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Reich und tot

Reich und tot

Titel: Reich und tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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hören.
    Kerr schlug vor, Mortimers wahrscheinliche Fahrtzeit genau zu überprüfen, und Hume erklärte sich freiwillig bereit, das am nächsten Morgen gleich als Erstes zu tun – was völlig untypisch für ihn war.
    »Sie sprachen von
drei
Problemen, Chef?«, hakte Williams nach.
    Jacobson blätterte durch sein Exemplar von Robinsons Bericht.
    »Seite vier.
Ein Muster mehrerer runder, rötlicher Wundmale von ungefähr einem Millimeter Durchmesser, hauptsächlich auf der Brust, dem unteren Rückgrat und den Schenkeln.
Laut Robinson stehen die Male in keinerVerbindung damit, dass sie geschlagen oder gewürgt wurde. Er rätselt noch, sagt aber, er habe so etwas noch nie gesehen. Das ist nicht notwendigerweise ein Problem, könnte uns am Ende aber einen spezifischeren
Modus Operandi
liefern. Im Moment ist es nichts als eine Ungeklärtheit, eine offene Frage. Genau die Art Umstand, die der verdammte Alan Slingsby so mag.«
    Mick Hume fluchte erneut, und diesmal war er nicht allein. Jacobson wartete, bis sich alle beruhigt hatten, und kam dann zum Schluss. Zusammen mit Kerr wollte er Mortimer noch einmal befragen, diesmal in Anwesenheit von Slingsby. Die Laborarbeiten der Spurensicherung hatten kaum angefangen, vor Ort schien jedoch alles gesichert. Das hieß, dass sie sich anschließend in aller Ruhe im Haus umsehen konnten. Was den Rest des Teams betraf: Angesichts des strapazierten Überstundenbudgets und in Ermangelung weiterer Spuren konnten sie ihre Berichte schreiben und sich bis morgen verabschieden.
    Mit besten Vorsätzen holte sich Jacobson nach der Besprechung einen Salat aus der Kantine, konnte dafür aber einer Portion Pommes frites nicht widerstehen. Kerr kaufte zwei Käsesandwiches und einen müden, leicht melancholisch wirkenden Pfirsich. Slingsby drängte seit einer Stunde auf eine weitere Befragung. Was für Jacobson Grund genug war, ihn und Mortimer noch ein Viertelstündchen schmoren zu lassen. Nachdem er seine Sandwiches gegessen hatte, rief Kerr seine Frau an und erklärte ihr, der Fall zöge sich noch etwas hin, weshalb er nun doch nicht zum Tee zu Hause sein könnte. An seinem Gesichtsausdruck ließ sich ihre Reaktion recht deutlich ablesen.
    »Es zwei Frauen gleichzeitig recht machen zu wollen,alter Junge . . .«, sagte Jacobson und schüttelte den Kopf. »Für mich war am Ende schon eine zu viel.«
    Abgesehen von Rachel und einigen ihrer Freunde war Jacobson der Einzige, der über Kerrs kompliziertes Privatleben Bescheid wusste. Wenigstens hoffte Kerr das. Statt einer Antwort biss er in seinen Pfirsich.
    »Sie sollten mit dem Kopf denken, nicht mit dem Schwanz«, fügte Jacobson, den Kerrs Schweigen nicht zu stören schien, hinzu. Kerr legte den Pfirsich weg, der so saftlos war, wie er aussah. Jacobson kann ein grober Mistkerl sein, dachte er. Aber wo er recht hat, hat er recht.
     
    Diesmal war es eindeutig derselbe Befragungsraum. Mortimer und Slingsby saßen auf der einen Seite des Tischs, Jacobson und Kerr auf der anderen. Mortimer überlegte, wen von beiden er schlimmer fand. Der Jüngere war heute Morgen der Gemeinere gewesen, aber der Ältere auf Dauer gesehen vielleicht der Gefährlichere. Wahrscheinlich, dachte er, ist er der Kopf hinter den Ermittlungen.
    Slingsby, einen goldenen Stift in der Hand, fühlte sich ganz in seinem Element.
    »Nachdem ich die Einzelheiten des Falles studiert und mit meinem Mandanten gesprochen habe, sehe ich keinerlei Grund, warum Sie ihn weiter hier festhalten.«
    Jacobson grinste.
    »Die Tatsache, dass er kein Alibi für die Zeit des Mordes an seiner Frau hat, könnte einer sein, den Sie in Betracht ziehen sollten, Mr Slingsby. Die Tatsache, dass er, wie er selbst zugibt, gegen halb acht zur Arbeit gefahren ist und Mrs Mortimer laut Obduktion zwischen halb sieben und halb neun ermordet wurde, könnte ein weiterer sein.«
    »Mr Mortimer verneint kategorisch, etwas mit dem Mord zu tun zu haben. Sie haben nichts als Indizien. Wenn Sie mehr haben, erheben Sie offiziell Anklage.«
    Jacobson grinste immer noch.
    »Bitte, Ian. Erklären Sie Mr Slingsby die Gesetzeslage.«
    »DS Kerr, CID Crowby«, sagte Kerr für den Vernehmungsmitschnitt. »Unsere Ermittlungen zu den Vorgängen auf dem Besitz von Mr Mortimer dauern an, und wir glauben, dass er uns dabei helfen kann. Wir verpflichten ihn, vorläufig bei uns zu bleiben. Was sich natürlich ändern würde, wenn er uns etwas sagte, das die Situation in einem anderen Licht erscheinen ließe.«
    Mortimer sah von Kerr

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