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Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde

Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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Augen sie als nachtaktive Tiere ausweisen. Sie gehören zur Familie der Kletterbeutler (Phalangeridae) und haben sich aus primitiveren Beuteltieren auf dem australischen Kontinent entwickelt. Heute sind jedoch auf Neuguinea und den benachbarten kleineren Inseln des Bismarckarchipels mehr Kuskusarten anzutreffen als in Australien.
    Viele Varianten
    Zur Familie der Kletterbeutler werden heute sechs Gattungen mit insgesamt 20 Arten gezählt. Drei Arten in zwei Gattungen werden den Kusus zugerechnet, die 17 Kuskus-Arten verteilen sich auf vier Gattungen. Neun dieser Arten kommen in Neuguinea vor, die anderen leben auf der Kap-York-Halbinsel und auf den Inseln Indonesiens. Die Kuskusarten unterscheiden sich mehr oder weniger stark in Größe und Aussehen. Der größte Vertreter, der bis zu 10 kg schwere tagaktive Bärenkuskus (
Ailurops ursinus
), lebt ebenso wie der kleinste bekannte Kuskus, der 900 g leichte Celebeskuskus (
Strigocuscus celebensis
), in Indonesien.
    Hervorragende Kletterer
    Die Kuskuse Neuguineas sind in den Tiefland- und Bergregenwäldern der ganzen Insel verbreitet. Sie kommen in allen Höhenlagen bis 2700 m vor, wobei in verschiedenen Höhenzonen in der Regel unterschiedliche Arten zu finden sind. Teilen sich zwei Arten den Lebensraum, so unterscheiden sie sich in Größe und Verhalten. So ist beispielsweise der in vielen Höhenstufen anzutreffende Bodenkuskus ( Phalanger gymnotis ) deutlich schwerer als die meisten seiner Verwandten; er ist auch als einziger Kuskus nicht zwingend auf Bäume angewiesen, sondern verbringt den Tag in einem Erdloch, das ihm als Ruheplatz dient. Ferner ernährt er sich fast ausschließlich von Früchten, während seine Nachbarn vorwiegend Blätter fressen.
    Kuskuse sind bestens an ein Leben auf Bäumen angepasst. Ihr nur teilweise behaarter Schwanz ist zum Greifschwanz ausgebildet und je zwei ihrer fünf Zehen sind den anderen gegenübergestellt, so dass sie über eine regelrechte Greifhand verfügen. Sie bewegen sich sicher, jedoch meist nicht sehr schnell durch das Geäst; spektakuläre Sprünge sind kaum zu beobachten.
    Auch die Fellfärbung ist bei den einzelnen Arten sehr unterschiedlich: Während der Nördliche Wollkuskus (
Phalanger orientalis
) graubraun gefärbt ist und häufig einen dunklen Streifen auf dem Rücken hat, ist das Fell der Weibchen des weit verbreiteten Tüpfelkuskus (
Spilocuscus maculatus
) weiß, das der Männchen grau und weiß gepunktet.
    Weitgehend unerforschtes Verhalten
    Kuskuse sind Einzelgänger. Die Männchen markieren ihre Territorien mit duftenden Sekreten, die sie auf Ästen verteilen. Höchstens ein Weibchen der gleichen Art duldet ein männlicher Kuskus in seinem Revier. Über das Paarungsverhalten ist bisher kaum etwas bekannt. Bei den meisten Arten übernimmt das Männchen die Initiative. Beim Tüpfelkuskus allerdings versucht das Weibchen durch Rufe, die an das Geschrei eines Esels erinnern, einen Partner anzulocken. Die Paarungszeit ist bei den einzelnen Arten unterschiedlich lang. Während sie beim Nördlichen Wollkuskus von Juni bis Oktober dauert, ist der Tüpfelkuskus das ganze Jahr über paarungsbereit. Nach einer Tragzeit von etwa 16 Tagen bringt ein Kuskusweibchen in der Regel nur ein Junges zur Welt; Ausnahmen bilden Nördlicher und Südlicher Wollkuskus mit zwei Jungen. Etwa 4–5 Monate verbleibt der Nachwuchs im mütterlichen Beutel; nach einem Jahr ist er geschlechtsreif. Die Aufzucht der Jungen wird ausschließlich von den Weibchen übernommen. In freier Wildbahn lebende Kuskuse haben eine Lebenserwartung von höchstens 13 Jahren. Zu ihren natürlichen Fressfeinden gehören in erster Linie Pythons, Adler und große Eulen, aber auch Warane, denen es mitunter gelingt, einen Kuskus aufzustöbern, der sich in Bodennähe aufhält.
    Viele Arten sind bedroht
    Kuskuse werden wegen ihres Fells und Fleisches von den traditionellen Jägern Neuguineas geschätzt. Aber nicht nur die Jagd bedroht diese ungewöhnlichen Kletterbeutler, sondern auch die große Konkurrenz um Lebensraum und Nahrung unter den Arten. Die meisten Populationen nehmen drastisch ab, denn die Regenwaldgebiete Neuguineas werden immer weniger. Sie fallen Plantagen für Kaffee und Kakao zum Opfer – und eine Änderung dieser Entwicklung ist bisher nicht abzusehen.
    Kuskuse
Phalanger
    Klasse Säugetiere
    Ordnung Beuteltiere
    Familie Kletterbeutler
    Verbreitung Regenwälder Neuguineas und Nordaustraliens
    Maße Kopf-Rumpf-Länge: 27–65 cm
    Gewicht je nach

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