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Reich der Schatten

Reich der Schatten

Titel: Reich der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Drake
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Zigarette?«
    »Warum nicht«, meinte Brent.
    Javet schob ihm eine Schachtel Zigaretten über den Tisch und gab einem der Beamten einen Wink, Kaffee zu besorgen. Dabei ließ er Brent nicht aus den Augen.
    »Na gut, erzählen Sie mir, was passiert ist«, meinte er schließlich. »Fangen Sie mit dem Abend in der Krypta an oder meinetwegen auch vorher. Aber es macht die Sache wahrscheinlich leichter, wenn Sie mit dem Mord an Jean-Luc beginnen. Sie hatten bestimmt einen Komplizen, denn nur so konnten Sie den Inhalt des von Ihnen freigelegten Sarges wegschaffen.«
    »Der Inhalt des Sarges hat sich selbst befreit und Jean-Luc getötet«, erklärte Brent ungerührt.
    Javet hatte sich gerade eine Zigarette anzünden wollen. Jetzt hielt er mitten in der Bewegung inne und starrte Brent gereizt an. »Der Sarginhalt … die Leiche … soll nach Hunderten von Jahren aufgestanden sein und Ihren Kollegen getötet haben?«, fragte er empört.
    »Richtig.«
    »Sie haben den Mord doch schon zugegeben. Legen Sie endlich ein Geständnis ab!«
    »Ich sage Ihnen nur das, was ich weiß.«
    Javet sprang fluchend auf und stieß dabei seinen Stuhl um. »Was für ein Quatsch!« Er war sichtlich wütend, die Adern an seinem Hals schwollen heftig an. Brent wusste, dass es den Beamten ein hohes Maß an Selbstbeherrschung kostete, nicht über den Tisch zu springen und mit den Fäusten auf ihn loszugehen.
    Aber er war ein guter Polizist und schaffte es, sich zu kontrollieren. Mit geballten Fäusten wandte er sich ab.
    »Malone bleibt vorerst in seiner Zelle, dort hat er genug Zeit, über seine Aussagen nachzudenken«, fauchte er schließlich einen seiner Mitarbeiter an. »Wenn ihm nichts weiter einfällt als diese lächerlichen Lügen, die er mir ständig auftischt, dann muss ich doch noch den Alten herschaffen.«
    Hochaufgerichtet verließ er den Vernehmungsraum. Ein Beamter eilte herbei, nahm Brent den Kaffee und die Zigaretten weg und führte ihn hinaus.
    In dieser Nacht war er der einzige Häftling auf dem Revier. Die Zelle, in die man ihn brachte, war zwar karg, aber sauber und ordentlich. Sobald man die Tür hinter ihm verriegelt hatte, ließ man ihn allein.
    Brent setzte sich auf die Pritsche und wartete. Er hoffte, dass Javet nach Hause gegangen war.
    Hier konnte er nicht bleiben. Die Zeit drängte, das war ihm klar, auch wenn er nicht über Lucians Kräfte verfügte.
    Er zündete sich eine seiner eigenen Zigaretten an, rauchte, zertrat den Stummel.
    Dann schloss er die Augen.
    Wenig später drang ein grässlicher Lärm aus der Zelle. Im Vorraum standen zwei Beamte der unterbesetzten Nachtschicht am Schreibtisch und starrten sich entgeistert an. Deauville und d’Artoine waren beide noch recht jung und neu auf dem Revier. Deshalb hatte man sie zur Spätschicht eingeteilt.
    Sie zogen ihre Revolver und eilten in den Gang, in dem die vier kleinen Zellen lagen.
    »Er ist weg!«, rief Deauville.
    »Nein … nein, dort drinnen ist etwas«, entgegnete d’Artoine.
    »Wo denn?«
    »Hinten bei der Pritsche.«
    Deauville sperrte die Tür auf. Vorsichtig traten die beiden ein, die Waffen gezückt. Deauville starrte in die Richtung, in die d’Artoine gedeutet hatte. Er sah nichts, bis auf …
    … Augen. Golden funkelnde Augen. Ein tödlicher Glanz, wie die Augen eines … Dämons.
    Er schluckte und benetzte die Lippen.
    »Was ist das?«, wisperte er.
    »Ein … Hund?«, fragte d’Artoine zögernd.
    »Das ist kein Hund.«
    »Wo ist der Gefangene?«
    »Geflohen?«
    »Was sollen wir tun?«
    »Das Biest erschießen?«
    Plötzlich kam Leben in das Geschöpf, und es setzte zu einem Sprung auf d’Artoine an, dem dabei die Waffe aus der Hand glitt. Er bekam nur mit, dass dieses Wesen riesig war und sehr stark. Er schrie in Todesangst.
    Das Ungetüm ließ von ihm ab. Er merkte, dass Deauville neben ihm noch immer schrie.
    Er gab seinem Kollegen eine Ohrfeige. »Es ist uns entkommen!«
    Sie rappelten sich auf und eilten in den Vorraum. Dort hatten sich schon weitere Beamte versammelt und sahen sich furchtsam um.
    »Was war denn das?«, rief einer.
    »Ein Ungeheuer!«, erwiderte d’Artoine, wobei ihm klar war, wie lächerlich das klang. »Ich weiß nicht genau, irgendeine Bestie.«
    Plötzlich ging die Tür auf, und der Mann aus Paris kam herein. Die anderen richteten sich erschrocken auf. Trusseau musterte einen nach dem anderen verächtlich. Allerdings blickte er immer so auf sie – er kam aus Paris, all die anderen waren in seinen Augen wohl nur

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