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Regenprinzessin (German Edition)

Regenprinzessin (German Edition)

Titel: Regenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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verächtlich. „Warum das denn?“, fragte sie mich spöttisch.
    Es gelang mir nicht länger, meine Gesichtszüge zu beherrschen und ich starrte sie ungläubig an.
    „Vielleicht ist es dir entgangen, aber es liegt noch nicht lange zurück, da hat mir jemand hier drinnen aufgelauert und mit aller Gewalt versucht mich zu ermorden.“, zischte ich aufgebracht.
    Gisell schluckte, natürlich hatte sie nicht darüber nachgedacht. Sie musste sich mit solchen Attacken nie befassen. Von uns dreien hatte sie die am schwächsten ausgebildete Gabe und war als Entführungsopfer relativ uninteressant. Daher kam auch ihr penetrantes Pflichtbewusstsein, um es wenigstens ein wenig ausgleichen zu können. Zumindest war das meine Theorie.
    „Verzeih, das habe ich nicht bedacht.“, sagte sie leise. Es schien ihr ernst zu sein und ich nickte entschuldigend.
    „Warum hast du mich nun gesucht?“
    „Ich wollte dich darüber informieren, dass im Laufe des Abends Ansen Fidurel eintreffen wird.“, sagte sie.
    Was wollte der denn hier? Genervt verzog ich das Gesicht, der Besuch des Sohnes vom Fürst von Erendil würde jede Menge Anlässe für Empfänge, Essensgesellschaften und Ähnliches bedeuten.
    „Guck nicht schon wieder so.“, rügte mich meine Schwester.
    Ich atmete tief durch und setzte wieder meine gleichgültige Miene auf.
    „Weißt du, was er will?“ Ich kniff mir in den Nasenrücken, um meinen Atem endlich zu beruhigen.
    „Er hat wohl irgendein Anliegen.“
    Etwas stimmte an ihrem Tonfall nicht. Sie wusste mehr als sie mir verraten wollte.
    „Worum geht es? Du weißt es doch.“
    „Nein, weiß ich nicht.“
    „Du bist eine schlechte Lügnerin, weißt du das, Gisell?“, fragte ich gleichmütig.
    Ich wusste, sie würde es mir dennoch nicht sagen, aber ich wollte sie wissen lassen, dass ich sie durchschaute.
    Sie war gerade dabei sich aufzuplustern und wappnete sich für eine ihrer Strafpredigten. Ich wollte nicht, dass sie mir den bisher so schönen Tag verdarb, daher winkte ich ab.
    „Im Grunde interessiert es mich auch gar nicht. Muss ich wach bleiben bis er kommt?“
    Gisell schnappte wütend nach Luft. „Natürlich musst du das.“
    Ich seufzte, das hatte gerade noch gefehlt. Plötzlich kam mir ein Gedanke. „Ich denke, das werde ich nicht.“
    Meine Schwester stand kurz davor zu platzen. Langsam streckte ich ihr meine Hand entgegen. „Ich bin noch immer verletzt, da habe ich doch zweifellos meine Ruhe verdient.“
    Sie schielte kurz auf meine Hand und kniff verärgert die Augen zusammen. „Um den Rest wirst du dich nicht drücken können.“
    „Das werden wir sehen.“, erwiderte ich ruhig.
    Das brachte das Fass zum Überlaufen und ich hatte ihren Zorn geweckt. „Du glaubst auch als Kronprinzessin kannst du dir alles erlauben? Du wirst deinen Pflichten nachkommen und aufhören uns ständig mit deinen Phobien zu blamieren!“, donnerte sie.
    Ich war erstarrt und traute meinen Ohren nicht, so aufgebracht war sie selten. Sie war noch nicht fertig. „Es wird Zeit, dass du die Vergangenheit endlich überwindest und dich benimmst, wie es sich für dich gehört. Vater sollte viel strenger zu dir sein.“ Wieder ließ sie ihr verächtliches Schnauben hören. Wie ich dieses Geräusch hasste.
    „Das hast du gerade nicht zu mir gesagt.“, murmelte ich völlig entgeistert.
    Sie verschränkte die Arme trotzig vor der Brust. „Oh doch, allerdings habe ich das. Deine Entführung liegt Jahre zurück und dennoch taugt es immer noch als Entschuldigung für dich. Doch nicht mehr für mich, ich nehme das nicht länger hin. Überwinde es endlich, so schlimm kann es gar nicht gewesen sein, dass du dich immer noch so aufführst.“ Um ihre Worte zu unterstreichen, machte sie eine abfällige Handbewegung.
    Mit offenem Mund starrte ich sie an. Noch nie hatte sie es gewagt meine traumatischen Erlebnisse so leicht abzutun.
    „Verschwinde.“, zischte ich aufgebracht. Ich wollte sie nur hier raus haben.
    „Ich gehe nicht, bevor du mir versicherst, dich während Ansens Besuch entsprechend zu benehmen.“
    Mir riss endgültig der Geduldsfaden, Gisell hatte den Bogen weit überspannt und ich funkelte sie wütend an. „Wie wäre es, wenn ich dich in die Kiste vor meinem Bett stecke und in zwei bis drei Tagen mal nach dir sehe und dann warten wir ab, wie du das verkraftest, unbeweglich im Dunkeln, ohne Essen, nicht in der Lage Wasser zu erschaffen, von Todesangst gequält, dass man dich vergessen haben könnte?“ Meine Stimme war

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