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Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)

Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)

Titel: Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Reddas
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schissigen Tom kann ich auch nicht so richtig leiden ... Seufzend stehe ich auf, gehe also zum Bett und nehme, den werten Herren ignorierend, meine Pizza mit.

    Ohne Tom anzusehen, ich hab mich sogar von ihm weggedreht, esse ich mein Essen weiter. Nein, ich bin jetzt nicht selber ein kleiner, bockiger Junge! Ich habe nur das Gefühl, dass ich Tom manchmal nicht dazu bringen kann, Dinge zu tun, die einfach nötig und seinem Alter entsprechend angebracht sind. Nur will ich ihm nicht direkt vorsagen, was er zu tun hat, denn eigentlich ist er ja ein eigenständiger Mensch. Er soll selber darauf kommen. Ich gebe ihm nur einen kleinen Anstoß das ist alles. Nur kapiere ich auch nicht wirklich, wie er auf einmal so sein kann. Er hatte bisher doch immer alles unter Kontrolle, von seinen kleinen und auch größeren Ausrastern mal abgesehen. Er hat es doch irgendwie immer geschafft alles hinzubekommen, seitdem ich ihn kenne und das auch immer alles ohne anderer Leute Hilfe. Außer Paul, der ja nur zweimal oder so, ich weiß es nicht mehr, um ehrlich zu sein, da war, hat ihm keiner so richtig, irgendwie mal geholfen. Arbeitstechnisch ja, aber eben dann auch nur als Auftragsnehmer. Tom hat die Befehle erteilt, also kann das auch nicht wirklich als Hilfe bezeichnet werden.

    Wie ist er bisher klargekommen? Oder besser gesagt, wieso kommt er jetzt nicht klar? Mich erfasst die vage Vermutung, dass es einfach die Gewohnheit ist. Er ist nicht mehr in seinem üblichen Umfeld, was er bisher ja, mir augenscheinlich jedenfalls, immer war. Ich denke, er kennt es nicht anders. Er kennt sein Mafiagedöns, er kennt seine Villa, seine Familie, wo er auch jetzt noch einen klaren Kopf behält und anscheinend an alles denkt, aber mit allem anderen scheint er Probleme zu haben. Mit der Liebe, mit Angst um seinen besten Freund, mit einer Unterkunft, wo er keinen kennt und die dazu auch noch in einem anderen Land ist, mit einer schweren Verletzung, die ihn schwach und abhängig macht ...Ich glaube, er kommt wirklich nicht klar damit und das macht ihn schwach, lässt ihn nicht klar denken und zwängt ihn ein. Er kennt es doch nicht anders, da kann er, genauso wie bei seinem Verhalten anderen Menschen gegenüber, einfach nichts dafür ... „Paul?“, höre ich es auf einmal ein Stück hinter mir und kann somit zufrieden feststellen, dass es geholfen hat. Er hat den Wink verstanden und das macht mich jetzt tatsächlich etwas stolz. Ich kann ihm helfen ...„Paul, wieso hast du dich nicht gemeldet?“, höre ich ihn wieder sagen und bin selbst gespannt auf die Antwort ... Wieder ist es eine Zeit lang still und ich bin mir nicht sicher, ob Tom seinem besten Freund am Handy lauscht, oder ob er einfach nur erstarrt ist wegen irgendetwas, denn gut sieht er im Moment nicht aus. „Es tut mir leid, Paul, ich wollte das nicht! Wäre es geplant gewesen, dann hätte ich dir Bescheid gesagt, aber das kam ganz plötzlich! Innerhalb von wenigen Minuten hatte es sich … kam es halt dazu, dass wir abgehauen sind! Ich hab vorher selber nicht gewusst, dass das so kommt. Du weißt doch, dass ich dir auf jeden Fall Bescheid gegeben hätte!“, versucht Tom, was auch immer, zu erklären. Ich kann mir keinen wirklichen Reim daraus machen und esse deswegen einfach weiter, während ich fast nur noch nebenbei zuhöre. Paul kann ich ja nicht durch das Handy hören, deswegen ist es wohl sowieso besser, nachher mir alles von Tom erzählen zu lassen. „Okay … Ja okay, ich melde mich!“, seufzt Tom irgendwann und reißt mich damit aus meinen Gedanken, als ich auch gerade den leeren Pizzateller auf den Nachtschrank stelle. Im Augenwinkel kann ich sehen, wie Tom sein Handy in die Hosentasche steckt und sich abermals seufzend nach hinten lehnt, darauf bedacht auf die Schulter zu achten. Ich glaub, ich hab jetzt wirklich einiges von dem Gespräch nicht mitbekommen und hoffe Tom kann es ändern. „Und?“, hake ich also simpel nach und blicke ihn fragend an, mustere ihn dazu noch und muss zugeben, dass er schon wesentlich besser aussieht als heute Morgen. War wohl doch nicht so verkehrt den Arzt zu rufen, auch wenn wir deswegen nun umziehen müssen. „Er war sauer. Er dachte, dass wir alles geplant hatten und ich ihm einfach nicht Bescheid gegeben hab. Er sagt, dass er zurzeit in München bei einem Freund ist, weil er ja nicht wusste, was nun passiert und sich nicht einfach so schnappen lassen wollte, wäre er in der Stadt geblieben. Er hat gefragt, wo wir sind und wie es dazu

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