Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde
Erstbeschreibung durch den Zoologen Dr. P. Sclater von der Königlichen Zoologischen Gesellschaft in London wurde das geheimnisvolle Tier zunächst in den Verwandtschaftskreis der Pferde, Zebras und Esel eingeordnet, da nur die Streifen des Fells als eindeutiges Bestimmungsmerkmal vorlagen. Erst viel später erkannte man, dass Okapis die letzten lebenden Verwandten der Langhalsgiraffen sind und somit der Familie Giraffidae zugeordnet werden müssen.
Erst bei näherer Betrachtung fallen die gemeinsamen Merkmale von Okapi und Giraffe auf. Vor allem die charakteristischen Stirnzapfen der Männchen lassen auf eine nahe Verwandtschaft der Okapis mit den Giraffen schließen, und der bei beiden
Lebensraum Regenwald
Okapis leben im dichten Regenwald, in dem sie durch ihre markante Strichzeichnung auf der Kruppe und an den Beinen praktisch unsichtbar sind.
Das heutige Verbreitungsgebiet beschränkt sich auf die äquatorialen Regenwälder im Norden der Republik Kongo bis zur Grenze Ugandas im Süden und auf Teile Zaires. Wissenschaftler schätzen den aktuellen Bestand auf ca. 30 000 Tiere.
Okapis sind tagaktiv und ernähren sich hauptsächlich von Blättern, jungen Trieben, aber auch von Gras, Pilzen und Früchten, die sie mit ihrer langen beweglichen Greifzunge ins Maul befördern.
Aggressives Paarungsverhalten
Die Brunft dauert etwa vier Wochen. Das ist ein vergleichsweise langer Zeitraum, der den einzelgängerischen Männchen erlaubt, sich auf die Paarung einzustimmen, ein Weibchen auszusuchen und immer wieder lästige Nebenbuhler aus dem Feld zu schlagen. Der ritualisierte Halskampf der Bullen erhält durch entschlossene Stöße mit den Hörnern den nötigen Nachdruck. Der Sieger dieser Auseinandersetzung beginnt nun mit dem Paarungsritual: Er flehmt – nimmt also die Witterung des Weibchens auf, um dessen Paarungsbereitschaft zu testen –, zeigt seinen weißen Halsfleck, schlägt aus und wirft schließlich den Kopf hoch. Unmittelbar nach der Paarung überlässt er seine Auserwählte jedoch ihrem Schicksal. Nach etwa 450 Tagen kommt ein Junges zur Welt, das bei seiner Geburt etwa 25 kg wiegt. Die Kälber werden sechs Monate lang gesäugt und zum Schutz vor Fressfeinden, wie etwa den Leoparden, von ihrer Mutter im dichten Unterholz versteckt. Bei ihren Streifzügen halten die ansonsten recht stillen Okapi- Mütter durch Rufe engen Kontakt mit ihren Kindern und sind bei Gefahr sofort zur Stelle, um den Angreifer energisch und durchaus erfolgreich mit Hufschlägen zu vertreiben.
Obwohl Okapis seit 1933 unter Schutz stehen, stellt der Mensch durch illegale Bejagung und Bürgerkriege eine erhebliche Bedrohung für die Tiere dar. Das Schicksal des Okapis hängt eng mit dem Erfolg der Schutzbemühungen um den gesamten afrikanischen Regenwald zusammen.
Dreihornchamäleon: bunter Drache mit langer Zunge
Das Dreihornchamäleon (
Chamaeleo jaksonii
) ist einer der imposantesten Vertreter der Familie Chamaeleonidae. Die Männchen tragen auf dem Kopf drei Hörner, die ihnen ein martialisches Aussehen verleihen. Die Echse lebt in den Gebirgsregionen Kenias und Nordtansanias, zudem kommt sie auf den Hawaii-Inseln vor, wo sie vom Menschen ausgesetzt wurde. Wie andere Chamäleons auch besitzt das Dreihornchamäleon die erstaunlichen anatomischen Merkmale, welche diese Tierfamilie so einzigartig machen. So kann es zur gleichen Zeit nach vorne und nach hinten schauen, je nach Gemütszustand seine Farbe verändern und mit seiner extrem langen und flinken Zunge Insekten oder sogar kleine Säugetiere erbeuten.
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Nur die Männchen der Dreihornchamäleons tragen drei Hörner.
Wehrhaft und gut getarnt
Dreihornchamäleons bewohnen die feuchten Bergwälder Äquatorialafrikas, wo sie bis zu einer Höhe von 2800 m vorkommen. Das Dreihornchamäleon verdankt seinen Namen den drei nach vorne gerichteten Hörnern der Männchen, die sie allerdings nur bei Kämpfen mit Rivalen einsetzen – vor ihren Feinden schützen sich Chamäleons hauptsächlich durch Tarnen und Verstecken. Dabei hilft ihnen ihre einzigartige Fähigkeit, ihre Körperfärbung zu verändern: Fühlen sie sich bedroht, tauchen auf der Körperoberfläche zahlreiche Flecken auf, so dass die Echsen kaum noch von einer mit Flechten bewachsenen Rinde zu unterscheiden sind. Wurden sie dennoch entdeckt und ist Flucht nicht mehr möglich, dann versuchen sie, dem Feind mit wackelnden Bewegungen, aufgerissenem Maul und Lautäußerungen Respekt
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