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Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)

Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)

Titel: Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Reddas
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kann kaum glauben, dass dieser Mensch hier vor mir, dieser Mensch, der mich gerade so unglaublich vorsichtig und zärtlich küsst, dass man denken könnte, dass es nur ein Luftzug ist und kein Kuss, wirklich der Mensch ist, der mal so ... schrecklich war. Nur ganz leicht lasse ich meine Zunge herausblitzen und berühre meines Erachtens nach nicht mal eine Sekunde lang Toms Lippen, als sie sich schon öffnen und mir Einlass gewähren, den ich erst nach ein paar Sekunden nutze. Nicht, weil ich zögere, sondern weil ich einfach entzückt bin von diesem Menschen vor mir. Als wäre meine Zunge die körperliche Wiedergabe unserer Gefühle, die so frisch und zerbrechlich sind, dass sie bei dem kleinsten Fehltritt zerbrechen könnten, liebkost Toms Zunge meine Mundhöhle und begnügt sich zuerst nur mit meinen Zähnen, ehe ich sie zögerlich anstupse und hoffe, dass sie meiner Aufforderung folgt. Und das tut sie. Als hätte Tom drauf gewartet, streichelt er unglaublich langsam und vorsichtig meine Zunge mit seiner. Man kann es kaum als Kuss bezeichnen, sondern viel eher als ein langsames Herantasten des Vertrauens und der Nähe. Es dauert auch nicht lange an. Vielleicht ein paar Sekunden, maximal eine Minute, halte ich meine Zunge fast still und lasse sie von Tom streicheln und erkunden, ehe wir uns wieder lösen und schwer atmend anschauen, wobei sein warmer Atem an meiner Haut haften bleibt und mir das Gefühl gibt, dass wir miteinander verschmelzen. Ein Testkuss, ob das hier wirklich das Richtige ist ... Und das ist es, definitiv! Liebevoll lächelt er. Es ist kein Lächeln, das sich durch ein breites Verziehen der Gesichtszüge und vor allem der Lippen zeigt, sondern ein Lächeln, das sanft ist ... Ein Lächeln, das fast nur zu erahnen ist, durch das minimale Zucken der Mundwinkel und das Glitzern der Augen. „Du hast dich entschieden?“, flüstert Tom leise, wobei mir sein Atem noch deutlicher ins Gesicht schlägt und die warme Feuchtigkeit des Atems noch stärker haften bleibt. Fast wie das Gefühl, das man hat, wenn man schwitzt, wenn einem der Schweiß über die Stirn läuft, nur ist es viel angenehmer. Es vermittelt das Gefühl der Nähe und Verbundenheit. „Ja!“, hauche ich nur zurück und kann nun auch Toms Haut leicht glänzen sehen, ob meines Atems. „Für ...?“ „...dich!“

Kapitel 24

    Es kommt so plötzlich und ich kann selber kaum meine derzeitigen Gefühle realisieren. Die Unsicherheit ist der Sicherheit und den deutlichen Gefühlen gewichen. Es ist mehr. Ich brauche mich nicht mehr bemühen, mich selber zu verstehen, um sagen zu können, dass ich mich wirklich in ihn verliebt habe und mit ihm zusammen sein will. Das Prickeln meiner Haut verdeutlicht das Gefühl in dem Moment nur noch mehr und gibt mir etwas wie ein paar Krücken: die Stütze der Sicherheit für den weiteren Weg. Unseren Weg. Ein etwas deutlicheres Lächeln zeichnet sich auf Toms Gesicht, bis es voll ausgereift ist und mir seine Gefühle offen und verletzlich, vor mir darlegt. „Ich freue mich, Barry ... Nein, ich freue mich nicht nur, ich bin glücklich und weiß gar nicht, was ich sagen soll, außer ... dass ich dich liebe, mein Schatz!“ Das erste Mal kommt das Wort „Schatz“ so, dass ich mich freue, das erste Mal kommt das Wort so, dass es beiderseits gerne gehört wird und mir noch einmal zeigt, was nun real ist und nicht das, was sein könnte, was möglich wäre oder einfach nur vorhanden ist. Nein, es IST da, es IST möglich, es IST so und es IST ... Liebe. Aufbauende Liebe. Bei Tom scheinbar voll ausgereift und bei mir am Blühen. Die Knospen sind da und voll entwickelt, nur noch voll aufblühen müssen sie.

    „Lass uns schlafen, Kleiner, morgen liegt noch eine lange Fahrt vor uns und das wird wohl, vor allem für dich, anstrengend werden!“ Noch immer ist Toms Stimme leise, kaum mehr als ein Hauchen, weil die Atmosphäre, die Situation einfach nichts anderes zulässt und mich sogar nur nicken lässt. Mehr wäre einfach nicht angebracht und würde womöglich alles kaputtmachen, was ich nicht möchte, denn ich will es noch auskosten. Das Anschmiegen meines Körpers an seinen zeigt noch mal deutlicher die Zustimmung und lässt Tom einen beschützenden Kuss auf mein Haupt setzen, was das hier für mich einfach vollkommen macht. Eine kleine Geste, die im Moment so viel ist. Ich merke gar nicht, wie ich einschlafe, bin zu sehr gefangen in der Geborgenheit und Wärme, die mich umgibt, und bin deswegen auch nicht gerade

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