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Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Titel: Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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nickte zustimmend. »Richtig, sollen sie sich doch den Ruhm einheimsen. Wir sind auch mit dem, was übrig bleibt, zufrieden.«
    Sekunden später ließ ein Pfeil es für immer verstummen.
     
    Lady Ambra machte sich allmählich Sorgen. Sie rief zu Skipper hinunter: »Uns gehen hier oben so langsam die Pfeile aus, Skip. Es sind einfach zu viele. Wir können sie nicht mehr aufhalten, sieht ganz so aus, als ob sie uns den Rest geben.«
    Mit heraushängender Zunge schleuderte Skipper zwei große Steine von sich.
    »Noch ist das letzte Wort nicht gesprochen, Gnädigste. Wir müssen nur zusehen, dass wir möglichst viele von ihnen erwischen.«

21
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    Am frühen Morgen war alles in einen weißen Dunstschleier gehüllt. Er haftete an Bäumen und Büschen wie ein Schal aus feiner Gaze. Glänzende Tautropfen waren die Vorboten eines heißen, sonnigen Tages.
    Da sie schnell vorankommen wollten, machten sich die drei Freunde gleich wieder auf den Weg und nahmen ihr Frühstück im Gehen ein. Martin holte Gebäck für sie heraus, Gonff teilte einen rotgelben Apfel auf und Dinny verschwand im Nebel und kam mit einer Feldflasche frischen Quellwassers zurück.
    Ihre Glieder, die von der Nacht noch ganz steif waren, lockerten sich langsam wieder. Mit forschem Schritt ging es voran, während Gonff sein neuestes Marschlied anstimmte:
     
    »Sala-manda-stron, schau, wir kommen schon:
    Ein Krieger, ein Maulwurf, ein Dieb sind dabei.
    Wenn ’s auch heißt, dass die Suche gefährlich sei,
    marschieren wir doch bis zum Ziele, wir drei.
    Sala-manda-stron.«
     
    Die strahlende Morgensonne durchdrang den Dunst und ließ ihn zerschmelzen, bis nur noch ein gelblicher Schleier zu sehen war. Martin und Gonff bemühten sich angestrengt keine Miene zu verziehen, als sie hörten, wie Dinny das Marschlied in der Maulwurfsprache wiedergab.
    »Salla-manna-sronn, schau, ma duat komm.«
    Sie waren immer noch gut in Form, als sie den Waldrand von Mossflower erreichten. Sie traten aus dem Wald heraus und erblickten eine Straße aus brauner Erde, die sich wie eine Schlange wand und schlängelte. Dahinter erstreckte sich verschwommen die weite Ebene, die in der Hitze flimmerte. Zwischen dem Weg und der Ebene lag ein tiefer Graben, der allerdings aufgrund der Trockenheit nur ein kleines Rinnsal führte.
    Die Gefährten verhielten sich still, denn sie hatten nicht vergessen, dass Kratzer sich mit seinen Gehilfen vielleicht irgendwo in der Nähe aufhielt.
    Gonff ging in den Wald zurück und holte einen langen, kräftigen Ast. Mit seinem Messer schnitt er die Zweige ab.
    Interessiert sah Martin zu. »Was hast du denn vor, Kumpel?«, fragte er mit gedämpfter Stimme.
    Klein Dinny wusste es. »Ar duat a Stang schneida, womit ma übr d’ Graba springa könna. Des duat d’ Eichhörncha macha, wänn’s koi Baum zom übrspringa geba duat.«
    Martin nahm die Stange in die Pfote und balancierte sie. »Oh, ich verstehe. Eine Sprungstange. Gute Idee, Gonff.«
    Sorgfältig umfasste Gonff die Stange ganz am Ende, dann hob er sie an, bis sie gerade vor ihm in der Luft hing.
    »Ich zuerst, dann Dinny und zuletzt du, Kumpel. Schaut mir gut zu, dann wisst ihr, wie es gemacht wird. Ich bin nämlich der König der Stabhochspringer, müsst ihr wissen.«
    Gonff nahm trabend Anlauf. Mit der Stange parallel zum Boden rannte er über die Straße, dann stieß er die Stange in den Graben, stemmte sich nach oben und vorwärts. Martin sah, wie die Stange sich bog und Gonff hoch in die Luft trug. Der Schwung reichte mit Leichtigkeit aus, um ihn über den Graben zu bringen. Er landete sacht auf seinen Pfoten und schubste die Stange zurück zum Maulwurf.
    Dinny hielt sie behutsam fest und flüsterte Martin zu: »I muss scho saga, i dua’s hassa, d’ gut Ärd zu vrlassa. So dumm duat nur Vögl seia. Ach, wos soll’s, I dua’s apacka.«
    Im Watschelgang schlurfte Dinny los, stieß mit der Stange in den Graben und erhob sich langsam in die Luft. Er hatte allerdings nicht genug Schwung, um ganz auf die andere Seite zu gelangen; die Stange blieb auf halber Höhe stehen und bewegte sich dann langsam wieder zurück. Martin stürzte hinzu, fing die Stange weiter unten auf und warf sich mit aller Kraft dagegen, worauf sie wieder vorwärts schnellte. Dinny wurde im hohen Bogen über den Graben katapultiert. Er landete ziemlich weit oben am anderen Ufer und wurde von Gonff gepackt, der ihm die Böschung hinaufhalf. Dort blieb Dinny liegen und küsste das Gras vor Dankbarkeit, dass er

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