen. Müde hatten sie den Wald verlassen und waren nun wieder auf dem Gemeindeland. Sie saßen im Gras hinter einem flachen Erdhügel und gönnten sich gemeinsam eine Ruhepause.
    Matthias und Familie Wühlmaus liefen ihnen geradewegs in die Arme.

 
18
     
    Cluny versammelte seine Streitkräfte im Straßengraben gegenüber der Abtei von Redwall. Er stand ein ganzes Stück hinter dem Graben auf der Wiese und war von seinen Hauptmännern umringt. Hier, außer Reichweite, konnte er unbesorgt den gesamten Einsatz leiten.
    Im Moment lief es allerdings nicht gerade so, wie er es sich vorgestellt hatte. Es fing schon damit an, dass er nicht genug Bogenschützen hatte. Ratten sind bekannt dafür, dass sie keine Bogen anfertigen und Pfeile abschießen können.
    Auf der Brustwehr von Redwall waren die Feld- und Erntemäuse unermüdlich dabei, eine Salve nach der anderen abzufeuern. Ihre winzigen Pfeile waren zwar nicht tödlich, führten aber zu Verwundungen und großem Unbehagen in Clunys Horde.
    Cluny stand unter seiner Standarte, die er in den Boden gerammt hatte, und peitschte mit seinem Schwanz. »Gierschlund, Schwarzkralle, sagt den Soldaten an den Wurfschlingen, sie sollen sich bereithalten. Auf mein Signal will ich schweres Sperrfeuer sehen, und zwar so, dass die Steine ganz oben auf der Brustwehr landen. Damit sorgen wir

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