Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)
wie bei mir schon, Vaseline und Folie über das Tattoo. „Na gut, Tom, ich mach dann mal los. Danke für deine ... Gegenleistung. Meine Mädels waren schon fast auf Entzug!“, lacht Toni und klopft Tom feixend auf die Schulter. „Kein Problem. Falls du mal wieder was brauchst ... Du weißt, wo du mich findest!“, lächelt Tom zurück und verabschiedet sich von seinem, ja, ich denke nicht nur, ich nenne es mal Arbeitskollegen, sondern anscheinend auch Freund. „Und? War es so schlimm, mein Kleiner?“, kommt Tom auf mich zu und legt seine Arme um mich, legt die Hände nebeneinander kurz über meinen Po. Ich will doch nicht, dass er mich anfasst, wieso merkt er das nicht? Sagen kann und will ich es ihm nicht, denn dann wäre genauso klar, dass ich nicht bereit bin, ihn zu heiraten und dann wäre wohl klar, was wäre ... Ich mag es mir gar nicht ausmalen.
„Ja, es tat zwar anfangs ganz schön weh, aber es ging dann mit der Zeit!“, lächle ich ihn schief an und lege meine Stirn in Falten. „Okay, dann geht’s ja. Hast es ja jetzt auch überstanden! Na dann lass uns mal losgehen. Wir bekommen heute Abend noch Besuch von daher ... “, lässt er seinen Satz offen und ich verkneife es mir jetzt nachzuhaken, was wir denn für Besuch bekommen. Der Tag vergeht recht schnell. Als wir beim Standesamt waren, hätte ich der Frau am liebsten gesagt, dass ich den Mann hier doch gar nicht heiraten will, aber ich konnte und habe es nicht. Was hätte mir das schon gebracht? Nichts! Meinen Abgang muss ich heimlich machen, da bringt es nichts, wenn ich in Gegenwart von Tom, den Leuten sage, dass ich ihn doch nicht heiraten will. Ein silberner Verlobungsring ziert jetzt auch meinen Finger, ohne Gravur, und die Eheringe sind ausgesucht und anprobiert, allerdings noch beim Juwelier für die Gravuren. Einer von Toms Angestellten hat morgen die Ehre, sie abzuholen. Ich hab das Gefühl, dass Tom richtig aufgeht in der ganzen Sache. Er lächelt die ganze Zeit und scheint wirklich glücklich zu sein, warum auch immer. Ich wäre nicht glücklich, wenn ich mit einem ... Gefangenen, den ich zwingen werde, mich zu heiraten, einkaufen gehe.
Als wir in dem Laden mit den Hochzeitssachen waren, haben wir zum Glück recht schnell einen passenden Anzug für mich gefunden. Die ganzen Sachen haben es mir nur noch mehr verdeutlicht, was bald passieren soll und was hier vor sich geht. Ich verstehe es nicht, würde es aber so gerne … Und tatsächlich hält Tom sein Versprechen. Stundenlang gehen wir durch das riesige Einkaufszentrum und ich bekomme, was ich will. Tom kauft mir wirklich ALLES. Ich muss nur an einem Schaufenster stehen und sagen, dass ich was gut finde, schon geht Tom in den Laden und kauft es mir. Will er mich damit bestechen? Oder will er mich damit vielleicht doch um den Finger wickeln, damit ich denke, dass er wirklich so nett und toll ist? Wenn ja, dann tut es mir ja leid für ihn, denn ich sehe, dass er das alles nicht aus Liebe oder dergleichen tut. Was sowieso nicht ginge, ich meine, wir kennen uns noch nicht mal 24 Stunden! Mittlerweile sind wir schon wieder auf dem Weg „Nachhause“ und werden von einem von Toms Angestellten oder Handlangern oder was auch immer, dahin chauffiert.
Als wir Zuhause ankommen, geht Tom mit mir gleich hoch in unser Schlafzimmer und legt die ganzen Einkäufe auf das Bett, sucht allerdings auch nach etwas und hält mir letztendlich einen der schwarzen Markenanzüge vor die Nase, die er mir auch gekauft hat, wie er schon hier Zuhause zu mir gesagt hat, dass ich welche bräuchte. Wozu auch immer. „Zieh den bitte an! In einer halben Stunde kommen meine Eltern!“, sagt Tom hektisch und wühlt noch weiter durch die Taschen. „Aber wozu muss ich denn da einen Anzug anziehen? Kann ich da nicht so ...“, will ich schon erwidern, allerdings lässt er mich nicht ausreden und steht auf einmal vor mir, zieht mich mit einer Hand an meiner Hüfte, eng an sich und schaut mir ins Gesicht, welches nur wenige Zentimeter vor seinem schwebt. „Nein, du musst ordentlich aussehen! Sie wollen ihren Schwiegersohn kennenlernen und sind in solchen Sachen ziemlich ... engstirnig! Und bitte tu wenigstens so, als würdest du mich lieben, ja? Und kein Wort, dass wir uns erst seit gestern kennen!“, raunt er mir zu und drückt dann seine Lippen auf meine. Unwillig will ich meinen Kopf wieder zurückziehen, aber Tom lässt das nicht zu und legt seine Hand von meiner Hüfte, auf meinen Hinterkopf um mich wieder an
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