Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde
Seen in deroffenen Savanne bevölkern, leben Zwergflusspferde scheu und zurückgezogen als Einzelgänger im undurchdringlichen Dschungel. Der Regenwald des westafrikanischen Landes ist auch für unsere heimische Vogelwelt von immenser Bedeutung, da an den Küsten und in den Mangrovenwäldern zahlreiche Zugvögel überwintern.
Weiter östlich existieren auch an der Elfenbeinküste, in Ghana und im bevölkerungsreichsten Land Afrikas, Nigeria, Regenwaldfragmente. Der Cross-River-Nationalpark in Nigeria und das angrenzende Regenwaldgebiet in Kamerun sind Heimat einer seltenen Unterart des Gorillas, der sog. Cross-River-Gorillas. Neuesten Schätzungen zufolge gibt es noch etwa 280 Exemplare dieser Menschenaffen. Da sie jedoch in stark isolierten, kleinen Familiengruppen in weit voneinander entfernten Habitaten zu Hause sind, ist ihr längerfristiges Überleben mehr als fraglich.
Der zweitgrößte Regenwald der Welt
Das Kongobecken in Zentralafrika beherbergt den zweitgrößten Regenwald der Welt. 70 % der Regenwaldflächen Afrikas liegen damit in diesem Gebiet. Die Einzigartigkeit dieser Landschaft zeigt sich in ihrem Artenreichtum – fast die Hälfte aller Tier- und Pflanzenarten Afrikas sind hier heimisch. Viele der Bewohner dieses großen Regenwalds kommen darüber hinaus nirgendwo sonst auf der Erde vor. Auch für die schätzungsweise 150 000 Pygmäen ist der Regenwald am Kongo Heimat und Lebensgrundlage.
Doch diese beeindruckenden Regenwälder des Kongobeckens geraten durch den Menschen zunehmend in Gefahr – und wenn die Wälder schwinden, drohen auch viele Tiere verloren zu gehen. Besonders betroffen macht das Schicksal unserer nächsten Verwandten. Alle im afrikanischen Regenwald beheimateten Menschenaffenarten, so auch die nur noch im Kongobecken vorkommenden Zwergschimpansen oder Bonobos (
Pan paniscus
), sind vom Aussterben bedroht.
Neben den Menschenaffen leben auch andere große Wirbeltiere in den dichten Wäldern; viele von ihnen wurden erst in den letzten hundert Jahren entdeckt. Dazu gehören das scheue Okapi, ein Verwandter der Giraffen, und der Kongopfau (
Afropavo congensis
).
Im Regenwald des Kongo kommt auch das größte Schwein der Erde vor, das Riesenwaldschwein (
Hylochoerus meinertzhageni
). Mit einer Schulterhöhe von fast 1 m und einem Gewicht von über 200 kg bietet es einen imposanten Anblick. Außer dem Menschen haben sie keine Feinde, da sie sich mit ihren kräftigen Hauern äußerst wirkungsvoll verteidigen können.
Seltene Antilopen: Bongos
Bongos sind weltweit bekannte und beliebte Musikinstrumente. Woher der Namen dieser westafrikanischen Trommel stammt, weiß dagegen kaum jemand. Ursprünglich waren die Trommeln mit dem Fell von Bongos (
Tragelaphus eurycerus
), den größten afrikanischen Waldantilopen, bespannt. Die bis zu 1,25 m großen Tiere mit den auffälligen gewundenen Hörnern sind dämmerungs- und nachtaktiv und halten sich gern im dichten Unterholz der Tropenwälder auf. Bongos sind weder besonders schnelle noch ausdauernde Läufer und daher seit alters her eine leichte Beute für die im Regenwald ansässige Bevölkerung. Die traditionelle Jagd hat jedoch nie ernsthaft den Bestand gefährdet. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kam es jedoch zu einer großen Rinderpestepidemie in Afrika, die unter den Bongos zahllose Opfer forderte. Die Bestände haben sich davon nie wieder vollständig erholt. Die Zerstörung des Lebensraums durch die Rodung der Tropenwälder trägt ein Übriges dazu bei, dass Bongos heute zu den seltensten Antilopenarten der Erde gehören.
Schutz für die Wildtiere
In den letzten Jahrzehnten wurden auch im Kongogebiet zahlreiche Nationalparks gegründet, um seine einzigartigen Großtierarten zu schützen. Eines der bekanntesten Schutzgebiete liegt in den Virunga-Bergen, die sich östlich des Kongobeckens im Grenzgebiet der bevölkerungsreichen Länder Uganda und Rwanda erstrecken. Diese Berge vulkanischen Ursprungs sind von einem nebelfeuchten Gebirgsregenwald bedeckt, der einen der wenigen verbliebenen Lebensräume der Berggorillas (
Gorilla beringei beringei
) bildet. Die US-amerikanische Verhaltensforscherin Dian Fossey hat die Lebensweise dieser beeindruckenden Menschenaffen in freier Wildbahn erforscht. Nach fast 20-jähriger Arbeit mit den Gorillas wurde sie im Dezember 1985 in ihrer Forschungsstation ermordet aufgefunden. Vermutlich sind Wilddiebe für die Tat verantwortlich, völlig geklärt wurde das Verbrechen jedoch nie. Der
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