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Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Titel: Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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Kotir ausrücken und Tschipp würde die Säcke einen nach dem anderen in Empfang nehmen. Auf diese Weise brauchte er nur kurze Flüge zum Luftschacht der Zelle zu unternehmen und konnte das Essen an Gingivere weiterreichen. Die Äbtissin Germania hatte sich das alles ausgedacht: Die Waldbewohner würden Hilfe leisten, indem sie das Essen transportierten, Tschipp würde nicht durch lange Flüge überfordert werden und Gingivere würde seinen Proviant heimlich mit Ferdy und Coggs teilen. Später hätte man dann genug Zeit, um eine Rettung in die Wege zu leiten, was allerdings eine äußerst sorgfältige Planung seitens der Mitglieder des Rawim erforderlich machen würde.
    Eine Stunde vor Morgengrauen saßen die Waldbewohner beisammen und nahmen ihr Frühstück zu sich, das Ben und Goody Stichler zubereitet hatten: heißes Gebäck, frisch aus dem Ofen, mit Butter und eingekochten Pflaumen und dazu Krüge mit kalter, sahniger Milch.
    »Mmmff, jetzt schau dir doch bloß einmal an, wie die Otter und Eichhörnchen zulangen. Man könnte meinen, dass sie drei Jahreszeiten lang fortbleiben würden«, murmelte Ben Stichler, der den Mund voll von heißem Gebäck hatte.
    Goody füllte seinen Becher mit Milch auf. »Jetzt hör sich das einer an, ein Esel schimpft den anderen Langohr. Du bist doch schlimmer als sie alle zusammen, Ben Stichler. Kümmere dich vor allem darum, dass meine beiden kleinen Igelchen satt werden. Sorge dafür, dass sie ihren Proviant auch wirklich erhalten.«
    Skipper steckte sich ein übrig gebliebenes Stück Gebäck in den Beutel mit den Wurfgeschossen für seine Schleuder. »Nun ängstigt Euch nicht, gnädige Frau. Noch bevor die Abendglocke erschallt, werden beide ein großes Fresspaket bekommen haben.«
    Lady Ambra hob ihren Schwanz und winkte damit. »Auf geht’s. Stellt euch auf, die Waldbewohner mit dem Proviant in der Mitte, Eichhörnchen und Otter als Wachen an den Flanken und ein Spähtrupp marschiert voraus. Martin, du kannst uns mit deiner Gruppe ein Stück des Weges begleiten.«
    Sie brachen vor Morgengrauen von Brockhall auf, der Wald lag noch in tiefem Schlummer. Beide Gruppen schlichen leise auf die Bäume zu. Bevor sie im Wald verschwanden, winkten sie Bella, Äbtissin Germania und Goody Stichler, die draußen vor Brockhall im Gras standen, zum Abschied noch einmal zu.
    Die alte Äbtissin verschränkte ihre Pfoten in den weiten Ärmeln ihrer Kutte. »Hoffen wir, dass beide Gruppen erfolgreich sein werden.«
    Goody Stichler blinzelte eine Träne fort. »Hoffen wir, dass mein Ferdy und mein Coggs das gute Essen auch bekommen.«
    Bella blickte hinterher, als die letzte Gestalt im dichten Wald von Mossflower verschwand.
    »Ja, und hoffen wir, dass Martin meinen Vater, Keiler den Kämpfer, zu uns zurückbringen kann, damit er uns alle rettet und von dem Gesindel aus Kotir befreit.«
     
    Es war kurz vor Mittag. Kratzer und Kladd lagen unter einer alten Weißbuche. Um sie herum lagen überall Truppenmitglieder im Hinterhalt, die meisten davon schliefen tief und fest. Kladd hatte ein oder zwei Soldaten entdeckt und war drauf und dran, sie mit seinem Speer-Ende zu maßregeln, als Kratzer plötzlich eine Pfote an seine Lippen legte und auf eine Waldlichtung zeigte.
    Die Waldbewohner, die an den schlafenden Soldaten vorbeimarschierten, bemerkten gar nicht, dass sie beobachtet wurden. Skipper schritt kühn voraus und wirbelte mit seiner Schleuder. Einige der Otter hatten den Trägern ihre Last abgenommen. Sie spazierten weiter und unterhielten sich angeregt mit den Mäusen aus Loamhedge. Auf halber Höhe schwang Lady Ambra sich mit ihren Bogenschützen durch das Geäst von Kastanien, Platanen und Ulmen.
    Kratzer und Kladd beobachteten schweigend, wie die merkwürdige Gesellschaft an ihnen vorbeizog. Kladd hoffte, dass keiner seiner Soldaten geräuschvoll aufwachen möge; er spürte, wie seine Belohnung und Beförderung in greifbare Nähe rückten. Aufgeregt rieb er sich die Pfoten und stupste seinen Gefährten an.
    »Heilige Klaue, die können nur zu einem Ort unterwegs sein, und zwar Kotir. Wenn die Königin erst davon erfährt, was, Kratzer?«
    Als er sich erhob, wurde er von Kratzer, der nicht gerade zimperlich mit ihm umsprang, wieder auf den Boden gezogen. »Schschsch! Schau doch mal nach da drüben.«
    Martin, Dinny und Gonff, die eine etwas andere Richtung eingeschlagen hatten, kamen zwischen den Bäumen in Sicht. Sie marschierten einen Pfad entlang, der Kotir in südlicher Richtung umgehen

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