Regulator: Roman
Mrs. Carver auf den Parkplatz des E-Z Stop. Josephson war hinter ihnen. Der Schwarze schaute nach links und sah, daß der rote Lieferwagen fort war - er war gerade hinter den Bäumen verschwunden, die den Abschnitt der Hyacinth Street östlich der Poplar abschirmten -, bückte sich, stützte die Hände auf die Knie und rang keuchend nach Luft. Collie ging über die Straße, steckte den Lauf der .38er hinten in den Hosenbund und legte Josephson eine Hand auf die Schulter. »Alles klar, Mann?«
Brad sah zu ihm auf und lächelte gequält. Sein Gesicht war schweißüberströmt. »Vielleicht«, sagte er. Collie ging zu dem gelben Mietbus, wobei ihm der rote Leiterwagen in der Nähe auffiel. Zwei ungeöffnete Limodosen lagen darin. Neben einem der Hinterreifen lag ein Schokoriegel, Three Musketeers. Jemand war darauf getreten und hatte ihn zerquetscht.
Schreie hinter ihm. Er drehte sich um und sah die Zwillinge der Reeds mit trotz der Sommerbräune aschfahlen Gesichtern, die über ihren Hund hinweg zu dem Jungen auf dem Rasen sahen. Der Bruder mit dem blonden Haar -Jim, dachte er - fing an zu weinen. Der andere wich einen Schritt zurück, verzog das Gesicht, bückte sich und erbrach sich auf seine bloßen Füße.
Mrs. Carver holte laut weinend ihren Sohn aus dem Bus, Der Junge, der ebenfalls in voller Lautstärke plärrte, schlang die Arme um ihren Hals und hing an ihr wie eine Klette.
»Psst«, sagte die Frau mit den Jeans und der falsch zugeknöpften Bluse. »Psst, Liebchen, es ist vorbei. Der böse Mann ist fort.«
David Carver nahm seine Tochter aus den Armen des Mannes, der verdreht auf der Sitzbank lag, und drückte sie an sich.
»Daddy, du machst mich ganz voll Seife!« protestierte das Mädchen.
Carver küßte sie zwischen den Augen auf die Stirn. »Macht nichts«, sagte er. »Geht's dir gut, Ellie?« »Ja«, sagte sie. »Was ist passiert?«
Sie versuchte, zur Straße zu sehen, aber ihr Vater verdeckte ihr die Sicht.
Collie ging zu der Frau und dem kleinen Jungen. »Ist er okay, Mrs. Carver?«
Sie sah ihn an, schien ihn jedoch nicht zu erkennen, dann wandte sie sich wieder dem quäkenden Jungen zu, strich ihm mit einer Hand durch das Haar und schien ihn mit Blicken zu verschlingen. »Ich glaube ja«, sagte sie. »Du bist doch okay, Ralphie? Oder?«
Der Junge holte tief und ruckartig Luft und plärrte: »Margrit hat mich'n Berg raufziehn soll'n! So war's abgemacht!« Für Collie klang der kleine Rotzlöffel ganz okay. Er drehte sich wieder zum Schauplatz des Verbrechens um und sah den Hund, der in einer sich ausbreitenden Blutlache lag, und den blonden Reed-Zwilling, der sich zögernd dem Leichnam des unglücklichen Zeitungsjungen näherte. »Bleib weg da!« bellte Collie schneidend über die Straße. Jim Reed drehte sich zu ihm um. »Aber wenn er noch lebt?«
»Was soll dann sein? Hast du heilenden Feenstaub bei dir, den du auf ihn streuen kannst? Nicht? Dann bleib weg!«
Plötzlich fühlte sich Collie Entragian wieder in den Job zurückversetzt, von dem er sich letzten Oktober endgültig verabschiedet hatte, wie er dachte, als er nach einem Drogentest mit positivem Ergebnis aus der Polizei von Columbus rausgeworfen worden war. Kokain und Heroin. Ein guter Trick, da er weder die eine noch die andere Droge je in seinem Leben genommen hatte.
Erste Priorität: Mitbürger beschützen. Zweite Priorität: Verletzten helfen. Dritte Priorität: Tatort sichern. Vierte Priorität...
Nun, über die vierte Priorität konnte er sich Gedanken machen, wenn eins, zwei und drei erledigt waren. Die neue Verkäuferin des Ladens - ein mageres Mädchen mit zweifarbigem Haar, das Collie in den Augen weh tat - glitt aus dem Bus und strich ihren völlig verrutschten blauen Kittel zurecht. Der Fahrer folgte ihr. »Sind Sie ein Cop?« fragte er Collie.
»Ja.« Das war leichter als ein Erklärungsversuch. Die Carvers wußten natürlich Bescheid, aber die waren mit ihren Kindern beschäftigt, und Brad Josephson stand immer noch gebückt hinter ihm und versuchte, wieder zu Atem zu kommen. »Gehen Sie bitte in den Laden. Alle. Brad? Jungs?« Beim letzten Wort hob er die Stimme ein wenig, damit die Reed-Zwillinge wußten, daß sie gemeint waren.
»Nein, ich geh besser wieder nach Hause«, sagte Brad. Er richtete sich auf, sah über die Straße zu Carys Leichnam, dann zu Collie. Seine Miene war verlegen, aber entschlossen. Wenigstens kam er wieder zu Atem; vor einer Minute 43 hatte sich Collie den Kopf zerbrochen, woran er sich
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