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Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Titel: Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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und sie dann nach Westen führen würde. Columbine war an Gonffs Seite gegangen, aber jetzt, da ihre Wege sich trennten, eilte sie schnell hinter den anderen her. Während Kladd sie dabei beobachtete, nahm er sich fest vor, Kratzer eines Tages heimzuzahlen, dass er ihn mit der Nase in den Dreck gestoßen hatte. Kratzer ahnte nicht, dass er den Groll seines Hauptmannes auf sich gezogen hatte, er lauschte dem Abschiedslied, das Gonff für Columbine sang, während diese ihm mit ihrem Taschentuch hinterherwinkte.
     
    »Ade, Columbine, ade.
    Wie schad, dass ich nun von dir geh.
    In Mossflowers Wald unser Weg sich trennt.
    Tag für Tag schaue aus nach mir,
    irgendwann bin ich wieder hier.
    Bei Nacht oder Tag wenn die Sonne brennt.«
     
    Kratzer kicherte. Mit klimpernden Wimpern ergriff er ein Gänseblümchen und roch ungestüm daran. »Haach, ist das nicht romantisch? Der junge Mäuserich singt ein Abschiedslied für seine süße … Aua!«
    Mit der flachen Speerklinge hatte Kladd ihm einen kräftigen Schlag zwischen die Ohren versetzt. »Halt die Klappe, du Blödian. Willst du etwa den ganzen Wald auf dich aufmerksam machen? Die drei gehen nicht nach Kotir. Oh nein, die haben ein anderes Ziel. Jetzt hör mal gut zu, du Schlammohr, ich habe eine Aufgabe für dich. Nimm zwei von den anderen mit und folge ihnen. Lass sie nicht aus den Augen. Finde heraus, wo sie hingehen und was sie dort wollen, dann machst du mir Meldung.«
    Kratzer rieb sich entrüstet seinen Kopf. »Oh ja. Geh und folge den dreien. Wer weiß, wo sie hingehen oder wie lange es dauern wird? Pah, du denkst wohl, ich hab nicht mehr alle Eicheln am Baum, Kladd. Ich weiß auch, was du inzwischen machen wirst, Kumpel – du wirst dir den ganzen Ruhm unter den Nagel reißen. ›Ja Hoheit, nein Hoheit, aber immer doch, Hoheit. Ich habe sie zuerst gesehen und den dummen alten Kratzer hinter dem merkwürdigen Trio hergeschickt.‹ Hoho, ich durchschaue dein Spielchen, Wiesel.«
    Kladd packte Kratzer grob am Ohr und begann es ihm brutal umzudrehen. »So ist das also! Befehlsverweigerung, was, Kratzer? Jetzt wirst du mir mal schön zuhören, du schmuddeliger, halb gebackener, armseliger Möchtegernsoldat. Wenn ich Ihrer Majestät von deinem Ungehorsam Meldung mache, wird sie dich auf dem Exerzierplatz dem Adler zum Fraß vorwerfen, ist das klar? Und jetzt sieh zu, dass du die Beine in die Pfote nimmst, Wurmhirn. He, ihr beiden, Eckzahn Frettchen und Splitternase Hermelin, nehmt euch Waffen und Proviant, ihr geht mit Kratzer. Na macht schon – das ist ein Befehl!«
    Schlecht gelaunt schlich das Dreiergespann unter Murren davon.
    »Was ist Kladd doch für ein alter Schaumschläger.«
    »Pah, ich möchte mal wissen, wie der es jemals zum Hauptmann gebracht hat.«
    »Wenn man ihm den Speer wegnimmt, fällt er doch vornüber und haut sich die Nase platt.«
    »Genau! Zarinas Schoßhündchen, der Igelbabyfänger.«
    Kladd wartete, bis sie fort waren, dann schulterte er seinen Speer. »Los, Jungs. Macht euch auf die Pfoten. Wir werden die Abkürzung nehmen und Richtung Norden zur Garnison zurückkehren, dann kann die Hoheit den Besuchern aus dem Wald ein herzliches Willkommen bereiten.«
    Kladd ließ den Trupp im Eilschritt laufen. Schon bald war der Ort, an dem die drei Pfade sich gekreuzt hatten, verlassen und der letzte Soldat verschwand unter dem hellen, Schatten spendenden Blätterdach des Waldes von Mossflower.
     
    Gegen Abend wurde Zarina unruhig. Sie ließ die zwei Gefangenen aus dem Verlies heraufbringen. Die Wildkatzenkönigin wollte sich nicht eingestehen, dass es ihr nicht gelang, über zwei kleine Igel die Oberhand zu gewinnen. Sie blieb beharrlich auf dem Standpunkt, dass der Hunger ihnen die Zungen schon lösen würde.
    Ferdy und Coggs standen vor ihr und hatten die Augen auf eine große Schale mit kandierten Früchten und Nüssen gerichtet.
    Geschickt ließ Zarina sich eine Frucht in ihren Mund fallen und leckte den klebrigen Zuckerguss genüsslich von ihren Klauen, eine Kralle nach der anderen.
    »Mmm, köstlich! Ich möchte wetten, dass jeder von euch beiden diese ganze Schale auf einmal aufessen könnte. Na, kommt schon. Seid doch nicht so schüchtern. Der Erste von euch, der mir meine Fragen brav beantwortet, bekommt die ganze Schale für sich.«
    Coggs leckte sich über die Lippen. Ferdy ergriff seine Pfote und sprach für sie beide.
    »Pah, ich würde all das jederzeit für ein Stück Apfelkuchen von meiner Mutter eintauschen.«
    Zarina lächelte

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