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Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde

Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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unterschiedlich gefärbt: Westliche Flachlandgorillas haben ein braungraues Fell, während Östliche fast ganz schwarz sind. Die silbrig graue Verfärbung der erwachsenen Männchen (Silberrücken) bedeckt beim Westlichen Flachlandgorilla Rumpf und Oberschenkel, beim Östlichen dagegen nur den Rumpf. Außerdem ist beim Westlichen Flachlandgorilla die Nase breiter und nach oben klar abgegrenzt. Der Schädel des männlichen Gorillas trägt oben einen ausgeprägten Knochenkamm, an dem die kräftige Kaumuskulatur ansetzt. Der nach oben wirkende starke, vom Unterkiefer ausgehende Kaudruck wird über den Augen von einem ausgeprägten Knochenwulst aufgefangen.
    Gorilla
Gorilla gorilla
    Klasse Säugetiere
    Ordnung Primaten
    Familie Menschenaffen
    Verbreitung tropischer und Bergregenwald Zentralafrikas
    Maße Kopf-Rumpf-Länge: 140–185 cm
    Gewicht Männchen meist 140–275 kg, Weibchen meist 60–100 kg
    Nahrung rein pflanzlich: Blätter, Stängel, Wurzeln, Knollen, Blüten, Früchte, Rinden
    Geschlechtsreife Männchen mit etwa 12, Weibchen mit 7–8 Jahren
    Tragzeit etwa 8,5 Monate
    Zahl der Jungen 1, sehr selten Zwillinge
    Höchstalter über 50 Jahre
    Ausschließlich Pflanzenfresser
    Gorillas sind tagaktive Tiere. Im Morgengrauen verlassen sie ihren Schlafplatz und widmen sich einige Stunden intensiv der Nahrungsaufnahme. Wegen ihrer massigen Statur und ihres hohen Gewichts halten sie sich bei der Nahrungssuche überwiegend am Boden auf; deshalb bevorzugen sie Regenwaldzonen mit üppiger Bodenvegetation, wie man sie entlang von Flußläufen, an Berghängen oder auch im Sekundärwuchs findet. Auf ihrem Speiseplan stehen die Blätter und Stängel von Stauden, Kräutern und Büschen ebenso wie Wurzeln, Knollen, Blüten, Früchte und Rinden. Dass ein nicht unerheblicher Teil ihres Futters aus vergleichsweise nährstoffarmen Pflanzenteilen mit einem hohen Anteil an Cellulose besteht, wirkt sich in mehrerlei Hinsicht auf ihre Lebensweise aus. Um satt zu werden, müssen sie täglich große Mengen fressen und so den größten Teil des Tages mit der Nahrungssuche zubringen. Zugleich stehen ihnen aber Pflanzen nahezu unbeschränkt zur Verfügung, so dass es kaum zur Nahrungskonkurrenz kommt und sie daher im Allgemeinen problemlos als Gruppe auf Nahrungssuche gehen können. Nur der Westliche Flachlandgorilla, dessen Ernährung zu 40 % aus den weniger häufigen Früchten besteht, zeigt eine Tendenz, sich auf der Suche nach den begehrten Früchten zeitweilig in Untergruppen aufzuspalten.
    An die morgendliche Phase der Nahrungsaufnahme schließt sich eine mehrstündige Mittagsruhe an. Danach macht sich die Gruppe erneut auf die Suche nach Fressbarem. Bereits in der Abenddämmerung legen die Tiere sich wieder schlafen. Für die Nacht, oft auch für den »Mittagsschlaf«, bauen Gorillas sich ein einfaches Nest aus Zweigen, Stauden und Blättern, das sich meist auf dem Boden, zuweilen aber auch in ein oder zwei Meter hohem Geäst befindet.
    Zusammenleben im Harem
    Gorillas leben in Gruppen unterschiedlicher Größe zusammen. In mehr als der Hälfte der Fälle setzen sich die Gruppen aus einem Männchen, mehreren Weibchen und deren Nachwuchs zusammen. Zuweilen können die Gruppen auch aus zwei bis vier Männchen bestehen, die meist nahe verwandt – also Vater, Söhne, Brüder – sind. Darüber hinaus gibt es reine Männergruppen und Männchen, die allein durch die Wälder streifen. Weibchen hingegen leben nie alleine.
    Der Silberrücken hat die Führung innerhalb der Gruppe inne; gelang es ihm einmal erfolgreich einen Harem aufzubauen, so bleibt er das ganze Leben mit ihm zusammen. Weibliche Jungtiere verlassen in der Pubertät meist die Geburtsgruppe: Sie schließen sich einem einzeln ziehenden Männchen oder einer anderen Gruppe an, wodurch auch Inzucht verhindert wird. Entscheidend für ihre Partnerwahl sind vermutlich die Qualität des Lebensraums im Streifgebiet und die Kampfkraft des Männchens. Letztere ist deshalb wichtig, da es zur Aufgabe des Silberrückens gehört, das Weibchen und ihre Jungen vor Feinden und anderen Männchen zu schützen.
    Ältere Weibchen versuchen, die Gruppe zu wechseln, wenn das residierende Männchen nicht umsichtig mit den Gruppenmitgliedern umgeht. Häufig attackieren die Weibchen einer Gruppe dasjenige, das einwandern will. In diesen Fällen greift der Haremshalter ein und verhindert weitere Auseinandersetzungen, da für ihn das neue Weibchen die Möglichkeit bietet, sich öfter fortzupflanzen. Bei

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