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Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Titel: Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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eine ganze Armee.
    Keiler sah ihnen dabei zu und sein riesenhaftes Gesicht nahm fast vergnügliche Züge an.
    Gonff zwinkerte ihm freundlich zu. »Also finden die Flammen des Schmiedeofens ihren Weg durch den Felsenrauchfang und schießen dann oben aus dem Salamandastron heraus, was?«
    Keiler erwiderte Gonffs Augenzwinkern. »Ihr seid ein sehr aufmerksamer kleiner Bursche, Gonff der Dieb.«
    »König der Mäusediebe, Kumpel«, verbesserte Gonff ihn.
    »Aber woher wusstet Ihr denn, dass er ein Dieb ist?«, unterbrach Martin.
    Keiler stützte sein Kinn auf seine prankenhaften Pfoten und neigte seinen Kopf, sodass seine Augen mit denen Martins auf gleicher Höhe waren. »Ich weiß viele Dinge, kleiner Mäuserich. Ich werde Euch später zeigen, wie ich das mache. Ja, ist das denn nun Klein Dinny, der Enkel von Dinny, meinem Maulwurfsfreund aus Kindertagen?«
    »Hajaj, Härr Kailr, des dua i seia. Yi duat also mei Großvatr Alt Dinny kenna?«
    »Aber selbstverständlich kenne ich ihn. Ist der alte Gauner immer noch so gut in Form?«
    »Oh jaja, är duat fitter als a Floh un ältr als zwanzg Igle seia«, lachte Dinny.
    »Es freut mich, das zu hören. Und was ist mit Euch, Roy-Ahoi?«
    »Herr Keiler, ich bin ein Bootsbauer, der einstige Anführer des Spitzmäusestammes aus dem Nordwesten.«
    »Oh – und warum einstiger Anführer?«
    »Weil ich heute der Einzige aus diesem Stamm bin, der noch in Freiheit lebt«, erklärte Roy-Ahoi. »Wir wurden von Seeratten gefangen genommen. Ich war der Einzige, der der Sklaverei auf der Galeere entkam.«
    Keilers Augen wurden hart, sie waren von brennender Wildheit erfüllt und die Knochen in seinen Pfoten knackten hörbar, als er sie aneinander rieb.
    »Seeratten! Dreckiger, verräterischer, mordender Abschaum!«
    Martin war schockiert, als er den tiefen Hass in Keilers Stimme vernahm, und er hörte aufmerksam zu, als der Dachs fortfuhr.
    »Nicht genug, dass sie ehrliche Lebewesen heimsuchen, um bei ihnen zu brandschatzen und zu plündern, nein, sie sind auch noch zu Mitgliedern ihrer eigenen Art grausam. Sie versenken sich gegenseitig ihre Schiffe und ermorden für eine zusätzliche Pfote voll Beute ihre eigenen Gefährten.«
    »Roy-Ahoi hat mir von einem Seerattenpiraten namens Fangzahn und seinem Schiff Blutkiel erzählt«, warf Martin ein. »Kennt Ihr ihn?«
    Keiler wies zum Meer. »Ach der, er ist jetzt da draußen – meine Spione haben ihn das ganze Frühjahr hindurch beobachtet –, er segelt in einem Gebiet, das nördlich von hier beginnt und südlich von hier endet, und wartet auf eine Gelegenheit den Salamandastron anzugreifen. Fangzahn ist der böseste aller Seerattenkapitäne. Er hat alle anderen, die in diesen Gewässern segelten, bekämpft und versenkt, ihre Mannschaften hat er als Sklaven in seinen Dienst gezwungen. Er ist zudem der Klügste und Hinterlistigste von allen.«
    »Inwiefern ist er denn klug und hinterlistig?«, fragte Gonff, als er Keilers besorgtes Gesicht sah.
    »Na ja, er hat den Salamandastron und auch die Sagen, die diesen Ort umgeben, nie gefürchtet. Fangzahn ist sehr wagemutig. Er ist schon selbst hier gewesen und weiß, dass der Mythos des Berges nur von mir und ein paar Hasen aufrechterhalten wird. Andere können wir vielleicht abschrecken, ihn nicht. Es steht geschrieben, dass er schon bald einen großen Feldzug gegen den Salamandastron führen wird.«
    Das war jetzt schon das zweite Mal, dass Keiler etwas ausgesprochen hatte, das noch gar nicht geschehen war. Martins Neugierde war geweckt.
    »Ihr sagt, es steht geschrieben, Keiler?«
    Der Dachs reckte sich hoch auf und zeigte auf Martin. »Was tragt Ihr da für eine zerbrochene Waffe um Euren Hals, so als wäre es ein Orden?«, fragte er.
    Der Mäusekrieger nahm den Schwertgriff ab und gab ihn Keiler, der ihn sich genau ansah, während Martin ihm dessen Herkunft erklärte.
    »Dies war einst das Schwert meines Vaters, er war ein Krieger. Wie es kam, dass es zerbrach, werde ich Euch erzählen, denn Eure Tochter Bella bat mich Euch über alles zu unterrichten, was sich in Mossflower ereignet hat.«
    Während sie aßen und sich ausruhten, erzählte Martin Keiler, auf welchem Wege er nach Kotir gekommen war, schilderte die Notlage der Waldbewohner und Bellas Bitte an Keiler wieder zurückzukehren, sein Geburtsrecht wahrzunehmen und das Land zu befreien. Während der ganzen Zeit, in der er erzählte, sagte Keiler der Kämpfer nicht ein Wort. Er schritt im Zimmer auf und ab, drehte und wendete den

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