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Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde

Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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Männchen 16–22 kg, Weibchen 7–12 kg
    Nahrung Blätter, Knospen, Früchte
    Geschlechtsreife mit 5–7 Jahren
    Tragzeit etwa 170 Tage
    Zahl der Jungen 1
    Weißhandgibbons: Geister des Regenwalds
    In der ostasiatischen Mythologie sagt man dem Weißhandgibbon (
Hylobates lar
) geheimnisvolle Kräfte nach und die Fähigkeit, menschliche Gestalt annehmen zu können. In der Überlieferung der Thai heißt es, der Gott Indra habe den Gibbon aus einer schönen Frau geschaffen, die ihren Gatten betrogen hatte. Noch immer rufe sie allmorgendlich, wenn sie sich an ihr sündhaftes Verhalten erinnert, nach ihm. Der chinesische Kronprinz Hsiao T‘ung schrieb im 6. Jahrhundert: »Wenn die Gibbons rufen, zerreißt mein Inneres Stück für Stück.« Und tatsächlich kann man diese Gesänge zu den spektakulärsten Lauten der Regenwälder Asiens zählen. Viele indigene Völker, die mit Gibbons den Lebensraum teilen, sehen in ihnen gute Geister.
    © Mauritius Images/Steve Bloom
    Der Weißhandgibbon, ein graziöser Kletter
    Weißhandgibbon
Hylobates lar
    Klasse Säugetiere
    Ordnung Primaten
    Familie Kleine Menschenaffen
    Verbreitung tropische Wälder der Malaiischen Halbinsel, Thailands, Nord-sumatras
    Maße Kopf-Rumpf-Länge: 45–64 cm
    Gewicht 5–6 kg
    Nahrung vor allem Früchte, auch Blätter, Insekten, Eier, kleine Wirbeltiere
    Geschlechtsreife mit 6–8 Jahren
    Tragzeit 210 Tage
    Zahl der Jungen 1, sehr selten 2
    Höchstalter 35 Jahre
    Weiß oder schwarz
    Weißhandgibbons sind auf immergrüne tropische Wälder mit geringen saisonalen Einflüssen beschränkt. Sie kommen in Thailand, auf der Malaiischen Halbinsel und in Nordsumatra vor. Als Pflanzenfresser ernähren sie sich von reifen, saftigen Früchten und Blättern. Darüber hinaus fressen sie auch Insekten, Eier und kleine Wirbeltiere. Weißhandgibbons sind 45–64 cm groß. Männchen wiegen im Schnitt 5,7 kg, Weibchen 5,3 kg. Ihr Fell hat eine schwarzbräunliche bzw. gelbliche Färbung. Das Gesicht besitzt eine unbehaarte schwarze Haut und ist von hellem Fell umrahmt, die Oberseite der Hände und Füße ist weiß. Männchen und Weibchen unterscheiden sich weder im Gesicht noch in der Länge der Eckzähne gravierend, veranstalten aber geschlechtsspezifische Gesänge. Mit sechs bis acht Jahren werden sie geschlechtsreif, bleiben aber z. T. bis zu einem Alter von zehn Jahren in ihrer Geburtsgruppe. Die Weibchen bekommen alle zwei Jahre nach einer Tragzeit von sieben Monaten ein Junges, das zwei Jahre bei der Mutter verbleibt und fast über den ganzen Zeitraum gesäugt wird.
    Mit Schwung durch die Baumkronen
    Gibbons übertreffen beim Klettern im Geäst an Schnelligkeit und Geschick alle anderen Tiere. Ihre langen, kräftigen Arme machen sie – zusammen mit ihrem geringen Gewicht – zu hochakrobatischen Turnern, wobei sie sich mit weit ausladenden Griffen von Ast zu Ast oder von Liane zu Liane schwingen. Dabei packen sie nicht wirklich zu, sondern benutzen ihre mit schlanken Fingern und einem langen Daumen versehenen Hände als Haken. Weißhandgibbons sind in der Lage, aus dem Schwung heraus mehrere Meter weite Flüge durch die Luft zu machen, um dann wieder an einem Ast zu landen. Aber auch mit den Beinen können sie sich kräftig abstoßen und fast 10 m weit springen. Eine große Zahl an Knochenbrüchen an Gibbon-Skeletten in Museumssammlungen belegt, dass es trotz aller Akrobatik zu Stürzen kommen kann. Meist finden sie durch blitzschnelles Zupacken jedoch im letzten Moment noch einen Halt.
    Lautstarke Revierbesitzer
    Ein Paar und sein Nachwuchs bewohnen ein Revier von 20–40 ha, das von Männchen und Weibchen gegen ihre jeweiligen Geschlechtsgenossen verteidigt wird. Gelegentlich findet man auch Einzeltiere, meist junge Erwachsene, die auf der Suche nach einem Partner ihre Familie verließen oder von ihren Eltern verjagt wurden. Die Suche nach einem geeigneten Partner kann sich über Jahre hinziehen. Manchmal übernehmen die Nachkommen Reviere von ihren Eltern, manchmal besetzen sie mit deren Hilfe neue. Paare, die bei der Aufzucht der ersten Nachkommen Erfolg haben, bleiben ein Leben lang zusammen. Nicht miteinander harmonierende Tiere hingegen trennen sich und suchen neue Partner. In seltenen Fällen kommt es auch zu Seitensprüngen von benachbart lebenden Männchen und Weibchen.
    Weißhandgibbons tragen mindestens einmal am Tag ihre bis zu 20 Minuten dauernden Gesänge vor. Während einzelne, alleinstehende Männchen dieser Gewohnheit meist vor Sonnenaufgang

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