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Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Titel: Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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stellt einen Posten am Fluss auf. Wenn irgendetwas passiert, will ich, dass man mir sofort Meldung macht. Ansonsten will ich erst wieder gestört werden, wenn Fortunata mit dem Moloch kommt. Sollten Brogg und Scratt sich immer noch nicht auf den Weg gemacht haben, dann peitscht sie als Strafe für ihre Trödelei mit euren Bogen aus.« Mit diesen Worten legte Zarina sich schlafen. Das Geräusch der beiden Frettchen, die durch das Unterholz krachten und stolperten, lullte sie ein.
    Dem Moloch konnte im Wasser niemand entkommen. Die Wildkatzenkönigin hatte an jenem Tag bereits einen Vorgeschmack auf den Sieg erhalten. Sie hatte nicht vor, ihn sich entgehen zu lassen, nur weil ihre Soldaten so unfähig waren. Wenn sie ihren Triumph sichern wollte, musste der Moloch so schnell wie möglich herbeigeschafft werden.

10
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    Die ganze Welt war schwarz, eiskalt, luftleer und nass.
    Martin konzentrierte sich darauf, den Atem anzuhalten. Als er es wagte, seine Augen zu öffnen, war alles um ihn herum nur in ein schmutziges Dunkelgrau gehüllt. Manchmal konnte er allerdings Gestalten erkennen, die sich um ihn herum bewegten. Er wünschte sich an jeden erdenklichen Ort, selbst seine Zelle in Kotir wäre ihm jetzt lieber gewesen als der Grund dieses Flusses. Wenigstens hatte er dort Luft zum Atmen gehabt.
    Skippers starke Pfoten hielten ihn unbarmherzig im Genick gepackt. Das Wasser rauschte an ihnen vorüber und dröhnte in seinen Ohren, während der kraftvoll schwimmende Otter ihn mit sich zog.
    Frische Luft, nur einen einzigen Atemzug wünschte er sich, einen einzigen Zug guter, reiner Luft in seinen Lungen.
    Skipper hielt Martin noch fester, als dieser sich voller Panik aus der Umklammerung herauszuwinden versuchte. Luftblasen stiegen aus seinem Mund auf, ein Eisenring drohte seinen Schädel zu zerquetschen. Warum ließ Skipper ihn ertrinken?
    Martin öffnete seinen Mund, um zu schreien, aber das Wasser drang in einem großen Schwall in seine Lunge. Mit einem gewaltigen Brausen, begleitet von lautem Gebell und Geschrei, kamen die Otter an die Wasseroberfläche, sprangen an Land und schüttelten sich.
    Skipper hob Martins Körper an und schubste ihn ans Ufer. Der Mäusekrieger prustete und keuchte, wobei er gewaltige Mengen klarer, frischer Luft einsog. Er schwor sich nie wieder ein so wunderbares Geschenk als Selbstverständlichkeit anzusehen.
    Um ihn herum sausten die Otter verspielt ins Wasser hinein und wieder heraus, tauchten sich gegenseitig unter und benahmen sich im Großen und Ganzen so, als sei das alles nur ein riesiger Spaß gewesen. Martin sah sich um, bis er Gonff erblickte. Sofort eilte er an die Seite seines Freundes. Gonff war es auf seiner Unterwasserreise nicht so gut ergangen wie ihm; der kleine Dieb lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Ufer und sein Körper sah bedrohlich schlaff und reglos aus. Wurzel, der große Otter, der Gonff unter Wasser mit sich gezogen hatte, begann mit seinen kräftigen Vorderpfoten rhythmisch auf Gonffs leblosen Körper zu drücken.
    Martin spürte, wie Panik in ihm aufkam. »Ist er in Ordnung? Er ist doch nicht ertrunken? Er wird es doch überleben, nicht wahr?«
    Wurzel lachte und blinzelte Martin zu. »Immer mit der Ruhe, Kumpel, der wird schon wieder. Typisch für diesen kleinen Dieb, dass er uns das Flusswasser stiehlt. Da, jetzt kommt er zu sich.«
    Einen Augenblick später sprudelte das Wasser aus Gonff heraus und er begann vor Empörung zu zittern. »Wurzel, du riesiges, ungehobeltes Wasserungeheuer, du bist doch bestimmt einen Umweg geschwommen! Hab ich auch wirklich alles Wasser wieder ausgespuckt? Igittigitt! Ich wette, ich habe den Wasserspiegel um einen halben bis einen Meter gesenkt, Kumpel. Oh, hallo, Martin! Na, wie gefällt dir das Weidencamp?«
    Martin hatte sich noch gar nicht umgesehen. Jetzt, da die Gefahr vorüber war, nahm er erst einmal den Ort in Augenschein, an dem sie gelandet waren. Es war ein großes, sandiges Gebiet, es sah eigentlich ganz so wie eine Sandbank aus. Das Dach des Camps bestand aus einer Unmenge von knorrigen Weidenwurzeln. Das schnell dahinfließende Wasser phosphoreszierte, sodass das Höhlensystem des unterirdischen Ufers schwach erhellt wurde. Mitten durch das Weidencamp lief ein Kanal, der zu den in schummriger Dunkelheit liegenden verborgenen Höhlen und Fluchtlöchern im hinteren Teil des Camps führte.
    Mit großem Stolz sah Skipper zu, wie Martin sich erstaunt umblickte. »Du wirst für einen Otter nirgendwo eine bessere

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