Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde
einzuflößen.
Dreihornchamäleon
Chamaeleo jacksonii
Klasse Kriechtiere
Ordnung Schuppenkriechtiere
Familie Chamäleons
Verbreitung in dichten Büschen von Bergwäldern bis 2800 m Höhe in Kenia und Nordtansania, auf Hawaii eingebürgert; auch in Gärten
Maße Kopf-Rumpf-Länge: etwa 30 cm
Nahrung Insekten, Spinnentiere
Geschlechtsreife mit gut 6 Monaten
Tragzeit etwa 180 Tage
Zahl der Jungen lebendgebärende Echsen: 7–50 Jungtiere
Höchstalter 4 Jahre, in Menschenobhut bis 10 Jahre
Einzigartiges Jagdwerkzeug
Für alle Chamäleons typisch ist die äußerst lange Zunge, mit der sie ihre Nahrung erbeuten. Die Jagd folgt einem festen Schema: Zunächst nimmt das Chamäleon seine Beute ins Visier und schätzt die Entfernung ab. Wird diese als zu groß empfunden, nähert sich der Jäger langsam und vorsichtig mit wiegenden Bewegungen an. Nun öffnet das Chamäleon das Maul und schleudert seine Zunge explosionsartig heraus. Innerhalb weniger Millisekunden haftet das Opfer an der verdickten Zungenspitze und wird blitzschnell durch Zusammenfalten der Zunge ins Maul befördert.
Ausgedehntes Paarungszeremoniell
Hat ein männliches Dreihornchamäleon eine mögliche Partnerin erblickt, beginnt es, den Kopf zu schütteln und die Augen zu rollen. Das Weibchen wiegt ebenfalls leicht den Kopf und signalisiert damit seinerseits Paarungsbereitschaft. Dann bläht es sich etwas auf, öffnet das Maul und deutet eine Drohung an. Es verändert seine Farbe zu Hellgrün, z. T. wird es auch bläulich bis hin zu Ockergelb. Das Männchen nähert sich nun bis auf wenige Millimeter und berührt das Weibchen am Schwanz oder an der Körperseite mit dem Vorderfuß. Das Weibchen wiederum biegt leicht den Rücken und hebt den Schwanz etwas an. Nun kann der eigentliche Paarungsakt beginnen. Das Männchen besteigt das Weibchen von hinten und schiebt seinen Penis in die Kloake seiner Partnerin. Wird das Weibchen unruhig und verfärbt sich dunkel, ist dies für das Männchen das Signal, die Kopulation zu beenden. Die Paarung wird an den folgenden Tagen mehrmals wiederholt. Nach etwa einem halben Jahr setzt das Weibchen an einem sicheren Ort 7–50 Jungtiere in durchsichtigen Eihüllen ab. Ist der Geburtsvorgang abgeschlossen, liegen die 45–55 mm langen Jungtiere zunächst einen Moment ruhig da, strecken dann aber ihren Körper, um die Eihülle komplett abzusprengen. Sie tragen die für Dreihornchamäleons typische Jugendzeichnung, einen hellbraunen Grund mit weißen Flecken, Punkten und Linien.
Arche Madagaskar
Im Indischen Ozean, nur ca. 400 km von der ostafrikanischen Küste entfernt, liegt die viertgrößte Insel der Welt. Madagaskar hat eine Fläche von rund 586 600 km2 und ist auf seiner Nord-Süd-Achse über 1500 km lang. Aufgrund seiner über 150 Mio. Jahre andauernden Isolation vom Festland hat sich auf Madagaskar eine einzigartige Flora und Fauna entwickelt, die in hohem Maße von Endemismus geprägt ist: Man schätzt, dass ungefähr 85 % der auf Madagaskar vertretenen Blütenpflanzenarten an keinem anderen Ort der Welt vorkommen. Diese biogeographische Sonderstellung hat der lang gestreckten Insel auch den Beinamen »der sechste Kontinent« eingebracht.
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Riesentausendfüßer rollen sich bei Gefahr zusammen.
Eine alte Insel
Madagaskar liegt zwischen 12 ° und 25 ° südlicher Breite und damit zum größten Teil in den Tropen. Vor 180–150 Mio. Jahren, als der südliche Großkontinent Gondwana auseinanderzubrechen begann, trennte sich die Landmasse zusammen mit Indien vom afrikanischen Festland, folgte diesem aber nicht auf seinem weiteren Weg zum asiatischen Kontinent. Seitdem ist die Insel durch die Straße von Mosambik vom afrikanischen Festland isoliert, wird aber tektonisch gesehen noch zur afrikanischen Kontinentalplatte gezählt. Das Landesinnere ist zum großen Teil eine Hochebene, die eine durchschnittliche Höhe von 1100 m erreicht. Im Westen und Norden des Hochplateaus schließen sich Hochgebirge an, die teilweise vulkanischen Ursprungs sind. Der höchste Berg der Insel ist der Maromokotro im Massif de Tsaratanana mit einer Höhe von 2876 m.
Die wichtigsten Flüsse Madagaskars sind Betsiboka, Tsiribihina, Mangoky und Onilahy. Sie haben ihre Quellen im Hochland und fließen in westlicher Richtung bis in das Küstentiefland, wo sie in die Straße von Mosambik münden. Im Küstentiefland und den Überschwemmungsgebieten der Flusstäler haben sich sehr fruchtbare Böden gebildet. Die in den
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