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Reich durch Hartz IV

Reich durch Hartz IV

Titel: Reich durch Hartz IV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Knobel-Ulrich
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versuche, Arbeitslosen, die Arbeit suchen, zu helfen. Ich versuche wirklich Menschen zu helfen, die etwas von diesem Arbeitsmarkt wollen, den anderen ist eh nicht zu helfen …«
    »Zunächst einmal vielen Dank für Ihre Teilnahme in der Sendung Anne Will . Mein Name ist Stefan E., ich bin 40 Jahre alt und als Ingenieur selbstständig tätig. Ich zähle mich (noch) zum Mittelstand dieser Gesellschaft. Die Ergebnisse Ihrer Recherchen kann ich nur unterstützen: Auch ich habe in meinem Umfeld, wie vermutlich fast jeder in dieser Gesellschaft, einige Zeitgenossen, welche sich ganz gut mit ›ihrem Schicksal‹ als Hartz-IV-Empfänger abfinden können. Fast alle rauchen übrigens, was nicht ganz unkommentiert sein sollte, da ja das liebe Geld sooo knapp ist. Ich ziehe meinen Hut vor Ihnen, gnädige Frau! Machen Sie bitte weiter so und informieren Sie uns umfassend. Werden Sie nicht müde und lassen Sie sich nicht von Herrschaften wie Herrn Geißler oder Herrn Butterwegge den Mund verbieten! Für Ihre weitere Arbeit sowie Ihren persönlichen Werdegang wünsche ich Ihnen von Herzen alles Gute.«
    »Die Sendung war durch Sie eine Zumutung. Schämen Sie sich!!!­!!­!!!!!!!­!!!!!!!­!!!­!!!!!!! Sie sollten sich bei den Zuschauern entschuldigen!«
    »Habe die Sendung gestern gesehen und muss sagen, Sie sind eine mutige Frau, die sich traut, die Wahrheit zu sagen! Sie sind wirklich sehr nah an der Realität, und ich kann Sie nur ermutigen: machen Sie weiter so! Einige Politiker gestern in der Sendung (Heiner Geißler fällt mir da besonders ein) leben im Wolkenkuckucksheim und wissen gar nicht, wie die hart arbeitende Bevölkerung denkt. Arbeit muss sich in unserem Lande wirklich wieder mehr auszahlen, als Empfänger von staatlicher Hilfe zu sein. Ich selbst stamme aus einer Arbeiterfamilie, habe studiert und bin leitende Angestellte geworden, meine Kinder haben auch Abitur und mein Sohn hat studiert, die Tochter eine Lehre als Industriekauffrau gemacht. In der ganzen Zeit habe ich (nach drei Jahren ›Kinderurlaub‹ und 11 Jahren Teilzeit, weil man die Kinder ja auch betreuen möchte) sehr hart gearbeitet (mein Mann natürlich auch), wir haben auf viele Dinge verzichten müssen, weil es gar nicht anders ging, aber es hat sich gelohnt, nur faul ist bei uns niemand! Ich habe noch nie in meinem Leben einen Beitrag zu einer Sendung geschrieben, aber das war es mir jetzt wert! Herzlichen Dank und weiter so!«
    »Ich habe mir gestern Abend Anne Will angesehen und muss sagen, es war eine interessante Runde! Kompliment an Sie, Sie haben eine unbequeme Meinung vertreten und durchgezogen.«
    »Ich habe gestern mit Begeisterung ihren Auftritt bei Anne Will gesehen. Ich finde es sehr schade, dass die meisten Politiker so weit weg von der gesellschaftlichen Realität leben, wie ich gestern den Eindruck hatte. Der Film von Ihnen stellt keineswegs eine riesengroße Ausnahme dar, das sind die Zustände, die tatsächlich zu einem großen Teil leider existieren. Ein Beispiel aus meiner eigenen Familie: Meine Mutter besitzt seit 18 Jahren eine kleine Werbefirma in der Nähe von Dresden (Laut Statistiken sind doch hier die Arbeitslosenquoten sehr hoch, oder???). – Die Firma kann sich vor Aufträgen nicht retten, dumm nur, dass sie kaum Leute findet, die bei ihr arbeiten wollen. Sie erlebt seit geraumer Zeit immer wieder das gleiche Spiel, sie stellt Leute ein, die genau ein Jahr bleiben, dann melden sie sich ständig krank oder richten Schaden in der Firma an, sodass sie eine Kündigung provozieren. Dann gibt es ja wieder ein Jahr Stütze. Wenn die Leute gehen, rechnen sie ihr vor, was sie jetzt alles vom Amt bekommen und was alles beantragt werden kann. Von 370 Euro muss in unserem Land doch keiner leben … diese Leute haben so viel Zeit, sich mit sämtlichen Anträgen zu beschäftigen, da kommt ein Arbeitender gar nicht mit. – Überhaupt Leute zu finden ist ein Problem, Zitat: ›Was!? Um 8 anfangen, das schaffe ich nicht.‹ – Die faulen Arbeitslosen schreiben Bewerbungen an sie, kommen zum Vorstellungsgespräch, stellen aber gleich klar, dass sie den Job nicht wollen, sondern nur den Stempel fürs Arbeitsamt, dass sie den Job nicht bekommen haben. – Lehrlingsproblem: Sie macht Aushänge, um Lehrlinge zu finden, annonciert in den Zeitungen, macht sich dicke Aufkleber ans Auto, denken Sie, da meldet sich jemand? Haben wir nicht ein Lehrstellenproblem? Findet sie dann jemanden, dauert es nicht lange, da ruft die Berufsschule an, um

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