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Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Titel: Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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den Käse. »Kein Wunder. Hast du gehört, wer ihr Anführer ist, Kumpel? Der alte Kladd, der Klotz. Der kann doch nicht einmal seinen eigenen beiden Ohren befehlen aufrecht zu stehen.«
    Martin stellte sein Essen beiseite. »Das mag schon sein, aber er war schlau genug uns auszuspionieren, ohne dass wir etwas davon gemerkt haben. Ich denke, wir sollten sie als Feinde ernst nehmen. Auf diese Weise werden wir wenigstens nicht überrumpelt. So, und jetzt sollten wir Abendbrot essen und dann schlafen. Wir haben morgen einen langen Tag vor uns.«
     
    Zarina stand am Fenster ihres Gemaches im oberen Stockwerk. Mit dem Eifer eines hungrigen Raubtieres versuchte sie mit ihren Augen die Nacht zu durchdringen. Sie sah, wie Kladd mit seiner Sonderpatrouille vom Nordrand des Waldes aus nach Kotir geeilt kam, und als sie ihren Blick in einem Bogen schweifen ließ, sah sie, wie sich auch am Südrand des Waldes etwas bewegte.
    Waldbewohner!
    Zarina hechtete zu ihrem Tisch hinüber und klingelte energisch mit ihrer kleinen Glocke. Ein Frettchen namens Rechen kam hereingelaufen.
    »Schnell, alarmiere die ganze Garnison. Ich will, dass sich alle in den Baracken aufstellen und dort auf meine Befehle warten. Sag ihnen, sie sollen keinen Mucks machen. Schick Kladd zu mir. Er wird jeden Moment eintreffen.«
    Rechen wunderte sich, dass Zarina von Kladds bevorstehender Ankunft wusste, aber er wagte es nicht, sie jetzt danach zu fragen. Er hob seinen Schild mit den Tausend Augen und salutierte zackig.
    »Wird gemacht, Hoheit.«
    Zarina blickte angestrengt zu der Gruppe von Ottern, Mäusen und Igeln hinüber. Sie bemerkte eine leichte Bewegung in den Baumkronen – also waren auch Eichhörnchen dabei. Dieses Mal hatte sie das Überraschungsmoment auf ihrer Seite und sie hatte nicht vor, die Chance ungenutzt verstreichen zu lassen. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen, wo Zarina sie das Fürchten lehren würde.
    Auf der Treppe stolperte sie auf halbem Wege über Kladd, der zu ihrem Gemach hinaufeilte, um seinen Bericht abzugeben.
    »Hoheit, ich habe einige außergewöhnliche Informationen über das Vorgehen der Waldbewoh-«
    »Ja, das weiß ich bereits. Formiere deine Patrouille und erscheine so schnell wie möglich mit ihr in der Hauptbaracke.«
    »Aber Majestät, da ist ein Rotkehlchen durch den Wald geflogen und ich habe Dick-«
    Zarina wirbelte herum und stürzte sich auf das begriffsstutzige Wiesel. »Rotkehlchen? Was spuckst du denn jetzt wieder für einen Blödsinn aus? Was geht mich ein Rotkehlchen an? Geh mir aus den Augen, du unnützer Klotz.«
    Kladd blieb bestürzt auf der Treppe stehen, während sie an ihm vorbeirauschte. Es hatte keinen Sinn, mit Zarina zu reden, wenn sie wieder einmal eine ihrer Launen hatte.
     
    Der höchste Baum nahe der Südseite von Kotir war eine stattliche Ulme. Tschipp saß auf einem ihrer Äste, als er die Waldbewohner auftauchen sah.
    »Ähem, örhörr! Hier herüber bitte, aber mucksmäuschenstill! Nicht, dass wir womöglich noch einen Adler aufwecken.«
    Skipper salutierte ihm seemännisch mit seinem Schwanz. »Ahoi, Offizier. Wie sieht es denn auf dem Schiff aus?«
    Tschipp tippelte auf dem Ast auf und ab. »Ähem, na ja, es scheint zwar alles in bester Ordnung zu sein, örhörr. Aber ich habe da so meine Zweifel.«
    Lady Ambra ließ sich neben ihn fallen, worauf das nervöse Rotkehlchen vor Schreck einen Satz machte.
    »Meine Dame! Würdet Ihr höflichst die Güte haben Eure Anwesenheit auf weniger spektakuläre Weise zum Ausdruck zu bringen?«
    Ben Stichler und die Übrigen waren damit beschäftigt, am Fuße der Ulme Proviantpakete abzuladen. Columbine blickte zu dem Rotkehlchen hinauf.
    »Wisst Ihr was, Ben? Irgendwie habe ich genauso ein ungutes Gefühl wie Tschipp.«
    Ben reichte die Pakete an die Eichhörnchen weiter, die den Baumstamm hinaufhüpften, als ob sie sich zu ebener Erde befänden.
    »Stimmt, meine Liebe, ich weiß genau, wie du dich fühlst. Mir gefällt dieser Ort auch nicht im Geringsten.«
    Plötzlich kam ein Pfeil aus der Dunkelheit angezischt und bohrte sich zitternd in die Ulmenrinde, so als wolle er die Bemerkung des Igels noch unterstreichen.
    »Ein Überfall! Alles in Deckung!«, rief Lady Ambra mit durchdringender Stimme von ihrem Ausguck.
    Sofort wurden die Mäuse und Igel durch eine Mauer aus Otterkörpern abgeschirmt. Skipper hüpfte nach vorn und wich einem Speer aus, während er eine mit mehreren Steinen bestückte Schleuder wirbelte.
    »Da drüben, Matrosen. Im

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