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Regenprinzessin (German Edition)

Regenprinzessin (German Edition)

Titel: Regenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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verschlagen. „Gisell, es reicht.“
    „Und mich nennen die Leute Eisprinzessin. Die sollten dich einmal richtig kennenlernen, dann würden sie staunen.“, murmelte ich fassungslos.
    „Sie hat recht. Was ist nur in dich gefahren, Gisell?“, unterstützte mich nun auch Grenadine.
    „Ich finde mich lediglich mit der Realität ab im Gegensatz zu euch beiden.“, sagte sie schnippisch.
    „Ich denke, es ist besser, wenn ihr jetzt geht.“, sagte ich ausdruckslos.
    Gisell erhob sich wortlos und verließ mit gerümpfter Nase das Zimmer.
    Wir schauten ihr hinterher. Als sie die Tür hinter sich zuzog, sah Grenadine bedrückt zu mir herüber. „Was hast du jetzt vor?“
    „Ich werde zu Vater gehen und sehen, ob er sich wieder beruhigt hat.“
    „Was, wenn nicht?“
    „Das sehe ich dann.“, ich seufzte bei dem Gedanken. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, wenn mein Vater mir Van nicht lassen wollte. Das einzige was andernfalls infrage kam, war unser Plan wegzulaufen, doch hatte ich nicht die leiseste Ahnung wohin.
    „Aber was, wenn er dich wieder schlägt?“, fragte Grenadine unsicher.
    Ihre Besorgnis rührte mich. Ich hatte wahrlich nicht damit gerechnet. „Dann werde ich ihn daran hindern.“
    Grenadine fragte nicht, wie ich das tun würde, sondern wünschte mir lediglich viel Glück. Sie nahm mich noch einmal in den Arm bevor auch sie ging.
    Ich schaute an mir herunter. Das Kleid, das ich trug, war vollkommen ruiniert vom gestrigen Tag. Ich ging hinüber ins Schlafzimmer   und zog es aus. Willkürlich griff ich in den Kleiderschrank und zog ein anderes heraus. Es war eines meiner roten, das ich erwischte. Nachdem ich hinein geschlüpft war, machte ich mich auf den Weg zu meinem Vater. Ich hatte weder die Zeit, noch die Muße mich um den Rest meines Äußeren zu kümmern.
    Ich wollte nicht in den Spiegel schauen.
    Egal ob Adliger oder Bediensteter, alle blieben stehen und starrten mich überrascht und erschrocken an. Ich starrte stur geradeaus und ignorierte sie ohne Ausnahme. Es waren zu viele, um sie alle finster anzusehen, daher sparte ich es mir und ging eilig, aber gemessenen Schrittes durch die Flure.
    Ich hatte Angst den Thronsaal zu betreten, dennoch zog ich mehr oder weniger entschlossen die Tür auf und ging hinein. Mein Vater stand mitten im Saal, Menortus und Asant waren bei ihm. Als sie die Tür hörten, schauten sie auf und stutzten bei meinem Anblick. Auf einen Wink meines Vaters hin, verließen sie den Raum und gingen eilig an mir vorbei. Menortus Blick war wie gewohnt kühl, Asants jedoch mitfühlend und er lächelte mich schief an. Verdutzt sah ich ihm hinterher und fragte mich, ob er wusste, dass es Van war.
    Die schwere Eichentür fiel geräuschlos ins Schloss und ich wandte mich um, in der Hoffnung, Milde im Gesicht meines Vaters zu sehen, doch ich wurde enttäuscht. Reserviert und abschätzend sah er mich an. Ich schluckte schwer und ging auf ihn zu.
    „Wirst du mir sagen, wer es ist?“, fragte er mich. Es tat weh zu sehen, dass sein verletzter Stolz ihm mehr bedeutete als ich.
    Vorsichtig schüttelte ich den Kopf, seine grobe Behandlung schmerzte noch immer. „Nein, vermutlich nicht.“
    „Weswegen bist du dann hier?“ Sein Blick fixierte mich kalt und ich hatte alle Mühe, Haltung zu bewahren und nicht zusammenzuzucken.
    Ich straffte meine Schultern und legte sämtliche Ruhe in meine Stimme, die ich aufbieten konnte. „Ich möchte dich um deinen Segen bitten.“
    Erstaunt sah er mich an, er wirkte als hätte er mit etwas ganz anderem gerechnet. „Den wirst du nicht bekommen, selbst wenn es sich nicht um einen der Ritter handeln würde. Ich habe dir bereits gesagt, dass deine Verlobung mit Degan unwiderruflich ist.“
    Hatte ich es doch befürchtet. „Und was nun?“
    „Wirst du aufhören dich mit ihm zu treffen, geschweige denn diesen Kerl in dein Bett zu nehmen.“
    „Das kann ich nicht.“, sagte ich leise.
    „Warum nicht?“ Allmählich verlor er seine Gelassenheit.
    „Weil ich ihn liebe.“, sagte ich nach kurzem Zögern.
    „Das wird vorbei gehen.“ Vater seufzte schwer und ich schnappte vor Schreck nach Luft bei diesen Worten.
    „Aber hast du denn gar nicht bemerkt, wie sehr es mich verändert hat? Ich bin jetzt viel fröhlicher. Das kannst du mir doch unmöglich nehmen wollen nach all dem.“ Obwohl ich wusste, dass Van und ich unter allen Umständen zusammen bleiben würden, egal wie Vater entschied, kämpfte ich mit den Tränen. Es wäre so viel einfacher

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