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Regency Reality-Show

Regency Reality-Show

Titel: Regency Reality-Show Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Hertig-Binz
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gegangen, hätte ich Dich damals am liebsten richtig geheiratet. In meinem Herzen habe ich das auch getan und als Erinnerung diese Blume aus Deiner kunstvoll hochgesteckten Haarpracht behalten.“
    Jegliche Zweifel über die Tiefe und Echtheit seiner Gefühle für mich waren damit ausgeräumt. Ich öffnete mein Herz weit für ihn und gebot, es nie wieder vor ihm zu verschliessen.
     
    ***
     
    Unser richtiger Hochzeitstag war in nichts zu vergleichen mit demjenigen aus der Reality-Show. Hauptsächlich lag dies wohl an meinen Gefühlen. Der Babybauch war immer noch nicht zu sehen und so konnte ich ein eng anliegendes langes Kleid anziehen. Weil ich anders aussehen wollte als bei unserer letzten Hochzeit, hatte ich mich für ein blaues Seidenkleid entschieden, das den genau gleichen Farbton hatte wie Ewans charakterstarke Augen. Die Haare trug ich offen und hatte nur eine einzelne dunkelrote Rose hinein gesteckt, die ich meinem Gemahl als Erinnerung zu überlassen gedachte. Das Schuhwerk entsprach mir voll und ganz: Ich trug meine Lieblingsreitstiefel, die unter dem bodenlangen Kleid hoffentlich nicht allzu sehr auffielen. Ich durfte nur keine grossen Schritte machen, damit die Stiefelspitzen nicht hervor guckten.
    Eigentlich hatte ich auf Flora zum Altar reiten wollen. Als ich jedoch Grossvaters enttäuschtes Gesicht sah, liess ich mich erweichen, damit er mich durch den Mittelgang der Schlosskappelle führen durfte. So gingen wir nun gemächlichen Schrittes die Treppe hoch, in Richtung der grossen Flügeltüren, die zur Kapelle führte, in der schon viele Generationen von Earls und Countesses vor uns getraut worden waren.
    Zwar fanden nur eine handerlesene Auswahl an geladen Gästen Platz, doch die Trauungszeremonie wurde live in die grosse Reithalle übertragen, die zur Feier des Tages festlich geschmückt war und Platz für alle Einwohner Ayrshires bot.
    Morag schritt wenige Meter vor uns her als Brautjungfer und als sie die Kapelle betrat, setzte die Musik ein und ich hörte, wie sich alle Anwesenden erhoben.
    Bekannte Gesichter wandten sich uns zu. Da waren meine Freundinnen aus der Reality-Show, die endlich zu Ende war: Lizzi und Anna, die in Lochlanns Begleitung angereist waren. An ihre richtigen Namen würde ich mich erst noch gewöhnen müssen. Dann waren einige mir fremde Gesichter, die aber Teilweise Ähnlichkeit mit den Mcleans aufwiesen – also Ewans Verwandte und in der vordersten Reihe sass ganz alleine Cailin und schluchzte. Für sie musste dieser Tag eine Achterbahn der Gefühle darstellen. Einerseits freute sie sich für uns, wie sie immer wieder betont hatte, andererseits war es nicht einfach für sie, diesen Tag ohne ihren geliebten Ehemann zu geniessen.
    Mir standen die Tränen ebenfalls zuvorderst. Halt suchend wandte ich mich zu Grossvater, der mit seiner Rechten aufmunternd meine Hand tätschelte, die auf seinem linken Unterarm ruhte.
    Als wir etwa in der Mitte der Kapelle angelangt waren, richtete ich meinen Blick schliesslich nach vorn und fühlte, wie meine Knie den Dienst zu versagen drohten. Grossvater verstärkte seinen Druck auf meine Hand und gab mir die Kraft für die letzten Schritte.
    Mit dem Blick zu mir standen vor dem Altar die drei wunderschönsten Männer, die ich jemals in meinem Leben gesehen hatte. Von seinen beiden Brüdern flankiert, die beide um die Wette strahlten, stand Ewan in Kilt mit dem Ayrshire-Tartan, der oberhalb seiner Kniestrümpfe einen Blick auf seine behaarten, muskulösen Beine frei liess.
    Seine Liebe schien aus den Augen, die wie intensive blaue Diamanten leuchteten. Etwas so Überwältigendes hatte ich noch niemals gesehen und gefühlt. Unsere Blicke versanken ineinander und die Welt um uns versank, bis der Pastor sich räusperte und die Frage, die wir offensichtlich nicht gehört hatten, zu wiederholen.
    Mit voller Überzeugung und tief empfundener Liebe gaben wir uns das Jawort. Als wir anschliessend Hand in Hand durch den Mittelgang zurück gingen, strahlten mich lauter lachender Gäste an und mit Dankbarkeit sah ich, wie Grossvater Cailin im Arm hielt und beruhigend auf sie einsprach.
    Eine grosse Überraschung wartete auf mich unten an der Treppe. Flora war mit weissen Rosetten und Bändern geschmückt und trug einen Damensattel. „Einen Damensattel?“ fragend sah ich zu meinen frisch Angetrauten.
    Dieser meinte nur verschmitzt. „Damit kannst Du nun doch perfekt reiten – oder?“
    Er hob mich hinein und bestieg seinen ebenfalls für den Anlass

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