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Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde

Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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leben sie gelegentlich in Junggesellenverbänden zusammen. In menschlicher Obhut können Weißschulterkapuziner bis zu 46 Jahre alt werden.
    Schwarze Brüllaffen: tierisch laut
    Markerschütterndes Gebrüll hallt in der Morgendämmerung kilometerweit durch den dichten Urwald Südamerikas. Doch der Urheber ist nicht etwa ein aggressives Raubtier, sondern ein weitgehend sanftmütiger Baumbewohner, der Schwarze Brüllaffe (
Alouatta caraya
). Die tiefen Rufe dienen der Revierabgrenzung. Sie sollen Begegnungen und eventuell damit verbundene Kämpfe mit fremden Artgenossen verhindern, denn als spezialisierte Blattfresser müssen die größten Neuweltaffen mit ihren Energiereserven haushalten.
    Geschlechterspezifische Färbung
    Die Gattung der Brüllaffen (
Alouatta
) gehört zur Familie der Kapuzinerartigen (Cebidae). Die Männchen sind größer und schwerer als die Weibchen, ihr steifes, langes Haarkleid ist schwarz. Weibchen und Jungtiere besitzen ein gelbolivfarbenes Fell. Die Tiere leben in Regen- und Trockenwäldern im östlichen Bolivien, dem südwestlichen Brasilien, Paraguay und Nordargentinien. Eine besonders hohe Bestandsdichte erreichen die Schwarzen Brüllaffen in Überschwemmungswäldern auf Inseln im argentinischen Fluss Paraná.
    Die fünfte Hand
    Brüllaffen verfügen über einen langen, äußerst beweglichen Greifschwanz. Dieser hat starke Muskeln und an der Unterseite der Schwanzspitze eine unbehaarte Greiffläche, die – was das Tastempfinden betrifft – mit einer Handinnenfläche vergleichbar ist. Die Tiere können an ihm hängen, ihn zum Klettern und sogar zum Greifen von Gegenständen benutzen.
    Nahrungsspezialisten
    Brüllaffen ernähren sich von Blättern, Knospen, Blüten und Früchten. Junge Blätter werden bevorzugt, da sie leichter verdaulich sind – allerdings auch oft durch Giftstoffe geschützt. Deswegen suchen sich die Tiere Blätter, die weder jung noch alt sind. Dabei hilft ihnen ihr ausgeprägter Farbsinn, denn die geeigneten Blätter sind aufgrund eines für die Fotosynthese wichtigen Inhaltsstoffs gelbrot gefärbt. Haben Brüllaffen trotzdem pflanzliche Giftstoffe aufgenommen, fressen sie etwas Tonerde, die die toxischen Substanzen bindet.
    Familienbande
    Die Schwarzen Brüllaffen leben in Gruppen aus fünf bis zwanzig Tieren. Hauptaufgabe der Männchen ist die Verteidigung der Gruppe gegen Feinde. Die Weibchen widmen sich vor allem der Jungenaufzucht. Es gibt keine feste Paarungszeit. Nach einer Schwangerschaft von 187 Tagen bringt das Weibchen ein Junges zur Welt, das es anfangs am Bauch, später auf dem Rücken trägt. Der Nachwuchs wird zehn Monate lang gesäugt. Auch andere Weibchen oder gar die Väter helfen bei der Jungenaufzucht.
    Schwarzer Brüllaffe
Alouatta caraya
    Klasse Säugetiere
    Ordnung Primaten
    Familie Kapuzinerartige
    Verbreitung Regen- und Trockenwälder Süd- und Mittelamerikas
    Maße Kopf-Rumpf-Länge: 50–70 cm, Schwanzlänge: 55–60 cm
    Gewicht 4–8,5 kg
    Nahrung Blätter, Früchte, Blüten, Knospen
    Geschlechtsreife mit 5–6 Jahren
    Tragzeit 187 Tage
    Zahl der Jungen 1
    Höchstalter über 20 Jahre
    Der Klang des Urwalds
    Die weithin zu vernehmenden Rufe der männlichen Brüllaffen gehören zu den lautesten Tönen der Tierwelt. Dieser für uns so typische Urwaldsound, der tief und klagend durch das dichte Geäst neotropischer Wälder hallt, wird durch eine starke Vergrößerung von Zungenbein und Schildknorpel des Kehlkopfs ermöglicht. Oft brüllt nur das stärkste Männchen einer Sippe, manchmal auch alle Männchen oder sogar die ganze Familie. Weibchen haben weniger stark ausgebildete Kehlorgane, so dass ihre Rufe höher, aber leiser sind. Das während der Dämmerung in regelrechte Konzerte ausartende Gebrüll dient vor allem der Kommunikation zwischen verschiedenen Gruppen.
    Totenkopfaffen: immer auf dem Sprung
    Dank »Herrn Nilsson«, dem Begleiter von Astrid Lindgrens Heldin Pippi Langstrumpf, kennt diese Äffchen fast jedes Kind. Da ihr Gesichtsfell weiß gefärbt ist, während die Augen und die Mundpartie extrem dunkel sind, hat man den Tieren im Deutschen den Namen Totenkopfaffen (Gattung
Saimiri
) gegeben. Diese Bezeichnung steht in scharfem Gegensatz dazu, dass man die kleinen Affen unweigerlich als niedlich empfindet, weil ihr großer, runder Kopf mit der flachen Nase und den riesigen Augen geradezu perfekt dem Kindchenschema entspricht. Im Englischen werden sie wegen ihrer geringen Größe, dem bräunlichen Fell und ihrer Kletterkünste

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