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Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Titel: Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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betrachteten ihr Werk mit grimmiger Genugtuung.
    Ambrosius Stachel blinzelte kurzsichtig auf den dunklen Waldboden hinunter. Er versuchte, die Zahl der Opfer zu bestimmen.
    »Wie viele haben wir denn erwischt?«, erkundigte er sich.
    »Bei diesem Licht ist das schwer zu sagen«, antwortete die Otterdame. »Aber ich könnte schwören, dass es Cluny war, den Konstanze da vom Brett gekippt hat.«
    Die Dächsin runzelte die Stirn. Sie warf Winifred einen fragenden Blick zu. »Also hast du ihn auch gesehen. Da bin ich aber froh. Einen Moment lang dachte ich schon, ich sehe doppelt. Wie kann Cluny zur gleichen Zeit an zwei verschiedenen Orten sein? Ich bin sicher, dass ich ihn erst vor zehn Minuten auf der Wiese gesehen habe.«
    Winifred zuckte die Achseln. »Lasst uns einfach hoffen, dass es wirklich Cluny war. Mir persönlich gefällt der Gedanke, dass er mausetot irgendwo da liegt.«
    Konstanze spähte nach unten. »Schwer zu sagen. Es könnte ein halbes Dutzend sein, die da liegen. Genaueres sieht man nicht; zu viel Schatten, zu viel Dunkelheit. Immerhin kann ich mir nicht vorstellen, dass irgendein Lebewesen einen Sturz aus dieser Höhe überlebt.«
    »Vielleicht sollten wir lieber nachsehen«, schlug Ambrosius vor.
    Fragend blickten die Verteidiger Konstanze an.
    »Lieber nicht«, sagte die Dächsin nachdenklich. »Nein, der Gedanke gefällt mir nicht. Mir ist gerade eingefallen, dass es sich bei dieser Aktion auch um ein Ablenkungsmanöver handeln könnte, das uns von der Mauer beim Torhaus weglotsen soll. Wenn es tatsächlich Cluny war, der da vom Brett gefallen ist, ist ja alles in Ordnung, wenn nicht, dann ist er noch vorne. Es nützt uns nichts, Leichen zu zählen. Lasst uns also zum Hauptkampfplatz zurückkehren.«
    Angeführt von Konstanze, eilten die Verteidiger hintereinander davon.
     
    Käseklau stahl sich vorsichtig aus dem Unterholz. Es war jetzt nicht mehr gefährlich, sich zu bewegen; die Waldbewohner hatten die Brustwehr verlassen. Hinter ihm folgten hinkend und klagend die Überlebenden des unglückseligen Stoßtrupps. Käseklau ging achtlos zwischen den Körpern, die von den hohen Ästen gestürzt waren, hindurch: vier Ratten, ein Frettchen und ein Wiesel. Drei der Ratten und das Frettchen waren tot. Sie lagen, wie sie gefallen waren, ihre Glieder in grotesken Stellungen. Die Überlebenden machten sich sofort über ihre gefallenen Kameraden her und schnappten sich deren Waffen und Kleidung.
    Käseklau stand wie angewurzelt da und hatte seinen Blick auf das eine Auge geheftet.
    Cluny war am Leben!
    Unter dem Brett bewegte sich Spiddel und stöhnte. Kaum zu glauben, er hatte auch überlebt.
    Käseklau erwachte aus seiner Erstarrung. Er war überrascht, dass Spiddel noch lebte, nahm es aber als gegeben hin, dass nichts Cluny töten konnte. »Schnell, ihr da, holt das Brett. Wir müssen den Käpten hier wegschaffen.«
    Sie benutzten das Brett als behelfsmäßige Trage und hoben Cluny vorsichtig darauf. Käseklau wusste, dass Cluny ihn beobachtete. Sanft hob er den baumelnden Schwanz hoch und platzierte ihn vorsichtig auf der Trage neben dem Körper seines Anführers. »Nicht bewegen, Käpten. Liegt still, bald werden wir wieder im Lager sein.«
     
    Die Krankenträger bahnten sich langsam ihren Weg durch den Wald. Käseklau wich Clunys Auge aus. Ihm kam ein Gedanke. Mitleidig schniefte er vor sich hin und tat so, als wische er sich eine Träne aus dem Auge.
    »Armer alter Spiddel! Er war doch so ein gutes Wiesel! Vielleicht lebt er ja noch. Hört mal alle her: Ihr geht weiter und bringt den Käpten sicher nach Hause, ich kehre noch mal um und schaue nach, ob ich Spiddel nicht irgendwie helfen kann.«
    Käseklau kicherte in sich hinein, als die Überlebenden mit Cluny auf dem Brett im Dunkel der Nacht verschwanden.
     
    Matthias folgte dem Eichhörnchenjungen durch Brombeersträucher und Büsche. Immer wenn er sich mit ihm verständigen wollte, erhielt er höchstens ein Nicken oder Kopfschütteln. Sie waren schon eine ziemlich lange Zeit unterwegs. Als die blassen Finger des Morgengrauens über den Himmel glitten, kamen Matthias Zweifel, dass sein Gefährte den Weg auch wirklich kannte. Dann zeigte der kleine Bursche plötzlich mit seiner Pfote nach Osten. In der Ferne konnte Matthias den Umriss der Abtei ausmachen.
    »Daheim ist es wirklich am schönsten«, sagte er dankbar. »Was bist du doch für ein großartiger Pfadfinder, mein Freund.«
    Während es weiter an seiner Pfote lutschte, lächelte das

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