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Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)

Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)

Titel: Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Reddas
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fahren. „Hm? Ach so ja, entschuldige!“, schreckt Tom hoch und gurtet sich vorsichtig ab. Danach steigen wir aus dem Auto und schnappen uns wieder die wichtigsten Sachen, ehe wir einchecken und in unser zugeteiltes Zimmer gehen. Wir hatten wieder mal mehr als Glück. Wieder das letzte Zimmer und immerhin wieder eins mit Doppelbett. „Ich geh noch schnell ins Bad, kannst dich ja schon mal wieder schlafen legen!“, sage ich Tom noch schnell und verschwinde, ohne auf eine Antwort zu warten, im Bad. Ich wasche mir das Gesicht und gehe dann auch schon wieder raus. „Soll ich den Wecker stellen oder wollen wir einfach aufstehen, wenn wir halt wach sind?“, hakt Tom fragend nach, als ich wieder ins Schlafzimmer komme, und sieht mich musternd an. Hab ich was im Gesicht oder was guckt er so komisch? „Wir stehen auf, wenn wir ausgeschlafen haben, denke ich. Wir sind ja nicht unter Druck und sollten lieber gut ausgeschlafen sein!“, antworte ich ihm noch schnell, ehe ich ein weiteres Mal, kurz ins Bad renne und schaue, ob ich doch irgendwas in meinem eigentlich frisch gewaschenen Gesicht habe. Nein nichts ...

    Schulterzuckend gehe ich wieder raus und lege mich auf meine Betthälfte. „Gute Nacht!“, murmle ich noch und bin im nächsten Moment auch schon eingeschlafen. Irgendwann öffne ich blinzelnd die Augen. Es ist schon hell draußen, aber ich bin mir sicher, dass ich nicht einfach wach geworden bin, weil ich ausgeschlafen bin, denn das ist definitiv nicht der Fall. Ich hab aber auch kaum Zeit dazu, weiter darüber nachzudenken, denn im nächsten Moment fühle ich schon weiche, zärtliche Finger die mich im Nacken streicheln. Das muss Tom sein … Vorsichtig streicht er mit den Fingerkuppen über meine Nackenhärchen und setzt dann einen Kuss auf die Stelle. Sofort legt sich eine Gänsehaut über meinen Körper und ich kann fühlen wie sich meine Nackenhaare aufstellen. Ich kann nur hoffen, dass Tom das nicht bemerkt! Ich weiß auch gar nicht, was ich überhaupt davon halten soll. Auf der einen Seite fühle ich mich bedrängt, auf der anderen Seite fühlt es sich aber auch gut an. Ich mache mein Erwachen nicht bemerkbar und beschließe einfach wieder die Augen zu schließen und weiter zu schlafen, was keine Minute später auch geschieht. „... so leid ... Du musst mir glauben, ich wollte das alles doch gar nicht! Ich weiß, dass ich mich oft falsch verhalten habe, aber ich habe es doch nicht besser gewusst! Ich ... Ich weiß doch im Allgemeinen gar nicht, wie man mit Leuten umgeht! Mit meinen Männern ja, aber das ist ja auch nur arbeitstechnisch. Ich hab, außer zu Paul, nie eine freundschaftliche oder liebevolle Beziehung gehabt. Nur familiär und wegen der Arbeit hatte ich mit Leuten Kontakt gehabt. Paul hat mich schon etwas gelehrt, wie man normal mit Menschen umgeht, aber selbst mit ihm hab ich manchmal in der Hinsicht Schwierigkeiten. Ich hatte nicht in Betracht gezogen, dass es auch klappen könnte, wenn ich nett zu dir bin! Ich hab nur die harte Methode im Kopf gehabt. Ich ... Ich wollte dich nicht vergewaltigen und dich schlagen, aber ich hab gedacht, dass du, wenn du Angst und Respekt vor mir hast, auch auf mich hören wirst. Oh Gott, ich war wirklich so dämlich. Bitte verzeih mir, Barry, ich liebe dich doch und ich ... Na ja ich würde gerne auch noch Kontakt zu dir haben, wenn wir wieder zu Hause sind. Ich ... also ... Würdest du das denn wollen? Also weiterhin Kontakt zu mir haben? Wenn wir wieder da sind?“, reißt mich Toms Stimme auf einmal aus dem Schlaf. Ich höre wie seine Stimme leise und stellenweise wirklich zaghaft, durch den Raum schwebt und mich langsam, immer wacher werden lässt. Ich stelle mich schlafend, will nicht, dass er weiß, dass ich wach bin, denn dann redet er vielleicht weiter. „Barry?“, hakt er nach und scheint wirklich eine Antwort zu erwarten, was mich ehrlich gesagt etwas verwirrt. Will er wirklich, dass ich ihm eine Antwort gebe? Aber egal, selbst wenn, werde ich mich weiter schlafend stellen. Ich will nicht auf einmal wach sein und sagen, dass ich es wirklich gehört habe. Zumal ich nicht mal weiß, wie lange er schon mit mir redet. Ich hab bestimmt nicht alles gehört und dann stimme ich am Ende etwas zu, oder lehne etwas ab, was ich gar nicht gehört habe.

    Also bleibe ich still liegen, habe meine Augen noch immer geschlossen und kann nur minimal, Toms Körper hinter mir fühlen. Mit einem Mal ruckelt die Matratze, auf der wir liegen und Schritte ertönen

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