Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde
nachgehen (vermutlich um Kontakte zu Weibchen aufzunehmen), singen gebundene Weibchen fast nur im Duett mit ihren Männchen. Diese Gesänge können spontan beginnen oder über die Rufe anderer Paare ausgelöst werden. Zweck ist besonders die Revierabgrenzung. Bis zu einstündige Auseinandersetzungen an Reviergrenzen jeden zweiten Tag sind üblich. In den meisten Fällen bleibt es bei den Gesängen, gelegentlich kann es auch heftigere Auseinandersetzungen geben.
Nashornvögel: Gaukler in Asiens Urwäldern
Die Nashornvögel (Bucerotidae) tragen ihren wissenschaftlichen Namen wegen ihres auffälligen Hornaufsatzes auf dem Schnabel, denn das griechische Wort »buceros« lässt sich mit »Stierhorn« übersetzen. In der Tat beeindrucken die Vögel durch ihre massiven, gebogenen Schnäbel mit der seltsam anmutenden Verzierung. Ihr unverwechselbarer Ruf gleicht gackerndem Gelächter und hallt über einen Kilometer durch die Baumwipfel.
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Nashornvogel mit imposanten Schnabel und Hornaufsatz
Eingemauert zum Brüten
Das Brutverhalten der Nashornvögel ist wahrhaft einmalig. Zu Beginn der Brutzeit suchen die Vögel eine geeignete Baumhöhle oder Felsspalte auf. Ist das Nest eingerichtet, beginnt das Männchen, die Brutstätte von außen mit einem Gemisch aus Lehm, Kot und Pflanzenteilen zu verschließen. Das Weibchen hilft von innen mit, so dass es sich schließlich in einer fast völlig eingemauerten Höhle wiederfindet. Lediglich ein schmaler Schlitz bleibt offen, so dass das Männchen seine Partnerin und die Jungen füttern kann.
Nashornvögel
Bucerotidae
Klasse Vögel
Ordnung Rackenvögel
Familie Nashornvögel
Verbreitung tropische und subtropische Waldgebiete, aber auch Steppen Afrikas und Asiens
Maße Gesamtlänge: 37 cm bis 1,6 m
Gewicht 300 g bis 4 kg
Nahrung Früchte und Beeren, auch Insekten und kleine Wirbeltiere Geschlechtsreife mit 5–7 Jahren
Zahl der Eier 1–6
Brutdauer etwa 28 Tage
Alte Familie Alte Familie mit wenigen lebenden Verwandten
Nashornvögel gehören zu den Rackenvögeln (Coraciiformes). Die sehr alte Familie der Nashornvögel war ursprünglich weit verbreitet. Fossilfunde aus dem mittleren Eozän vor etwa 45 Mio. Jahren beweisen, dass Deutschland einstmals die Heimat ihrer Vorfahren war. Von den heute noch lebenden Nashornvogelarten sind 31 in Asien heimisch. Sie kommen in ganz Vorder- und Hinterindien, in Indonesien und auf den Philippinen vor.
Große Artenvielfalt
Nashornvögel unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Körpergröße beträchtlich: Die Bandbreite reicht von amsel- bis zu truthahngroßen Arten. Im Allgemeinen sind die Vögel schlank, haben einen lang gestreckten Körper und Hals sowie riesige Schwanzfedern. Unter der Haut liegt ein Luftpolster, das ihren Auftrieb verbessert und so das Gewicht der oft beachtlich großen Vögel im Flug ausgleicht.
Zu den größten Vögeln überhaupt zählt der Schildhorn- oder Helmvogel (
Buceros vigil
) mit einer Länge von etwa 1,60 m. Davon entfällt allein 1 m auf sein mittleres Schwanzfedernpaar. Zugleich gilt sein Kopf als der schwerste Vogelschädel im Tierreich: Mit über 300 g macht er etwa ein Zehntel des Körpergewichts aus. Um dieses enorme Gewicht auszugleichen und im Flug nicht kopfüber abzustürzen, ist er besonders auf seine Schwanzfedern angewiesen. Aber auch andere Nashornvogelarten wären ohne die auffallend langen Schwanzfedern nicht in der Lage, beim Fliegen das Gleichgewicht zu halten. Deshalb fallen die zehn Schwanzfedern während der Mauser nie gleichzeitig aus. Den bizarrsten aller Schnäbel trägt wohl der Rhinozerosvogel (
Buceros rhinoceros
). Oberhalb seines fast 30 cm langen, gelbenSchnabels sitzt das mächtige, an der Spitze nach oben gerollte Horn, das ebenfalls gelb und am Ansatz leuchtend rot ist. Gemeinsam mit dem gleichfalls roten Auge fällt es an dem sonst einfarbig schwarzen Vogel sofort auf. Der nahe verwandte Doppelhornvogel (
Buceros bicornis
), der dem Rhinozerosvogel im Großen und Ganzen recht ähnlich ist, stiehlt diesem mit seinem Horn jedoch die Schau: Eine Längsrinne teilt den breiten Schnabelaufsatz, so dass der schwarzweiß gemusterte Vogel praktisch zwei Hörner hat.
Ein Bund fürs Leben
Wie alle großen Nashornvogelarten lebt auch der Doppelhornvogel in Einehe. Die Paare brüten Jahr für Jahr gemeinsam und werden dabei z. T. von den Jungtieren der letzten Brutsaison unterstützt. Viele Arten halten die Bindung zum Partner auch außerhalb der Brutsaison
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