Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde
»squirrel monkeys« (Eichhörnchenaffen) genannt.
© shutterstock.com/Micha Fleuren
Totenkopfäffchen leben meist in der Nähe von Flüssen am Rand des Dschungels.
Totenkonpfäffchen
Saimiri sciureus
Klasse Säugetiere
Ordnung Primaten
Familie Kapuzinerartige
Verbreitung Tropenwälder Mittel- und Südamerikas, gerne in Nähe von Flüssen
Maße Kopf-Rumpf-Länge: 22–37 cm, Schwanzlänge: etwa 40 cm
Gewicht 360–1100 g
Nahrung Blätter, Früchte, Insekten, auch Amphibien und kleine Echsen
Geschlechtsreife Männchen mit 5, Weibchen mit 3 Jahren
Tragzeit 152–172 Tage
Zahl der Jungen 1, selten 2
Höchstalter über 20 Jahre
Vielfältige Speisekarte
Die tagaktiven Totenkopfaffen gehören zur Familie der Kapuzinerartigen (Cebidae). Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Costa Rica bis nach Bolivien und ins Zentrum Brasiliens. Sie halten sich bevorzugt in der Nähe von Flüssen auf, da hier am Rand des Dschungels aufgrund der guten Lichtverhältnisse mehr Früchte zu finden sind als im dunklen Inneren des Regenwalds. Totenkopfaffen sind echte Baumtiere, die nur in Ausnahmefällen auf den Boden kommen. Sie ernähren sich von Früchten, verspeisen aber auch in großen Mengen Insekten, Raupen, Spinnen und Vögel. Verglichen mit anderen Affenarten nehmen sie also relativ viel tierische Nahrung zu sich, was sich u. a. in ihrem Gebiss mit der großen Anzahl spitzer, schmaler Zähne widerspiegelt.
In der Gruppe stark
Totenkopfaffen leben in großen Gruppen von bis zu 40 Tieren. Die Gruppen bestehen aus etwa einem Dutzend geschlechtsreifer Weibchen, ein paar erwachsenen Männchen und den Jungtieren. Vor allem nachts und bei gutem Nahrungsangebot schließen sich einige Gruppen vorübergehend zu Horden von mehreren hundert Tieren zusammen. Auf diese Weise können sie sich noch effektiver gegen Feinde verteidigen und sich der Konkurrenz seitens anderer Affen besser erwehren. Insbesondere Verwandte aus der Familie der Kapuzinerartigen haben es nämlich oft auf die gleichen Früchte abgesehen.
Agile Sprungkünstler
Das Futter der Totenkopfaffen besteht aus Früchten oder ist tierischen Ursprungs. Um genügend Nahrung zu finden, müssen sie häufig den Standort wechseln und bewegen sich daher springend fort. Ihr Körperbau ist bestens daran angepasst, so dass sie mit geradezu atemberaubender Geschwindigkeit von Ast zu Ast und von einem Baum auf den nächsten springen können. Die vergleichsweise langen Unterschenkel sorgen für die große Sprungkraft und den Schwanz, der den gesamten restlichen Körper an Länge übertrifft, setzen die Totenkopfaffen beim schnellen Laufen auf den Ästen wie ein Seiltänzer als Balancierstange ein.
Verschiedene Kontaktrufe
Das Gehirn der überaus neugierigen Totenkopfaffen ist hoch entwickelt. Sie verfügen sogar über eine Art Sprache, mit der sie ihr Gruppenleben organisieren. Hat z. B. ein Weibchen den Blickkontakt zum Rest der Gruppe verloren, gibt es ein piepsendes Geräusch von sich. Je größer die Distanz, desto häufiger ruft es. Die anderen Gruppenmitglieder antworten entsprechend und leiten so das verlorene Tier zu sich zurück. Zwitschernde Rufe sind dagegen das Signal für den Aufbruch einer Gruppe und fordern alle Mitglieder auf, zu folgen. Außerdem lassen die Tiere häufig glucksende Laute hören, die dazu dienen, die sozialen Bindungen zu festigen.
Löwenäffchen: bedrohte Schönheiten der Atlantikwälder
In den inselartigen Überresten der Küstenregenwälder im brasilianischen Bundesstaat Rio de Janeiro bewegt sich das Goldgelbe Löwenäffchen (
Leontopithecus rosalia
) agil zwischen den Baumkronen. Während sich der Vater liebevoll um die Jungenaufzucht kümmert, gibt das Alphaweibchen in der Familie den Ton an. Wie lange es noch möglich sein wird, Löwenäffchen zu beobachten, ist angesichts eines schwindenden Bestands allerdings höchst ungewiss.
© shutterstock.com/Cynthia Kidwell
Goldkopflöwenäffchen aus den brasilianischen Küstenregenwäldern
Beständige Schutzmaßnahmen notwendig
Löwenäffchen sind die größten Krallenaffen (Familie Callitrichidae). Leider gehören die Tiere zu den am stärksten vom Aussterben bedrohten Säugetieren. Im Gegensatz zu anderen Affenarten sind sie nicht in der Lage, sich als Kulturfolger an die vom Menschen veränderte Umwelt anzupassen, so dass ihr Bestand immens unter der Zerstörung ihres Lebensraums leidet. Löwenäffchen bewohnen die einst ausgedehnten Atlantikwälder im Südosten Brasiliens, die heute
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