Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde
von 1 Mio. ha Land durch Drainage.
In Indonesien wird traditionell Brandrodung betrieben und die Feuer der Bauern stellen für die ausgetrocknete Vegetation in manchen Gebieten eine große Gefahr dar. In den 1980er und 1990er Jahren wüteten in Indonesien monatelang großflächige Brände mit verheerenden Folgen für den lokalen Waldbestand. Auch bei der Ausbeutung von Indonesiens reichen Bodenschätzen wird auf umweltgerechte Förderung kaum Wert gelegt. Die vorhandenen geschützten Gebiete gelten grundsätzlich als zu klein und räumlich voneinander isoliert, so dass keine verbindenden Korridore bestehen.
Das Sumatra-Nashorn
Das Sumatra-Nashorn (
Dicerorhinus sumatrensis
) ist eine von fünf der noch lebenden Nashornarten und stellt in vielerlei Hinsicht eine Ausnahme dar. Die urzeitlich anmutenden Tiere sind die kleinsten und leichtesten Rhinozerosse und tragen im Gegensatz zu allen anderen Mitgliedern der Nashornfamilie ein zum Teil langes, wolliges Fell. Sumatra-Nashörner gelten als die am stärksten gefährdete Großsäugerart der Welt und trotz ernsthafter Anstrengungen zu ihrer Erhaltung ist ihre Zukunft ungewiss.
© Mauritius Images/Alamy
Sumatra-Nashörner sind in ihrem Bestand äußerst bedroht.
Zeitzeugen des Tertiär
Nashörner im Allgemeinen werden als eine entwicklungsgeschichtlich alte Tiergruppe angesehen, deren Vorfahren bereits in der Mitte des Erdzeitalters Tertiär, vor etwa 40 Mio. Jahren, die Erde bevölkerten. Unter den heutigen Arten gilt das Sumatra-Nashorn als das ursprünglichste mit den primitivsten Merkmalen. Sumatra-Nashörner waren früher vom Himalaya über das westliche Hinterindien und Malaysia bis nach Borneo und Sumatra verbreitet. Ihr bevorzugtes Habitat ist der dichte tropische Regenwald sowohl in der Ebene als auch in größerer Höhe. Der unmittelbare Zugang zum Wasser spielt für sie eine entscheidende Rolle, denn Sumatra-Nashörner baden gern und ausgiebig und suhlen sich im Schlamm, um ihre Haut vor Austrocknung zu schützen. Sie grasen in den frühen Morgen- und Abendstunden und verbringen die heißeste Zeit des Tages im kühlen Schlammbad. Als einer der letzten Vertreter einer einst zahlreichen Tiergruppe von Megaherbivoren (also »äußerst großen Pflanzenfressern«) ernähren sie sich rein vegetarisch. Die Hauptnahrungsquelle der Sumatra-Nashörner sind Schösslinge und junge Bäume, bevorzugt werden aber Früchte wie Mangos oder Feigen und Bambus. Bei der Futtersuche prüfen die Tiere zunächst die vorhandenen Futterquellen, bevor sie sich entscheiden, zu fressen. Das Sumatra-Nashorn besitzt als einziges Nashorn Schneide- und Eckzähne, Gras wird jedoch mit den Lippen gerupft. Täglich frisst ein Tier etwa 50 kg Pflanzenkost und trinkt bis zu 80 l. Die Aufnahme von Mineralsalzen an Salzlecken ist für die Tiere ebenfalls von großer Bedeutung.
Eine imposante Erscheinung
Obwohl Sumatra-Nashörner die kleinsten der heute lebenden Nashornarten sind, wiegen die erwachsenen Tiere immer noch zwischen 600 und 1000 kg bei einer durchschnittlichen Schulterhöhe von 1–1,5 m und einer Körperlänge von bis zu 3 m. Der bullige Körper wird von kurzen kräftigen Beinen getragen, die die typischen kleeblattförmigen Fußspuren hinterlassen. Sumatra-Nashörner kommen auch in unwegsamem Gelände zurecht und haben mit Steigungen keine Schwierigkeiten. Ihre Haut ist dick und ledrig. Bei Austrocknung droht sie brüchig zu werden. In Höhe der Extremitäten zeigt sich bei Sumatra-Nashörnern eine charakteristische Hautfalte, die den Rumpf umläuft. Das Fell ist meist dunkelbraun bis grau und im Erwachsenenalter mehr oder weniger dicht. Die beiden Hörner sind unterschiedlich lang: das vordere ca. 25 cm, das hintere ca. 8 cm.
Schwergewichtige Paare
Sumatra-Nashörner werden mit sieben oder acht Jahren geschlechtsreif. Da die Tiere extrem scheu sind, ist über ihr Paarungsverhalten wenig bekannt. Nach einer Tragzeit von 16 Monaten wird ein einzelnes Kalb geboren, das etwa 25 kg wiegt. Das Fell der Neugeborenen ist kurz, schwarz und gekraust. Später wird es lang und zottelig. Die ersten acht Wochen wird das Junge im dichten Unterwuchs versteckt. Das Nashornkind begleitet seine Mutter die nächsten 16 Monate. Nach der Entwöhnung bleiben die Jungtiere häufig noch bei der Mutter, bis diese erneut Nachwuchs bekommt. Der Zeitraum zwischen zwei Geburten liegt bei drei bis vier Jahren. Grundsätzlich leben Sumatra-Nashörner solitär und bewohnen ein Territorium, das sie mit
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