Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze
angeln kann man in diesem Fluss auch ganz hervorragend.«
Die Dächsin war entzückt. »Na, dann seid Ihr ja dieses Mal wirklich auf Euren Pfoten gelandet, mein Freund. Nach allem, was Ihr durchgemacht habt, habt Ihr es Euch aber auch wirklich redlich verdient. Herzlichen Glückwunsch euch beiden.«
Sandingomm dankte Bella. »Ihr könnt die Waldbewohner jederzeit zu uns bringen und mit ihnen bei uns bleiben. Dieser Ort ist viel zu weit weg, als dass Gingiveres böse Schwester ihn finden könnte.«
Bella erhob sich. Sie klopfte sich den Staub aus dem Pelz und lehnte das Angebot, doch zum Mittagessen zu bleiben, dankend ab.
»Ich würde nicht im Traum daran denken, zwei so glückliche Wesen noch länger zu belästigen«, sagte sie bestimmt. »Außerdem muss ich nach Brockhall zurückkehren und ihnen die freudige Nachricht überbringen. Ich habe nicht nur einen zweiten Zufluchtsort für sie gefunden, sondern auch noch unseren Freund Gingivere wieder gesehen und obendrein noch eine neue Freundin hinzugewonnen, nämlich Euch, Lady Sandingomm.«
Gingivere lächelte verständnisvoll. »Wie Ihr wünscht, Bella von Brockhall. Grüßt alle Waldbewohner ganz herzlich von mir und vergesst nicht Ferdy und Coggs auszurichten, dass sie möglichst bald ihren Onkel Gingivere und ihre Tante Sandingomm besuchen sollen.«
»Oh, das werde ich, nur keine Sorge«, versicherte Bella ihm. »Ich danke Euch, es ist gut zu wissen, dass wir Mitglieder des Rawim zwei großartige Freunde haben, die jederzeit bereit sind uns zu helfen.«
Mit diesen Worten machte sich die Dächsin in westlicher Richtung auf den Weg; im strahlenden Mittagssonnenschein ging sie wieder zurück zu den laubbedeckten Lichtungen des Waldes von Mossflower.
»Auf Wiedersehen, Bella von Brockhall, und viel Glück!«, riefen der Kater und die Katze hinter ihr her.
»Ich danke Euch. Passt gut aufeinander auf. Auf Wiedersehen, Bauer Gingivere. Auf Wiedersehen, Lady Sandingomm.«
41
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Am Salamandastron war es Nacht geworden. Die Kriegstruppe kletterte die Leiter hinunter, bis sie den sandigen Boden erreichte. Gonff, Dinny und Roy-Ahoi waren von den Hasen ausgerüstet worden. Sie trugen Helme und lange, spitze Spieße, kleinere Ausgaben derjenigen Waffen, die von den Kampfhasen getragen wurden.
Martin sah sich um und prüfte, ob auch alle mitgekommen waren. Da standen Trabbs, Wother und Ffring, Glockenblume, Honigtau und Weide, seine drei Weggefährten und Keiler der Kämpfer. Der Silberdachs überragte sie alle, er sah Furcht einflößend genug aus, um jeder Seeratte das Blut in den Adern gefrieren zu lassen. Er trug seine schwere Rüstung, die vorne und hinten mit Dornen versehen war und auf der eine glänzende Kopfbedeckung aus Metall prangte, die sich vorne zu einer Kriegsmaske zuspitzte.
Keiler zeigte mit seinem großen Kriegsschwert auf Lederherz, der oben stand, und erteilte ihm letzte Anweisungen.
»Achte darauf, dass du die Leiter wieder ganz nach oben ziehst, schiebe einen Felsen vor das Eingangsloch und öffne niemandem.«
»Aber wenn Ihr nun wieder hereinkommen wollt, Keiler?«, fragte Sternenhase, der hinter seinem Vater stand und hinunterblickte.
Der Dachs gluckste trocken. »Keine Sorge, Stern. Eine kurze Kletterpartie und eine Felsplatte können mich ganz sicher nicht davon abhalten.«
Lupine erschien an der Öffnung. »Brise hockt in der Schmiede und heult sich die Augen aus. Werdet Ihr klarkommen, Keiler?«
Der Dachs blickte nicht auf. »Alles in Ordnung, Lupine. Du bist sehr stark, du weißt, was zu tun ist.«
»Ja, das weiß ich, Keiler.«
»Gut. Dann kommt mit, ihr Glückspilze, folgt mir. Wir werden jetzt zusammen mit ein paar Seeratten ein rauschendes Fest feiern.«
Beim Fortgehen stieß Gonff Dinny an. »Wie fröhlich er ist! Wenn er kurz vor einer Schlacht steht, scheint er richtig heiter zu werden.«
»Jaja, i wünscht, mir tät’s au so geha«, schluckte Klein Dinny. »Mei junga Pfota duat zittra wi Espalaub.«
»Ich bin froh, dass mir das nicht passieren kann, Din«, kicherte Gonff nervös. »Meine sind schon seit einiger Zeit vor Angst ganz steif gefroren.«
Schweigend gingen sie im Gänsemarsch dicht an der Felswand entlang zum Ufer hinunter.
Als die kleine Gruppe mit dem Rücken zum Berg stand, hielt sie an. Es war niemand zu sehen, obwohl die Blutkiel ganz dicht an der Küste vor Anker liegend hin und her dümpelte.
Trabbs zuckte mit seinem Schnurrhaar. »Das gefällt mir überhaupt nicht, Kameraden. Nicht im
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