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Regenprinzessin (German Edition)

Regenprinzessin (German Edition)

Titel: Regenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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Vorfall tun könntest.“
    Und jetzt begriff ich. Er hatte gefürchtet, dass ich mir etwas antun wollte und deswegen davon geritten war, um nicht gefunden zu werden.
    „Das hatte ich niemals im Sinn. Ich…“, ich stockte „Ich wollte einfach nur weg und das so schnell wie möglich.“
    „Wir waren uns einig, dass wir dich suchen müssten. Ich lief so schnell ich konnte in den Stall und ritt dir hinterher, doch ich wusste schließlich nicht, wo du hin wolltest. Daher streifte ich durch die Gegend und hoffte, dich zu finden.“
    Ich stutzte kurz, als er das sagte. „Soll das heißen, dass hier noch weitere Ritter unterwegs sind?“
    „Vielleicht. Ich weiß es nicht. Ich war als erster vom Hof geritten.“ Er machte eine kurze Pause und sah mir fest in die Augen. „Du kannst dir nicht vorstellen, wie froh ich war, dich atmen zu sehen, als ich dich auf dem Boden liegend gefunden habe. Im ersten Moment hatte ich furchtbare Angst zu spät zu kommen, aber dann sah ich, dass sich deine Brust hob.“, sagte Van mit belegter Stimme. „Ich bin froh, dich wieder zu haben.“
    „Und ich bin froh, dass du mich gefunden hast.“ Auch wenn das nur die halbe Wahrheit war, ein Teil von mir wollte immer noch weit weglaufen von der Stadt auf die wir zuritten. Ein beachtlicher Teil, wie ich mir eingestehen musste. Deshalb konnte ich nicht anders als Van zu fragen: „Versprichst du mir etwas?“
    Er zögerte und runzelte die Stirn. „Ich muss gestehen, das Versprechen, das du mir vorhin abgenommen hast, hat mich vorsichtig gemacht. Worum geht es dieses Mal?“
    Das verunsicherte mich ein wenig, dennoch musste ich mich seiner versichern. „Versprich mir, sollte ich es nicht schaffen, meinen Vater zu besänftigen und seinen Segen zu erhalten, lauf mit mir weg. Irgendwo hin, wo uns niemand kennt und niemand sich um uns schert. Damit wir endlich zusammen sein können.“, ich verstummte und schaute erwartungsvoll zu ihm herüber.
    Er lächelte mich an. „Das ist ein Versprechen, das ich mit Leichtigkeit halten kann. Ein Ort, an dem wir nicht zusammen sein können, bedeutet mir nichts. Ich verspreche dir also, dass ich überall mit dir hingehen werde, sollten wir hier nicht bleiben können, Liebste.“
    „Ich danke dir.“, flüsterte ich in die Nacht hinein.
    „Ich liebe dich.“, war seine Antwort.
    Eine Weile ritten wir still neben einander her. Die Lichter Giradas kamen viel schneller näher als mir lieb war. Ich wusste immer noch nicht, was ich jetzt tun sollte, wie ich es Vater erklären konnte. Er musste einfach begreifen, wie viel Van mir bedeutete. Er musste doch bemerkt haben, wie sehr er mich verändert hatte. Vater würde es verstehen, dafür würde ich sorgen.
    Während ich so in Gedanken versunken war, machte sich mein Magen bemerkbar und knurrte laut. Wie peinlich, beschämt senkte ich den Blick. Seit dem Frühstück hatte ich nichts mehr gegessen und das war beinah einen ganzen Tag her. Van kicherte.
    „Wir sollten dir als erstes etwas zu essen besorgen.“
    Ich lächelte Van müde an. Wir hatten jetzt fast die Stadttore erreicht und mir wurde noch schwerer ums Herz. Zum Glück war es schon tief in der Nacht und wir würden kaum jemandem begegnen, doch was wäre mit Morgen? Meine Flucht hatte eindeutig bei allen bleibenden Eindruck hinterlassen.
    Von rechts näherte sich schneller Hufschlag. Van lenkte Lian zwischen mich und den Reiter und wir blieben stehen. Unruhig rutschte ich auf Tinkas Rücken hin und her. Wer mochte da auf uns zugeritten kommen um diese Zeit? Der Hufschlag wurde langsamer, wir waren entdeckt worden. Jetzt konnte ich eine Bewegung in der Dunkelheit erkennen. Der Reiter zügelte sein Pferd in einigem Abstand zu uns und kam dann langsam auf uns zu. Im schummrigen Licht, das die Fackeln oberhalb der Stadtmauer warfen, konnte ich die Uniform der Ritter erkennen. Er kam auf seinem braunen Pferd immer näher. Doch welcher war es? Die meisten ihrer Pferde hatten diese Farbe.
    Van hatte ihn bereits erkannt. „Hallo Karnoth.“, sagte er leise. Inzwischen war er nah genug heran gekommen, sodass auch ich ihn erkennen konnte. Karnoth erwiderte den Gruß wobei er kurz zusammenzuckte, als er mir ins Gesicht sah. Diese Reaktion würde mein Erscheinen wohl die nächsten Tage begleiten. Er gesellte sich zu Van, der Lian bereits wieder wendete, um in die Stadt reiten zu können. Karnoth begleitete uns zu den Toren.
    „Du hast sie also gefunden.“, sagte er leise zu Van und warf dabei einen flüchtigen

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