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Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde

Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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Nach sieben bis zwölf Jahren, also mit Erreichen der Pubertät, gehen Mutter und Kind endgültig getrennte Wege. Die Tiere können in freier Wildbahn bis zu 35 Jahre alt werden. Wie Untersuchungen im Freiland zeigten, ist die Fruchtbarkeit von Orang-Weibchen indirekt von der Menge ihres Unterhautfettgewebes abhängig – ein Zusammenhang, der auch von Menschen bekannt ist. Die üppige tropische Vegetation täuscht eine Nahrungsfülle vor, die nicht immer vorhanden ist. In Abständen von rund sieben Jahren treten in Borneo gute Jahre auf, bei denen viele Blüten und Früchte zur Verfügung stehen, während sich die Tiere in mageren Zeiten mit weniger nahrhaften Baumrinden, Zweigen, Blättern und Feigen begnügen. Bei ausreichendem Futterangebot steigt der Östrogenspiegel und mit ihm auch die Paarungsbereitschaft der Weibchen. Stillende Mütter verlieren dagegen so viel Körperfett, dass sie über mehrere Jahre keinen Eisprung mehr haben. Dadurch liegt der Geburtenabstand der Orang-Utans bei vier bis sechs Jahren, was die geringste Geburtenrate aller Säuger darstellt.
    Nasenaffen: beheimatet auf Borneo
    Ausschließlich auf Borneo ist der Nasenaffe (
Nasalis larvatus
) zu finden, der von den Einheimischen Orang bland (»Weißer Mann«) genannt wird. Grund für diese Namensgebung war die Tatsache, dass seine Nasengröße die Indonesier an das entsprechende Körperteil eines Europäers erinnerte.
    © istockphoto.com/miskani
    Eine Gruppe Nasenaffen in Lambuk
    Bedroht durch Jagdund Abholzung
    Der größte Feind der Nasenaffen ist der Mensch. Hobbyschützen machen z. B. von Motorbooten aus Jagd auf die Tiere. Die größten Bestandsverluste sind aber auf den Verlust der Wälder zurückzuführen. Der Druck der wachsenden Bevölkerung lastet besonders stark auf den Küsten- und Mangrovengebieten und die Holzindustrie hat viele Waldregionen bereits abgeholzt. Zwar sind im malaysischen Teil Borneos Sumpf- und Mangrovenwälder gesetzlich geschützt, doch die Durchsetzung scheitert oft an Personalmangel.
    Wassernähe bevorzugt
    Nasenaffen legen auf der Suche nach Nahrung täglich große Strecken vierfüßig kletternd oder auf dem Boden laufend zurück. Darüber hinaus sind sie gute Schwimmer und mit kleinen Häuten zwischen den Fingern ausgestattet. Werden sie bedroht, springen sie ins nächste Gewässer und versuchen, tauchend zu entkommen. Der größte Feind der Nasenaffen ist an Land der Nebelparder, im Wasser das Krokodil. Das kennzeichnende Merkmal ist bei Männchen besonders ausgeprägt: Bis zu 10 cm lang kann ihre Nase werden, die der Weibchen bleibt eher zierlich. Auch mit einem Gewicht von 16–22 kg bringen die Männchen deutlich mehr auf die Waage als die 7–12 kg schweren Weibchen. Die Fellfarbe ist jedoch bei beiden Geschlechtern gleich: rosa bis braun, im Bereich des Kopfes und bis zu den Schultern rötlich, Arme, Beine und Schwanz grau, Wangen und Kehle cremefarben. Jungtiere haben zunächst eine bläuliche Gesichtsfärbung, die mit rund zweieinhalb Monaten einem dunklen Grau weicht. Mit acht bis neun Monaten erscheint allmählich die Färbung der Erwachsenen.
    Spezialisierte Ernährung
    Nasenaffen sind reine Pflanzenfresser und mit einem mehrkammerigen Magen ausgestattet. Er enthält Bakterien, die die Zellulose der pflanzlichen Zellwände aufschließen können und so dem Stoffwechsel zur Verfügung stellen.
    Untersuchungen haben gezeigt, dass sie 47 verschiedene Pflanzenarten nutzen, von 30 Arten fressen sie die Blätter, von 17 Arten Blüten, Samen und Früchte. Als Beikost werden kleine Insekten sowie auch Raupen verzehrt. Gefressen wird hauptsächlich in den frühen Morgenstunden und am späten Nachmittag.
    Soziale Organisation
    Nasenaffen leben in Haremsgruppen, die aus einem Männchen und mehreren Weibchen bestehen – diese Gruppen können sich auch zu größeren Verbänden zusammenschließen. Dann ähnelt die Sozialstruktur derjenigen von einigen Pavianarten. Innerhalb der Haremsgruppen greifen die Männchen bei Weibchenstreitereien ein. Eine sichere Erkenntnis darüber, ob die Partnerwahl von männlichen oder weiblichen Tieren ausgeht, existiert nicht. Heranwachsende Männchen verlassen mit Erreichen der Geschlechtsreife die Gruppe und schließen sich Junggesellenverbänden an, die aus bis zu neun Tieren bestehen.
    Nasenaffe
Nasalis larvatus
    Klasse Säugetiere
    Ordnung Primaten
    Familie Meerkatzen-verwandte
    Verbreitung nur Waldgebiete auf Borneo
    Maße Kopf-Rumpf-Länge: 54–75 cm
    Gewicht

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