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Regenprinzessin (German Edition)

Regenprinzessin (German Edition)

Titel: Regenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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er sah ein, dass es das Beste in unserer derzeitigen Situation war.
    „Kümmere dich um sie, dann iss etwas und schlaf dich aus. Wir sehen uns sobald wie möglich.“ Ich sah seinem Blick an, dass es ihm genauso weh tat wie mir sich jetzt zu trennen, aber es ging nicht anders. Wir befanden uns hier auf feindlichem Gebiet.
    Er küsste mich drängend, doch viel zu kurz für meinen Geschmack. „Ich liebe dich.“, hauchte er.
    „Ich dich auch.“, erwiderte ich. „Nun geh und iss endlich etwas.“ Wieder lächelte er traurig, dann machte er sich eilig davon. Ich schloss die Tür und machte mich an der Öllampe auf der Kommode zu schaffen. Ich brauchte mehr Licht. Ich brachte mit dem Zunder eine Flamme zustande und entzündete die Lampe. Jetzt konnte ich den Raum um mich herum besser erkennen.
    Sara schlief immer noch, auch sie sah ich jetzt besser. Ihre Augen wirkten geschwollen und ihr Gesicht sah trotz des Schlafs traurig aus. Auch sie hatte geweint. Das tat mehr weh, als wenn sie hämisch grinsend vor mir gesessen hätte. Wie hatte sie mich nur verraten können, wenn es solche Gefühle in ihr auslöste? Der Gedanke daran ließ den Zorn zurückkehren und ich ballte wütend die Fäuste. Schmerz durchfuhr meine zerschnittene Hand.
    Ich konnte Sara hier nicht länger ertragen, daher kratzte ich den letzten Rest meiner Beherrschung zusammen und straffte mich für die bevorstehende Konfrontation. Ich ging ein paar kleine Schritte weiter auf sie zu. Ließ aber dennoch einigen Abstand zwischen uns. Ich holte tief Luft.
    „Verschwinde von hier!“, knurrte ich sie an und Sara zuckte heftig zusammen. Orientierungslos schaute sie sich um, bis sie mich entdeckte. Sie sah mich an und keuchte erschrocken auf.
    „Oh Prinzessin, Ihr seid endlich zurück! Es tut mir so unglaublich leid, was geschehen ist!“ Während sie sprach war sie aufgestanden und hatte bereits die halbe Distanz zwischen uns überwunden.
    „Bleib mir ja vom Leib!“, zischte ich und sie erstarrte mitten in der Bewegung. „Glaub ja nicht, dass ich nicht genau wüsste, wem ich das alles zu verdanken habe!“ Der letzte Rest meiner mühsam aufrecht erhaltenen Fassung verpuffte und ich schrie sie an.
    Sara zuckte wieder zusammen und brach in Tränen aus. Wäre ich nicht so wütend gewesen, hätte sie mir leid getan, aber ich hatte heute bereits viel zu viel ertragen müssen.
    „Es tut mir so wahnsinnig leid-“, setzte sie wieder an.
    „Oh, spar dir das! Ich will es gar nicht hören und nun verschwinde endlich! Ich will dich nie wieder hier drinnen sehen, sonst passiert etwas!“
    Erschrocken sah sie mich an. „Wie meint Ihr das?“, brachte sie zwischen ihrem Schluchzen hervor.
    „Wie ich es dir sage. Wenn du noch einmal einen Fuß in meine Zimmer setzt, garantiere ich für gar nichts mehr!“
    Ich wurde immer zorniger, wahrscheinlich hatte ich schon das halbe Gebäude wach gebrüllt, doch es kümmerte mich nicht, noch nicht.
    „Aber wie soll ich denn so meine Arbeit machen?“, stammelte Sara.
    „Gar nicht mehr. Du bist hiermit deiner Pflichten enthoben.“
    „Aber das könnt Ihr doch nicht-“
    „Wer wenn nicht ich?!“ Mir riss nun endgültig der Geduldsfaden. Ich wollte einfach nur noch allein sein und meine Ruhe haben. „Also gib mir deinen Schlüssel und lass dich nie wieder hier blicken.“ Sie erschauderte, rührte sich aber sonst nicht.
    „Na, wird es bald?“, fuhr ich sie an.
    Sie zuckte erneut zusammen und fummelte umständlich am Bund ihres Rockes an ihrer Innentasche, in der sich ihr Schlüsselbund befand. Mit zittrigen Fingern löste sie den Schlüssel zu meinen Gemächern und hielt ihn fest in der Hand. Sie ging einen Schritt auf mich zu. „Bitte…“, flüsterte sie.
    Doch ich war nicht in der Lage Mitleid mit ihr zu empfinden, ich wollte es auch nicht.
    „Verschwinde endlich.“, zischte ich.
    Zitternd von ihren Tränen kam sie auf mich zu und legte den Schlüssel in meine fordernde Hand.
    „Prinzessin ich-“, begann sie.
    Ich unterbrach sie barsch. „Ich sagte, ich will es nicht hören!“
    Nur beiläufig bemerkte ich, wie meine Hand empor schnellte. Ich war kurz davor sie zu ohrfeigen. Erschrocken vor mir selbst zuckte ich zurück und dachte an heute Vormittag. Langsam ließ ich meine Hand sinken. Egal wie wütend und verletzt ich war, ich wollte Sara nicht schlagen.
    „Und jetzt raus!“, schrie ich. Ich spürte wie auch mir die Tränen in die Augen stiegen und wollte sie Sara nicht sehen lassen. Sara hastete an mir

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