Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde
amerikanische Spielfilm »Gorillas im Nebel« (1988), der das Lebenswerk dieser außergewöhnlichen Naturforscherin zum Thema hat, fand weltweit große Beachtung. In der Folge gehörten die Berggorillas eine Zeit lang zu den am besten geschützten Tieren der Welt. Jahre des Bürgerkriegs machten jedoch viele dieser Bestrebungen wieder zunichte. Nach der Wiederherstellung einer gewissen politischen Stabilität ist heute dieses Gebiet erneut Ziel vieler Naturliebhaber. Der Ökotourismus ist zu einer bedeutenden Einnahmequelle in der verarmten, kriegsverwüsteten Region geworden. Trotzdem sind die Berggorillas stark gefährdet, man schätzt ihren Bestand augenblicklich auf nur etwa 700 Tiere.
Tropische Feucht- und Trockenwälder
Während die Bedrohung des Regenwalds durch den Einfluss des Menschen weltweit ins Bewusstsein rückt, wird der Schutz der tropischen Feucht- und Trockenwälder häufig vernachlässigt. Die Vegetation in diesen Wäldern ist weniger dicht und auch weniger artenreich. Trockenperioden schränken die Vegetationszeit ein. In den tropischen Feuchtwäldern – also in Gebieten mit einer sehrkurzen Trockenzeit – ist der Laubabwurf der Bäume noch weitgehend asynchron. Wenn sie regelmäßig bewässert werden, sind viele Baumarten ganzjährig grün. In Gebieten mit einer mehrmonatigen Trockenzeit werfen die Bäume ihr Laub synchron ab.
Darüber hinaus finden sich bei vielen Arten der Trockenwälder auch andere Anpassungen an die Wasserknappheit. Immergrüne Arten, die neben den Laub abwerfenden Spezies vorkommen, haben kleine Blätter mit z. T. dicken Wachsschichten und eingesenkten Spaltöffnungen. So wird der Wasserverlust durch Verdunstung (Transpiration) minimiert. Der afrikanische Affenbrotbaum oder Baobab (
Adansonia digitata
) beispielsweise speichert wie die Kakteen in Amerika große Mengen Wasser in seinem verdickten Stamm. Bei einer maximalen Höhe von 20 m kann sein Umfang das gleiche Ausmaß erreichen. Man schätzt den Wasservorrat, der im weichen Holz eines Baobabs gespeichert ist, auf über 100 000 Liter. Bäume blühen in der Regel in der Trockenzeit, so dass die Fruchtbildung mit ihrer erhöhten Stoffproduktion in die Regenzeit fällt. Die durch Hitze und Trockenheit immer wieder auftretenden Buschbrände überstehen viele Baumspezies mithilfe einer dicken Borke. Da die Wärmeleitfähigkeit des Korks in der Borke sehr gering ist, bleibt das Innere des Stammes unverletzt und die Pflanze damit lebensfähig. Akazien haben eine andere Strategie entwickelt, Buschbrände zu überleben: In Bodennähe liegende Ruheknospen treiben nach solch einem Brand stets neu aus. In Afrika finden sich verschiedene Trockenwaldtypen. Der anspruchslose Miombowald ist der häufigste Wald im südlichen Zentralafrika. Miombo ist ein Begriff aus der Bantusprache und bezeichnet einen weit verbreiteten Baum dieser Landschaft. Der Miombo (
Brachystegia longifolia
) und viele andere Bäume gehören zu den Hülsenfrüchtlern. Deren gefiederte Blätter lassen genug Sonnenlicht zum Boden dringen, so dass sich eine reiche Strauch- und Krautschicht entwickeln kann. Einige Wochen vor Beginn der Regenzeit beginnt der ansonsten kahle braune Wald zu blühen und bietet dann ein beeindruckendes, farbenfrohes Schauspiel. Kräuter, die mithilfe unterirdischer Speicherorgane die Trockenzeit überdauert haben, erwachen beim ersten Regen. Besonders auffällig sind die intensiv rot gefärbten Blütenkugeln der Blutblume (
Haemanthus multiflorus
). Die blütenreichen Miombowälder sind ein ausgezeichneter Lebensraum für viele Wildbienenarten.
Neben der Anspruchslosigkeit ist auch ihre Feuerresistenz Ursache für die weite Verbreitung und die Konkurrenzfähigkeit dieser Vegetationsform. Besonders bemerkenswert ist, dass die Samen der Miombobäume nach einem Brand eine höhere Keimfähigkeit aufweisen und so abgebrannte Flächen schnell wieder besiedeln können.
An noch trockeneren Standorten kommen Mopane-Trockenwälder vor. Diese Wälder sind artenarm, etwa 90 % der Bäume sind Mopanebäume (
Colophospermum mopane
). Wegen des kurzen, dicken, annähernd flaschenförmigen Stamms werden diese Bäume auch Flaschenbäume genannt. Wenige knochige Zweige entspringen aus dem dicken Stamm, der in der Regenzeit große frischgrüne Blätter trägt. Das Laub der Flaschenbäume wird gerne von Elefanten, Rindern und Antilopen gefressen. Dornenwälder mit den für das südliche Afrika typischen Schirmakazien prägen den Übergang zur Savanne
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