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Regenprinzessin (German Edition)

Regenprinzessin (German Edition)

Titel: Regenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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versichert hatte, dass ich wohlauf war, versuchte er mich zu besänftigen. „Du wirst schon sehen, mit der Zeit wirst du dich an Degan gewöhnen. Er wird dir ein guter Ehemann sein, wenn du ihn lässt.“
    Wenn ich ihn lasse? So etwas Ähnliches hatte Degan letzte Nacht zu mir gesagt. Fast hätte ich wieder angefangen hysterisch zu lachen, aber ich biss mir auf die Lippe.
    „Was, wenn gut nicht gut genug ist?“, fragte ich leise. Ich ließ ihm nicht die Möglichkeit zu antworten. „Und was ist hiermit?“ Ich hob meinen Arm und hielt Vater mein gequetschtes Gelenk hin.
    „Degan war betrunken, das war nicht zu übersehen. Ich denke nicht, dass er dir weh tun wollte.“
    „Er sagte, es gefiele ihm, wenn ich mich wehrte.“ Ich wollte seine weiteren Ausflüchte nicht hören und hob die Hand, bevor er protestieren konnte.
    „Du wirst es nicht ändern, oder?“
    „Nein.“
    Ich schloss die Augen und versteifte mich.
    Mühsam rappelte ich mich auf. „Dann führt das hier zu nichts.“ Ich schob mich an ihm vorbei in Richtung Tür und ignorierte seinen Versuch mich aufzuhalten.
    An der Tür angekommen, blieb ich noch einmal stehen. „Glaub nicht, dass ich herauskomme, solange er hier ist. Das hast du dir verspielt.“
    „Du wirst an den Gesellschaften teilnehmen.“ Vater rang um seine Autorität, doch es kümmerte mich nicht.
    „Du hast nicht genug Soldaten in Girada, dass du mich zu etwas zwingen könntest. Dafür hast du selbst gesorgt.“, antwortete ich kühl.
    Ich sah ihm an wie wütend ihn meine Weigerung machte, doch noch ein anderes Gefühl zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. Die Vorstellung zu was ich fähig sein könnte, machte ihm Angst.
    Ich öffnete die Tür. Gisell stand im Thronsaal und wartete auf das Ende unserer Debatte. Ich wollte nur hier weg, aber ich hielt noch einmal inne, bevor ich ging.
    „Eines noch. Sollte es dir doch gelingen, dass ich Degan heirate, und das bezweifle ich stark, so wird er dir deinen ersehnten Enkel nicht schenken.“
    Ich wandte mich ab und war schon halb durch die Tür. als mein Vater hinter mir fragte: „Warum nicht?“
    Ich blieb stehen und sah ihn missbilligend über die Schulter hinweg an. „Weil ich ihn kastrieren werde, sollte er noch einmal versuchen mich anzufassen.“
    Länger hielt ich es nicht aus und ich ging. Gisell hielt sich von mir fern und sprach mich auch nicht an. Sie schien zu wissen, was gut für sie war, doch das hielt sie nicht davon ab, mir finstere Blicke zu zuwerfen. Sie hasste es ausgeschlossen zu werden, am meisten wenn ich es tat.
    Ich ignorierte sie und verließ den Thronsaal, ich wollte nur noch allein sein.
    Kaum war ich um die erste Ecke gebogen, blieb ich abrupt stehen und wäre fast über meine Füße gestolpert. Degan und Hias kamen mir vom anderen Ende des Ganges entgegen, als sie mich bemerkten, unterbrachen sie ihr Gespräch und schauten aufmerksam zu mir.
    Außer uns dreien war niemand zu sehen. Unwillkürlich versteifte ich mich, setzte mich aber langsam wieder in Bewegung, um mir keine Blöße zu geben. Degan sah mitgenommen aus und wankte leicht beim Gehen. Es gab mir eine tiefe Befriedigung ihn so zu sehen und ich schaute ihn grimmig an. Hias hingegen warf mir einen finsteren Blick zu, doch das kümmerte mich nicht. Ich war noch immer zu aufgebracht, um mich davon stören zu lassen.
    Der einzige Weg an ihnen vorbei war genau zwischen den beiden hindurch, da sie dort den meisten Platz ließen. Ich wappnete mich innerlich und ging weiterhin zielsicher auf sie zu.
    „Können wir miteinander reden?“, fragte Degan etwas unsicher, als ich sie fast erreicht hatte.
    Die einzige Reaktion, die ich ihm gewährte, war ein kühler Blick. Ich ging wortlos an ihnen vorbei.
    „Warte.“ Degan streckte seinen Arm aus und wollte nach meiner Hand greifen. Blitzschnell hatte ich eine Wasserkugel in meine Handfläche beschworen und er zuckte erschrocken zurück. Er verstand die Warnung. Wenn die Kraft meines Blickes gereicht hätte, wäre er augenblicklich tot umgefallen, doch ich versuchte mich davon zu überzeugen, dass das keine gute Idee wäre.
    Ganz langsam beugte ich mich zu ihm vor, während er mich erschrocken anstarrte. Degan zeigte jedoch nicht die Schwäche noch weiter zurückzuweichen.
    „Ich halte meine Versprechen.“, flüsterte ich so leise an seinem Ohr, dass Hias es nicht hörte.
    Ruckartig wandte ich mich ab und ging ohne mich umzudrehen, aber ich wollte sicher sein, dass sie mir nicht folgten und ließ mich von

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