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Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)

Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)

Titel: Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Reddas
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werden. Ich schnappe mir noch eine große Flasche Cola und bezahle dann. Als ich draußen bin, stocke ich. Moment. Der hat mich angelogen! -Die Medikamente sind schon ewig her, außerdem muss ich eh mitkommen, weil du schlecht mit meiner Karte bezahlen kannst!- hat er nicht, aber ... Boah, das ist so ein ausgepuffter Arsch, ey! Aber ich hätte auch selber dran denken können, dass man in Polen meistens auch mit Euro bezahlen kann. Na warte, Tommy, das bekommst du gleich noch von mir um die Ohren, ich schwöre es dir! Und ich weiß auch schon wie ...

    Ich gehe in die kleine Raststätte und hole uns sechs belegte Brötchen. Zwei mit Schinken, zwei mit Salami und zwei mit Schnitzel. Die Tüte knülle ich so gut es geht zusammen und halte sie so neben meinem Körper, dass Tom nicht unbedingt sehen kann, dass ich etwas bei mir habe, wenn ich zurückkomme. Seufzend lasse ich mich auf dem Fahrersitz fallen und sehe Tom wehleidig an, welcher sein Handy in seine Hose steckt und mich gleichermaßen verwirrt und erstaunt ansieht. „Ich kann hier doch gar nicht mit Karte bezahlen! Jetzt musst du nochmal rein und bezahlen und du musst auch noch in den Imbiss uns was zu essen holen!“ Verwirrt hebt er jetzt auch noch eine Augenbraue und scheint seinen Kopf erstmal zu durchstöbern. „Wir sind doch in Polen, da kann man doch ... Ach daher weht der Wind! Du Biest! Ich rieche das Essen bis hierher! Ich weiß schon, die Diskussion von gestern ... Ja man, ich musste mich doch irgendwie rausreden und ... ja, es tut mir leid, verzeihst du mir?“ Ich glaub es nicht, jetzt schiebt der seine Unterlippe vor, um mich leidend und bettelnd anzusehen. Das hier soll wirklich Tom der Mafiaboss sein? So wie er jetzt ist, gefällt er mir! Ich breche wegen mir selber in schallendem Gelächter aus und halte Tom einfach die Tüte hin, wo Brötchen sowohl als auch die Cola auf ihren Verzehr warten. Es ist schon dunkel, als ich nur unklar das Abfahrtsschild „Hamburg“ und den dahinter stehenden Stadtteilnamen erkennen kann. Freuen? Ja, das tu ich mich gerade natürlich, nur realisieren kann ich es gar nicht so recht. Ich fahre die Abfahrt runter und kann Tom lächeln sehen. Er ist froh, wieder Zuhause zu sein, auch wenn er seine Eltern, genauso wie ich meine, nicht gleich wieder sehen kann. Er hat gesagt, dass sie mit der Organisation der Großeltern viel zu tun haben und heute nicht mehr vorbei kommen können, aber es morgen früh noch tun werden, damit sie mich auch nochmal sehen. Ich hab ja gesagt, dass ich erst noch meine ganzen restlichen Sachen bei Tom abholen werde und deswegen heute noch über Nacht bleibe. Morgen werde ich dann zu mir gehen und dann schauen wir weiter. „Nicht zu weit fahren, du musst jetzt hier in die Straße rein, die übersieht man leicht, erst recht, wenn es dunkel ist!“, informiert Tom mich und ich nicke, während ich abbiege. Ich kann schon seine Villa sehen und bekomme gleich Herzklopfen, wenn ich bedenke, was da alles passiert ist. Ich fahre die Einfahrt hoch und parke das Auto. „Wir sind da!“, murmle ich leise, weil ich es irgendwie nicht glauben kann. „Ja, das sind wir ... Wir sind Zuhause!“, lächelt Tom. Kurz drückt er meine Hand, welche auf dem Automatikschaltknüppel liegt und steigt dann aus. Ich warte nicht lange und tu es ihm gleich. Schnell nehmen wir noch die Sachen, die wir mitgenommen haben, und gehen dann auf die große Tür der Villa zu. Der Kies knirscht unter meinen Füßen und lässt mich doch ein wenig mehr realisieren. Es ist die Realität, wir sind da. In Hamburg, Zuhause ...

    Die große, schwere Haustür öffnet sich vor uns und lässt uns sofort innehalten. Tom schnappt sich meine Hand, drückt sie fest und ich bekomme irgendwie Angst. Es ist alles gut, Barry, sie haben gesagt, dass die Alten tot sind und das ist sicher nur einer von Toms Männern, dessen Gesicht du dir nicht gemerkt hast! „Hallo Tommi, willkommen in deinem kleinen Zuhause!“, lächelt der Typ überheblich und kommt lässig auf uns zu. Tom erwidert nichts und gibt mir damit noch mehr den Anschein, dass das hier nicht so ist, wie er es sich vorgestellt hat, das es nicht gut ist ... „Lass uns spielen, Tommi! Du weißt, was ich meine?“, grinst der Kerl wieder und lässt mich beinahe Toms leise gezischtes „Scheiße!“ überhören. „Geh hoch, Barry, ich komme gleich nach!“, schiebt er mich vor, aber ich will nicht gehen, nicht ohne ihn, nicht, wenn ich nicht weiß, was das hier soll. Der Fremde holt

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