Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze
seine Otter sorgten dafür, dass die wenigen Maulwürfe sicher über den Fluss gebracht wurden, bevor sie selber im Wasser Zuflucht suchten.
Zarinas Triumphgeheul schallte durch den stillen Wald.
Fluch stützte sich auf sein gebogenes Schwert und rang nach Luft. »Siehst du, ich habe dir doch gesagt, dass sie uns nicht gewachsen sind. Puh! Eines muss man ihnen ja lassen, selbst wenn sie in der Minderzahl sind, können sie noch einen ganz anständigen Kampf zustande bringen.«
Brogg kam herbeistolziert und salutierte.
»Zwei Eichhörnchen, drei Otter und einen Maulwurf haben wir erschlagen, Hoheit«, berichtete er.
Er wollte sich gerade abwenden, als Fluch an seinem Umhang zog.
»Wie viele haben wir verloren?«
»Drei Frettchen, ein Hermelin und ein Wiesel, vier Ratten und einen Fuchs.«
Fluch schüttelte verblüfft den Kopf. »Na, da haben wir aber Glück gehabt, dass wir in der Überzahl waren. Keine Gefangenen?«
»Nein, Herr, nicht ein Einziger.«
»Hmm, schade.«
Rattenflanke kam herbeigehumpelt, er hielt eine angebrochene Pfote hoch, um sie zu schonen.
»Wir haben da hinten beim Fluss vier große Löcher gefunden«, sagte er.
Die Befehlshaber schritten zu der Stelle hinüber. Fluch beugte sich hinunter und beschnüffelte die Erde an jedem Loch, während Zarina dastand und zusah.
»Was glaubst du, was sie vorhatten?«, fragte sie erstaunt.
Fluch spuckte in eines der Löcher. »Ich habe keine Ahnung. Wir hatten ja gar nicht die Zeit die Bäume zu fällen oder den Wald in Brand zu setzen. Vielleicht stecken einige von ihnen immer noch in diesen Löchern.«
»Dann füllen wir sie doch einfach wieder auf.« Zarina grinste boshaft. »Brogg, besorge uns ein paar schwere Felssteine und lass das Holz herholen, das da drüben herumliegt. Nehmt eure Speere zu Hilfe, füllt die Löcher so gut wie möglich auf und tretet die Erde ganz fest. Sie werden da unten gefangen sein, bis ihnen die Luft ausgeht.«
Fluch wischte sein Schwert ab und steckte es in die Scheide.
»Tja, das wär’s dann wohl erst einmal. Es gibt nicht mehr viel, was meine Truppe hier ausrichten kann. Wir werden nach Kotir zurückgehen und es morgen bei Sonnenaufgang mit einem neuen Überfall versuchen.«
Zarina wich dem Fuchsanführer nicht von der Seite. Sie hatte nicht vor, sich mit ihren Soldaten im Wald aufhalten zu lassen und seelenruhig zu gestatten, dass Fluch in ihrer Abwesenheit Kotir einnahm.
»In Ordnung, Fluch. Ich werde Brogg mit ein paar anderen hier lassen, damit sie die Sache zu Ende bringen. Wir Übrigen werden mit dir nach Kotir zurückgehen.«
Als sie an diesem strahlenden Morgen durch Mossflower davonmarschierten, trat einer von Fluchs Füchsen kichernd von hinten auf Rattenflankes Umhang.
»Tja, sieht ganz so aus, als ob deine Muschikatzenkönigin Angst hat, dass wir ihr das Tor der Festung vor der Nase zuschlagen.«
Rattenflanke befreite seinen Umhang mit einem kräftigen Ruck und grinste höhnisch. »Ach ja? Na, dann versuch doch mal sie Muschikatze zu nennen, wenn sie vor dir steht, du Held!«
Bella erfuhr erst von dem Überfall, als die Anführer des Rawim ihre Mannschaften in Brockhall wieder um sich versammelten. Äbtissin Germania und Columbine besorgten Verbandsmaterial und Kräuter, während die Mäuse aus Loamhedge sich geschäftig um die Verwundeten kümmerten. Skipper wollte einfach nicht still stehen und so eilte Goody Stichler immer hinter ihm her, tupfte die Verletzung ab und versuchte ihm einen Verband anzulegen.
Tränen der Wut glitzerten in den Augen des Otters. »Sechs verloren, es ist nicht zu fassen! Wo kamen die denn so plötzlich her? Wer war dieser Fuchs mit all den dreckigen Meuchelmördern? Alleine hätte Zarina so einen Angriff doch nie auf die Beine gestellt.«
Lady Ambra rückte sich ihren Kopfverband zurecht, um vernünftig sehen zu können.
»Ich hörte, wie jemand ihn Fluch nannte«, sagte sie. »Setzt Tschipp darauf an. Sagt ihm, er soll nach Kotir fliegen. Er soll äußerste Vorsicht walten lassen, aber es hilft alles nichts, wir müssen über diese anderen Burschen so viel herausfinden wie möglich.«
Der Vormaulwurf klopfte mit einer Grabklaue auf den Tisch.
»Ma duat wos wega Ärdklaue, Lehmwärfr un Billum untrnehma müssa. Se duat noch in d’ Löchr stecka. Wär duat scho wissa, wos de Schurka ihna atua werda.«
»Ja«, stimmte Bella zu, »es ist äußerst wichtig, dass wir die Maulwürfe aus den Tunneln befreien. Als Nächstes müssen wir dann dafür sorgen,
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