Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze
zog seinen Dolch, während er und Dinny Martin zur Seite sprangen; der Maulwurf wirbelte einen Rucksack mit Pflanzen und Wurzeln durch die Luft.
Als sie so dicht herangekommen waren, dass der Kampf unmittelbar bevorstand, schlug der Schlangenmann mit seiner gewundenen Schwanzspitze nach Martin. »Hsss, du wirst deine Knochen an diesem Ufer zurücklassen, Mäuserich!«
26
----
Fortunata wurde langsam zornig mit ihrem Reisegefährten. »Heiliger Reißzahn, Flickenfell, ich bin mir ganz sicher, dass wir heute an genau diesem Eibendickicht bereits dreimal vorbeigekommen sind. Verfuchst noch mal, was wird hier eigentlich gespielt?«
Flickenfell wirbelte herum und stürzte sich mit einem langen, verrosteten Messer auf die Fähe. »Haltet Ihr mich etwa für einen Lügner, Reisigschwanz? Glaubt Ihr, ich weiß nicht, wo ich hingehe?«
Die Fähe wich zurück und leckte sich ihre trockenen, nervös zuckenden Lippen. »Aber natürlich nicht, mein Freund. Es tut mir Leid, aber dieser Wald hier sieht für mich überall gleich aus. Ich bin Heilerin und keine Pfadfinderin, müsst Ihr wissen.«
Flickenfell grunzte und steckte sein Messer wieder in die Scheide. »Tja, ich selbst bin auch kein Meister im Spurenfinden. Ich bin gelernter Söldner. Ich würde den Wald hier auch jederzeit für eine gute Baracke eintauschen. Aber egal, wir haben es jetzt nicht mehr weit.«
Fortunata schob einen überhängenden Ast beiseite. »Soso, ein Söldner. Ein Soldat, den man mieten kann. Na ja, wenn Ihr Euch für mich als nützlich erweist, dann werde ich schon dafür sorgen, dass Ihr eine gute Baracke findet. Ich könnte Euch zum Hauptmann befördern lassen.«
»Zum Hauptmann, sagt Ihr? Wo denn?«
Die Fähe zwinkerte ihm zu. »Das werde ich Euch schon bei passender Gelegenheit sagen. Sind wir denn nun bald da?«
»Seht Ihr die große Eiche?«, fragte Flickenfell und zeigte geradeaus. »Zwischen ihren Wurzeln befindet sich eine verborgene Tür. Folgt mir.«
Auf das Klopfen hin öffnete Bella die Tür von Brockhall einen winzigen Spaltbreit. Skipper und Ambra reckten ihre Hälse, um den Besuch zu sehen, während die Dächsin schroff ausrief: »Wer da? Was wollt Ihr?«
Fortunata machte eine kriecherische Verbeugung. »Ich heiße Reisigschwanz und das hier ist mein Gehilfe Flickenfell. Braucht vielleicht irgendjemand bei euch den Dienst einer Heilerin?«
Lady Ambra zeigte ihre Zähne. »Wir brauchen deinen Hokuspokus nicht, Füchsin. Und nun mach zu, dass du hier wegkommst, und zwar schnell!«
»Oh, bitte habt Mitleid mit uns«, heulte Maske kläglich. »Für uns sind harte Zeiten angebrochen. Wenn Füchse auf der Suche nach ehrlicher Arbeit weit gereist sind, werden sie überall einfach fortgejagt. Wir tun doch niemandem etwas zu Leide. Wir sind völlig ausgehungert.«
Skipper zwinkerte der Dächsin zu. »Ach, lasst sie doch ein, Frau Bella. Wir werden für diese beiden wandelnden Flohkisten doch sicherlich etwas zu essen und zu trinken übrig haben, oder?«
Bella machte die Tür weit auf. »Kommt herein, Füchse. Aber benehmt euch, sonst werdet ihr im Handumdrehen mit dem Schwanz an einen hohen Ast geknüpft.«
Als sie drin waren, ließ Fortunata ihre Augen rastlos schweifen und sog jede Einzelheit ihrer Umgebung wie ein Schwamm in sich auf. Äbtissin Germania kam herein, sie wurde von zwei kleinen Igeln begleitet, die Umhänge aus Decken und Helme aus Kochtöpfen trugen.
»Ferdy, Coggs, bringt diese beiden Wanderer in die Küche«, befahl sie. »Seid so gut und bittet Goody darum, ihnen etwas zu essen zu geben.«
Goody Stichler reichte dem unangenehmen Pärchen etwas Frühlingsgemüsesuppe, die von der letzten Mahlzeit übrig geblieben war, und dazu Brot und Käse. Heißhungrig stürzten sie sich darauf.
»Du meine Güte, es sieht ja fast so aus, als hättet ihr seit der letzten Ernte nichts mehr zu essen bekommen«, staunte Goody. »Ich werde euch noch etwas Brot und Käse aufschneiden, und bevor ihr uns noch das letzte Haar vom Kopf fresst, könnt ihr dann schon mal damit anfangen, das Essen abzuarbeiten. Die paar Töpfe und Pfannen da müssen ausgescheuert werden. Ich bin froh, wenn meinen alten Pfoten diese Arbeit erspart bleibt.«
Zögernd beendeten die Füchse ihre Mahlzeit. Dann machten sie sich an den beachtlichen Stapel schmutzigen Geschirrs, der sich in mehreren Schüsseln mit Wasser auftürmte.
Die Fähe schürzte angeekelt die Lippen. »Ihr spült und ich trockne ab.«
Maske schüttelte den Kopf. »Oh nein. Eine
Weitere Kostenlose Bücher