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Regenprinzessin (German Edition)

Regenprinzessin (German Edition)

Titel: Regenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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ein Segen, als auch ein Fluch ist.“, sagte ich schmunzelnd.
    Nun lachte auch Sara. „Außerdem ist es teilweise schon so offensichtlich, dass es peinlich ist. Ihr solltet mal Lady Alissa sehen, wie sie sich jedes Mal ein Bein ausreißt, um ihm zu gefallen. Und dennoch erntet sie nur zurückhaltende Höflichkeit.“
    Das wunderte mich nun umso mehr. Alissa hatte viele Verehrer, sowohl ihres Standes als Tochter eines Fürsten, als auch ihres Aussehens wegen. Ein Ritter war nicht ganz ihre Kragenweite, doch dennoch eine gute Partie, wenn er, wie in seinem Fall, in einer der hohen Garden war. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass ein Mann um den sie sich bemühte, sie ablehnen würde.
    Sara riss mich aus meinen Gedanken. „Es ist wirklich ungewöhnlich und das traurige an der Sache ist, dass Lady Alissa noch nicht aufgegeben hat und dabei immer verzweifelter wirkt.“, sagte sie ernst.
    „In der Tat ungewöhnlich.“, stimmte ich ihr zu. „Und er hat wirklich keine Verlobte oder ähnliches?“ Wieso interessierte mich das plötzlich? Schließlich hatte ich mich sonst nie um den Tratsch gekümmert.
    „Wie es aussieht hat er keine, aber ganz sicher ist man sich nicht, weil er es weder bestätigt noch abstreitet. Böse Zungen behaupten, er würde sich nicht für Frauen interessieren.“
    Ich verschluckte mich an meinem Tee und musste husten. Sara sah mich besorgt an, doch ich fing mich schnell wieder.
    „Ich persönlich kann es mir nicht vorstellen und so geht es auch den meisten anderen. Wahrscheinlich sind sie einfach eifersüchtig auf sein Talent als Kämpfer und versuchen so ihn in den Schmutz zu ziehen, weil ihr eigenes Können nicht ausreicht.“, sagte sie achselzuckend.
    Wir sprachen noch eine Weile über das Thema, doch bald wandte Sara sich anderen Personen und Ereignissen zu. Wie erwartet nahm mein Interesse immer weiter ab.
    Später verabschiedete ich mich von ihr und dankte ihr für das Gespräch. Ich ging wieder in mein Schlafzimmer, um mich schlafen zu legen, inzwischen war es wirklich spät geworden.

 
Mondschein
     
     
    Der Abend des Banketts war gekommen und ich hatte nach wie vor keine große Lust darauf. Ich hatte fast den ganzen Tag in meinen Zimmern verbracht, um neugierigen Fragen aus dem Weg zu gehen, doch nun wurde es Zeit, dass ich mich auf den Weg machte. Ein letztes Mal warf ich einen Blick in den Spiegel, um mein Äußeres nochmals zu überprüfen. Meine Haare saßen nicht so, wie ich es wollte, aber es war mir auch nicht gelungen sie zu bändigen. Missmutig versuchte ich sie glatt zu streichen, kaum nahm ich meine Hände vom Kopf, sah er schon wieder aus wie die Brutstätte eines Kleinvogels. Mir entfuhr ein verärgertes Schnauben. Ich hasste es, wenn mein Haar nicht so wollte wie ich.
    Genervt wandte ich mich zur Tür, es dämmerte bereits und ich war spät dran. Ich hatte noch nicht einmal einen der Kandidaten gesehen und schon hatte ich schlechte Laune. Das konnte ja heiter werden.
    Sobald ich in den Hauptflügel abbog, kamen mir die ersten Leute entgegen, ich ignorierte sie allesamt und sie gingen mir aus dem Weg. Vor der Tür des Saals blieb ich noch einmal stehen und holte tief Luft. Ich wollte ihn nicht betreten, aber was sollte ich sonst tun, ich hatte keine Wahl. Wahrscheinlich waren sie schon alle versammelt und fragten sich wo ich blieb.
    Mit einem leisen Seufzen öffnete ich die Tür und trat ein. Acht Köpfe wandten sich in meine Richtung. Natürlich war ich die Letzte. In lockeren Gruppen standen sie bei einander und hatten ihre Unterhaltungen unterbrochen, sobald ich eingetreten war. Nun starrten sie mich an. Wie ich das hasste.
    Ich fasste mich und begrüßte sie. „Guten Abend, meine Herren.“
    Sie erwiderten den Gruß und ich machte mich auf den Weg zu meinem Platz vor Kopf. Ich wollte es bloß hinter mir haben. In dem Moment, als ich meinen Stuhl erreichte und ihn zurückziehen wollte, kam Karnoth mir zuvor.
    „Ihr seht heute Abend noch bezaubernder aus als sonst, Prinzessin.“
    Ich musste an den zerzausten Busch, der sich mein Haar schimpfte, denken. Wir beide wussten, dass es nur eine Floskel von ihm war, dennoch zwang ich mir ein Lächeln ins Gesicht und dankte Karnoth dafür, dass er mir den Stuhl anbot.
    Sobald ich saß, setzte er sich auf den Stuhl zu meiner Rechten. Die anderen sieben nahmen nun ebenfalls Platz. Rechts von mir saßen Karnoth, Janos, Craos und Eblias und links Xanos, Dante, Sartes und Van. Für einen von ihnen musste ich mich wohl oder

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