Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde
waldarm, hier herrschen Savannen und Graslandschaften vor. In den Ebenen im Süden Neuguineas finden sich Moore und Auenvegetation. Im Landesinneren existiert eine Vielzahl unterschiedlicher Waldformen: Meist sind es tropische Tiefland- und Bergregenwälder, in höheren Lagen sind auch Nadelwälder vorhanden. Knapp unterhalb der Schneegrenze, die auf Neuguinea etwa bei 4600 m liegt, herrscht nur noch eine tundrenartige Vegetation.
Neben diesen natürlichen Vegetations- und Landschaftsformen gibt es vor allem in den Küstenregionen und entlang von Flussläufen ausgedehnte Kulturlandschaften – meist gerodete Weidegebiete oder Plantagen, in denen Kaffee, Ölpalmen oder Bananen in Monokulturen angebaut werden. Die für die inneren Tropen typischen nährstoffarmen Böden erlauben ihr Betreiben jedoch nur über wenige Jahre. Als nachfolgende Vegetation bildet sich ein artenarmer Sekundärwald aus, der häufig über eine Wuchshöhe von wenigen Metern nicht hinauskommt. Trotzdem ist Neuguinea nach wie vor zu fast 90 % von Wäldern bedeckt. Der größte Teil entfällt dabei auf tropische Tiefland- und Bergregenwälder. Daneben gibt es noch Palmen-, Pinien-, Kaurifichten- und Araukarienwälder sowie – vorwiegend im Süden – Sumpf- und Mangrovenwälder.
Doch illegale Abholzungen gefährden Papua Neuguineas Regenwald. Vor allem malaiische Holzunternehmen schlagen wertvolle Edelhölzer selbst in Schutzgebieten. Nach Verarbeitung in China gelangt das Edelholz nach Europa und in die USA.
Die Flora Neuguineas wird zur indomalaiischen Florenregion gerechnet, zu der auch die Pflanzenreiche von Indochina und Indonesien zählen. Bis heute sind aus Neuguinea rund 12 000 Pflanzenarten bekannt. Allein 1200 verschiedene Baumarten und über 80 Gattungen von Aufsitzerpflanzen (Epiphyten) wurden bereits beschrieben. Einen großen Anteil an den Epiphyten haben die rund 2500 verschiedenen Arten von Orchideen,wobei diejenigen der Gattung
Vandopsis
mit ihren langen, auffälligen Blütenrispen am häufigsten sind.
Gewächse ganz besonderer Art sind die Kannenpflanzen (Familie Nepenthaceae), die zu den fleischfressenden Pflanzen gehören. Ihre Blattspitzen haben sich zu mehr oder weniger kannenförmigen Behältern entwickelt, mit denen die Pflanzen vor allem Insekten und andere Wirbellose fangen. Die Beute wird mithilfe von Duftstoffen in die Fangbehälter gelockt und dort direkt verdaut. Das Anlocken von Insekten durch die Kannenpflanze machen sich auch andere Tiere zu Nutze. So gibt es Frösche, die unterhalb des Kannenrands auf fliegende Insekten warten, und einige Spinnenarten bauen ihr Netz sogar im Inneren des Fangbehälters, knapp oberhalb der Verdauungsflüssigkeit, und machen so der Pflanze ihre Beute streitig.
Eine Pflanze, die in geringem Maße sogar Menschen gefährlich werden kann, ist die Brennbohne (
Mucuna novaeguineensis
) aus der Familie der Schmetterlingsblütler. Ihre Frucht trägt winzige Brennhaare, die die Haut reizen. Die Hautreizungen der Brennbohne sind überaus schmerzhaft und halten vor allem lange an.
Weitgehend unerforschte Tierwelt
Zoogeographisch wird die Fauna Neuguineas zur australischen Region gerechnet. Damit nimmt Neuguinea eine ungewöhnliche Stellung ein, denn es ist selten, dass Fauna und Flora unterschiedlichen großräumigen Reichen angehören. Besonders artenreich, aber noch zu großen Teilen unbekannt, ist die Wirbellosenfauna Neuguineas. U. a. leben dort der Queen-Alexandra-Vogelfalter (
Ornithoptera alexandrae
), der größte Tagfalter der Welt, sowie einige der größten Käferarten.
Die meisten Säugetiere auf der Insel gehören zu den Beuteltieren, deren bekannteste Vertreter Baumkängurus (Gattung
Dendrolagus
) sind. Mit einem großen Artenreichtum vertreten sind auch Reptilien; neben Krokodilen, Eidechsen und Waranen lebt auf der Insel eine besonders große Zahl von Schlangen. Charakteristisch für Neuguinea sind aber vor allem die Vögel. Der größte Vogel ist der flugunfähige Kasuar (Familie Casuariidae), der ein Gewicht von bis zu 80 kg erreichen kann. Die bunten und prachtvollen Paradiesvögel (Familie Paradisaeidae) haben die Insel weltweit bekannt gemacht.
Baumkängurus: zurück in die Höhe
Kängurus – wer denkt da nicht zuerst an die großen australischen Savannenbewohner, die sich auf den Hinterbeinen hüpfend fortbewegen. Diese stellen aber nur eine von insgesamt 16 Gattungen dar. Daneben gibt es z. B. auch gerade einmal kaninchengroße Rattenkängurus und die im Wald
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