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Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde

Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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auch durch seine weit entwickelte Intelligenz geweckt, die sich in der Benutzung von Werkzeugen zum Nahrungserwerb und zur Feindabwehr offenbart. Schimpansen können Aufgaben, die man ihnen stellt, durch gezieltes Nachdenken lösen und sind in der Lage, Wörter und deren Bedeutung zu erlernen. Das zuweilen etwas verniedlichte Bild des Schimpansen wird allerdings durch seine Ähnlichkeit mit dem Menschen auch im Negativen getrübt: Sie schrecken nicht davor zurück, ihre Artgenossen zu töten. Insbesondere schaffen sie Nebenbuhler anderer Horden bei gezielten Überfällen aus dem Weg und töten auch männliche Jungtiere, um mögliche Konkurrenten auszuschließen.
    © shutterstock.com/Norma Cornes
    Schimpansen benutzen selbstgefertigte Werkzeuge.
    Unterschiedliche Lebensräume
    Schimpansen haben sich vom feuchten tropischen Regenwald über Trockenwälder bis hin zu Savannen ganz unterschiedliche Lebensräume erschlossen. In Savannengebieten, wo sie weniger Fluchtmöglichkeiten durch Bäume haben, also die Räuber (vor allem Leoparden) entsprechend gefährlicher sind, schließen sie sich zu größeren Gruppen zusammen. Der Westafrikanische Schimpanse (
Pan troglodytes verus
) war in Westafrika ursprünglich in 13 Ländern verbreitet, lebt heute aber nur noch in sechs Staaten, v. a. in der Elfenbeinküste und in Guinea. Die Heimat des Zentralafrikanischen Schimpansen (
P. t. troglodytes
) erstreckt sich von Nigeria und Kamerun bis nach Nordangola und in den Süden Afrikas. Die Ostafrikanischen Schimpansen (
P. t. schweinfurthii
) leben vom Kongofluss im zentralen Kongobecken bis zu den Virungabergen in Ostafrika. Diese beiden Unterarten gelten als am stärksten gefährdet. Insgesamt haben die Bestände dramatisch auf etwas über 150000 Schimpansen abgenommen. Die Hauptursachen sind die Zerstörung ihres Lebensraums durch Abholzung der Regenwälder und Wilderei: Selbst in Schutzgebieten und Nationalparks sind die Menschenaffen nicht vor menschlichen Nachstellungen sicher.
    Schimpanse
Pan troglodytes
    Klasse Säugetiere
    Ordnung Primaten
    Familie Menschenaffen
    Verbreitung tropische Regenwälder, Trockenwälder und Savannen des mittleren Afrikas
    Maße Kopf-Rumpf-Länge: 70–100 cm
    Gewicht Männchen 40–60 kg, Weibchen 30–40 kg
    Nahrung Früchte, Blätter, andere Pflanzenteile, Termiten, Ameisen und andere Insekten, auch Wirbeltiere bis Schweinegröße sowie andere Affen
    Geschlechtsreife Männchen mit etwa 12, Weibchen mit 7–9 Jahren
    Tragzeit 240 Tage
    Zahl der Jungen 1, selten Zwillinge
    Höchstalter 40 Jahre, in Menschenobhut bis 50 Jahre
    Schimpansen halten sich am Boden und auf Bäumen auf, in denen sie auch ihre täglich wechselnden Schlafnester einrichten. Sie können sehr gut klettern, denn ihre Arme sind länger als die Beine und ihre Schultergelenke sind besonders beweglich. Mit Gehirngrößen von 300–400 cm 3 stoßen sie in die Größenordnung der fossilen Australopithecinen-Vormenschen vor. Männchen werden etwa 40–60 kg schwer. Weibchen bringen es auf 30–40 kg. In freier Wildbahn erreichen Schimpansen ein Alter von maximal 40 Jahren. Weibchen sind mit sieben bis neun Jahren geschlechtsreif und haben dann alle vier bis sechs Jahre ein Junges, das nach einer Tragzeit von etwa 240 Tagen geboren wird.
    Jane Goodall – ein Leben für die Schimpansen
    Das Treffen mit dem Paläontologen Louis Leakey leitete 1957 die Forscherkarriere von Jane Goodall ein. Durch seine Vermittlung kam sie in ein Forschungsprojekt in der Olduvai-Schlucht, wo sie erste Erfahrungen mit der Forschungspraxis sammelte. Leakey vermittelte sie auch in ein Forschungsprojekt an frei lebenden Schimpansen, auf das sie sich ohne wissenschaftliche Ausbildung, dafür aber mit großem Forscherdrang stürzte.
    Ihre Beobachtungen revolutionierten die Vorstellungen über das Verhalten der Schimpansen und machten sie berühmt. 1971–1975 lehrte sie, mittlerweile promoviert, in Stanford (USA) und seit 1973 an der Universität von Daressalaam (Tansania). 1965 gründete sie in Tansania das Gombe Stream Research Centre und 1977 das Jane Goodall Institute. Seit den 1990er Jahren widmet sie sich verstärkt dem Schutz von Schimpansen in Zoos und Forschung. Ihre Entdeckungen beschrieb sie in einer Fülle von Veröffentlichungen, darunter in ihrem ersten, 1971 erschienenen Buch »Wilde Schimpansen« sowie in ihrem Lebenswerk »The Chimpanzees of Gombe« von 1986.
    Pflanzen und gemeinsam erjagtes Fleisch
    Die Nahrung der Schimpansen setzt sich zu

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