Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde
Nahrungssuche auch am Boden auf; dort nehmen sie außerdem z. B. Pilze und Gräser zu sich. Der Verdauungstrakt der Kängurus, der an den von Wiederkäuern erinnert, ist an die schwer verdauliche Kost aus Blättern und Gras bestens angepasst: Die Tiere besitzen einen vergrößerten Vormagen, der als erste Fermentationskammer dient. Am Boden bewegen sich die meisten Baumkängurus eher plump, der Schwanz, dem bei den Bodenkängurus Australiens eine wichtige Stützfunktion für die Fortbewegung zukommt, wird über den nach vorne gebeugten Körper gehalten. Eine Ausnahme macht das Graue Baumkänguru; es ähnelt mit seinen deutlich längeren Hinterbeinen am meisten seinen am Boden lebenden Verwandten und kann sich auch mit den für diese typischen Sprüngen fortbewegen.
Seine Kletterleistung fällt allerdings hinter der der Baumkängurus anderer Arten zurück.
Die meisten sind Einzelgänger
Die Baumkängurus Neuguineas sind in den meisten Fällen Einzelgänger, nur
Dendrolagus scottae
lebt in kleinen Gruppen. Diese bestehen aus einem Männchen und zwei bis drei weiblichen Tieren mit Jungtieren. Die Territorien dieser Art wie auch der allein lebenden Baumkängurus umfassen ungefähr2–10 ha und werden mittels eines Duftsekrets markiert, das an der Brust befindliche Drüsen produzieren und absondern. Ein Männchen duldet kein weiteres in seinem Revier. Taucht dennoch ein Nebenbuhler auf, kommt es zu einem kurzen Kampf, der am Boden stattfindet.
Wie alle Kängurus verfügen auch die Baumkängurus über einen sehr guten Geruchssinn und zudem über verschiedene Drüsen, die Duftstoffe absondern. Duftsekrete spielen deshalb nicht nur bei der Kennzeichnung der Reviere, sondern für die Kommunikation eine wesentliche Rolle. Daneben verständigen sich Baumkängurus mit Gesten und manchmal auch mit Gluck- und Zischlauten.
Lange Tragzeit im Beutel
Während Männchen aus Revieren vertrieben werden, werden weibliche Tiere geduldet. Die Reviere der Männchen sind oft um ein Vielfaches größer als die der Weibchen und ihre Grenzen können sich überschneiden. Zur Paarung, die während des ganzen Jahres stattfinden kann, sucht ein Männchen ein Weibchen in seinem Revier auf. Trifft es auf eine paarungsbereite Partnerin, stellt es sich vor ihr auf und berührt mit den Pfoten immer wieder Kopf und Schultern der Umworbenen. In der Regel erfolgt die Begattung nach weniger als 10 Minuten.
Bis ein Neugeborenes den Beutel seiner Mutter endgültig verlässt, kann über ein Jahr vergehen. Selbst danach bleibt das Jungtier meist noch bis zum Ende des zweiten Lebensjahres bei seiner Mutter, erst dann sucht es sich ein eigenes Revier. Zu dieser Zeit sind die jungen Baumkängurus auch schon geschlechtsreif. Der Vater der Jungtiere übernimmt bei der Aufzucht des Nachwuchses keine Aufgaben.
Ausgewachsene Baumkängurus haben in Neuguinea kaum natürliche Feinde, nur Pythons können ihnen gefährlich werden. Die Jungtiere dagegen werden oft Opfer großer Greifvögel wie Seeadler und Eulen, auch Warane gehören zu ihren Fressfeinden. In Freiheit können Baumkängurus ein Alter von 10–14 Jahren erreichen. In zoologischen Gärten wurden Matschie-Baumkängurus mehrfach über 20 Jahre alt.
Beliebte Jagdbeute für den Menschen
Der größte Feind der Baumkängurus ist der Mensch: Die Tiere werden wegen ihres Fleisches und Felles gejagt. Außerdem sind sie beliebte Haustiere und viele von ihnen werden deshalb eingefangen und verkauft. Verantwortlich für den starken Rückgang der Baumkängurupopulationen in Neuguinea ist neben der zunehmenden Jagd vor allem die immer weiter fortschreitende Vernichtung ihres Lebensraums. Tropischer Regenwald wird großflächig abgeholzt und an seine Stelle treten Plantagen, in denen die Baumkängurus nicht leben können, selbst wenn sie dort geduldet wären.
Heute sind die Baumkängurus Neuguineas vom Aussterben bedroht. Alle zehn Baumkänguruarten, also auch die beiden ausschließlich im Nordosten Australiens vorkommenden, stehen auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN). Goodfellow-Baumkänguru,
Dendrolagus scottae
und vor allem Matschie-Baumkänguru gelten sogar als stark gefährdet. Wenn nicht umgehend Schutzmaßnahmen ergriffen werden, bestehen kaum Chancen, dass diese Tierarten noch lange in Freiheit überleben werden.
Kuskuse: Kletterbeutler im Busch
Auf den Bäumen der Regenwälder Neuguineas leben die Kuskuse, deren große
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