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Reich der Schatten

Reich der Schatten

Titel: Reich der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Drake
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Sekunde lang.«
    »Brent ist verhaftet worden, die Polizei hat ihn mitgenommen«, sagte Tara.
    Rick nickte. »Ich weiß, ich habe es von hier oben zum Teil mitbekommen, doch ich konnte Ann nicht allein lassen. Ich habe es nicht gewagt. Aber um Brent muss man sich keine Sorgen machen.«
    »Obwohl er … obwohl er kein Vampir ist?«
    Rick schien kurz nachzudenken, bevor er antwortete. »Nein, ein Vampir ist er nicht.«
    »Was kann ich tun?«
    »Nichts. Ihm passiert schon nichts. Er schafft das allein, sonst greift Lucian ein.«
    »Lucian ist nicht da«, entgegnete sie.
    »Er kommt bald wieder.«
    »Aber …«
    »Lucian ist alt, sehr, sehr alt. Er spürt es, wenn es Ärger gibt, und er kann in die Köpfe der anderen eindringen. Er weiß über alles Bescheid, glauben Sie mir.«
    Sie starrte ihn an. Sollte sie ihm vertrauen, obwohl sie ihn kaum kannte? Aber irgendwie fiel es ihr jetzt leichter, sich mit all diesen bizarren Dingen abzufinden. Kam das etwa daher, weil sie inzwischen selbst komplett übergeschnappt war?
    Sie glaubte ihm.
    »Was sollen wir jetzt tun?«, fragte sie.
    »Wir warten. Kümmern Sie sich um Ihren Großvater, ich passe auf Ann auf.«
    Als Tara nach unten ging, klopfte es an der Haustür.
    Katia kam aus der Bibliothek geeilt und warf Tara einen fragenden Blick zu. Tara schüttelte den Kopf. Sie ging selbst zum Eingang und spähte durch den Türspion.
    Dann atmete sie langsam aus und kämpfte mit den Dämonen der Vernunft, die noch immer in ihrem Kopf herumspukten. Doch schließlich machte sie die Tür auf.
    Lucian und Jade traten ein.
    Tara wollte sie gleich auf den neuesten Stand bringen, doch das war nicht nötig.
    Lucian fragte: »Sie sind vor ein paar Minuten weggefahren?«
    »Ja.«
    »Jade wird hierbleiben, ich gehe. Hören Sie mir gut zu: Sie müssen jetzt alle unglaublich vorsichtig sein. Alle Fenster und Türen müssen geschlossen bleiben. Verlassen Sie auf keinen Fall das Haus. Haben Sie mich verstanden?«
    Sie nickte.
    »Rick ist ja auch noch da«, erinnerte Jade ihren Mann.
    Lucian sah sie an. »Rick muss auch im Haus bleiben. Er ist zwar unglaublich mutig und schlau, aber er ist noch sehr jung – und unerfahren«, fügte er hinzu, schenkte Tara jedoch ein ermutigendes Lächeln. »Alles wird gut. Ich komme mit Brent zurück. Und bis dahin rührt ihr euch nicht vom Fleck. Sie gehen zu Ihrem Großvater, Tara. Vielleicht können Sie finden, wonach wir suchen.«
    »Was denn?«
    »Jade wird Ihnen alles erklären. Ich bin bald zurück«, meinte er.
    Er drehte sich um und verschwand. Jade machte die Tür hinter ihm zu. Sie sah Tara verlegen an, dann zuckte sie die Schultern und lächelte. »Na gut – wir müssen ihr Versteck finden.«
    »Ihr Versteck?«
    »Lucian kann … er spürt es, wo andere sich aufhalten. Aber die anderen schotten sich natürlich ab. Wahrscheinlich haben sie alle möglichen Fallen aufgestellt, aber davon dürfen wir uns nicht beirren lassen. Wir müssen sie finden. Wir versuchen schon die ganze Zeit, sie aufzuspüren, aber bislang haben wir noch nicht am richtigen Ort nach ihr gesucht. Wahrscheinlich handelt es sich um eine alte Ruine, die innen jedoch noch recht brauchbar sein muss. Und sie muss irgendwo abseits liegen, versteckt in der Natur, umgeben von Bäumen, Efeu, Hecken. Kennen Sie einen solchen Ort?«
    »Ich … ich kenne mehrere. Als Kinder sind wir manchmal mit dem Pferd in den Wäldern unterwegs gewesen und haben dort alle möglichen Ruinen entdeckt.«
    »Wir sollten zu Ihrem Großvater und noch einmal einen Blick auf seine Karten werfen.«
    »Na gut«, erwiderte Tara leise und ging voran in die Bibliothek. Jacques wirkte matt, aber sehr entschlossen. Er hatte die Karten schon vor sich auf dem Schreibtisch ausgebreitet. Als die beiden hereinkamen, warf er Jade einen fragenden Blick zu.
    »Lucian holt Brent«, sagte sie aufmunternd. »Brent hätte es bestimmt auch allein geschafft, aber wir müssen jetzt wirklich alle zusammenbleiben. Die beiden sind sicher bald wieder da.«
    Jacques streckte einen dürren Arm aus und nahm Jade an der Hand. »Ihnen geht es also gut?«
    Sie nickte. »Ich wurde zwar gedemütigt, aber nicht verletzt«, versicherte sie ihm. »Unseren Zeugen habe ich jedoch verloren«, gab sie bedrückt zu.
    »Den holen wir uns schon wieder.«
    »Ich weiß nicht, wovon ihr redet«, meinte Tara.
    Jade erklärte ihr, was im Hotel passiert war: wen sie dort bewacht hatte und warum und wie es gekommen war, dass sie versagt hatte.
    »Vielleicht können

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